Richtig Mähdrescher fahren

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FarmerSchnitzel
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Richtig Mähdrescher fahren

Post by FarmerSchnitzel »

Mich würde mal interessieren nach welchem Schema in echt Mähdrescher gefahren werden, bzw wie das Feld abgefahren wird.
Zu Beginn fahren die meisten ein Vorgewende, dass habe ich verstanden, aber was danach kommt bleibt mir unschlüssig. Fährt man dann einfach nur rauf und runter oder wie ich auch bei einigen Video gesehen habe, fährt man einmal mitten durch und dann da immer rechts dann wieder links oder wie oder was oder wo.
Wäre lieb wenn jemand, der sich damit auskennt dies mal erklären würde, am besten auch mit einer grafischen Darstellung (z.B. ein einfach mit Paint gemaltes Bild, ich brauch kein Gemälde um das zu verstehen :biggrin2:)
Haagele
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Re: Richtig Mähdrescher fahren

Post by Haagele »

FarmerSchnitzel wrote: Tue Jan 15, 2019 4:13 pm fährt man einmal mitten durch und dann da immer rechts dann wieder links oder wie oder was oder wo.
Ungefähr so wie du es oben beschrieben hast. Hoch und runter macht in der Regel keinen Sinn, man versucht immer möglichst effektiv zu fahren, also unterteilt man das Feld in praktische Einheiten und fährt die dann möglichst praktisch ab. Habe aber schon alles gesehen. Da gibt es keine einheitslösung.
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sabalero
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Re: Richtig Mähdrescher fahren

Post by sabalero »

Also soooo schnell zu schreiben ist das ganze jetzt auch nicht, gibt schon ein paar Sachen zu beachten;

1) Macht man die Vorwände, dass sind die Seiten, auf denen man immer dreht.
(in Realität hat man nämlich keine 20m breiten Grasstreifen an jeder Seite des Feldes, sondern die Felder gehen bis an natürliche Grenzen wie Gebüsch/Gräben/Nachbargrundstücke.

Allerdings ist es dann natürlich einfacher, wenn man direkt "Runden fährt, wie du richtig erkannt hast.

Außnahme hier: man kommt mit einem Dreschertank nicht ganz um das Feld herum, dann drischt man erst zB. zwei Kürzere Seiten und dann den Rest.

2) Frage ist jetzt: Wo sind die richtigen Vorwände.
Vorab: In Realität orientiert sich der Fahrer hier einfach an den Spritzspuren, aber die hast du ja nicht.

Grundsätzlich sind das meist die kurzen Seiten, so kann man immer möglichst lange an einem Stück fahren.
Wenn du dir also ein Fussballfeld vorstellst, sind an den Grundlinien die Vorwände und nicht an den Seitenlinien.

Es gibt allerdings Ausnahmen.
zB. könnte (in der Metapher) an einem Tor der Boden sehr nass sein. Dann möchte man da natürlich nicht immer durchfahren.
oder die Anhänger können an einer Seite nicht stehen, während auf der Längstseite ein Feldweg ist, dann lass ich die Wagen da und Dresche eher von Seitenlinie zu Seitenlinie, auch wenn die Bahnen dann kürzer sind.

Außerdem könnte das Feld an einem Hang liegen, dann arbeitet man besser Quer zum Hang (Felsbrunnen Felder 25-27 zB.

3) "Hauptfeld" nach den Vorwänden hast du jetzt ein "Hauptfeld", dass du einfach abdreschen kannst.
Wie du beschreibst einfach hin und her.
Das Problem ist, dass man dabei auf den Vorwänden ständig drehen muss (Vorwärts zur Seite, Rückwärts zur anderen,...)
Auf Großflächen fängt man deshalb irgendwann "mittendrin an". So kann man wieder "Runden" fahren ohne vor und zurück. Optimal ist es, wenn man sich dabei im RL wieder an der Spritzspur orientieren kann (21m Spritze, 7m Schneidwerk => man fährt nicht dauernd Streifen mit halber Schneidwerksbreite ab.
Auf kleineren Flächen lohnt sich das aber meist nicht.

4) Reste / Spitzen
Wirklich rechteckig sind Felder in Realtität nur äußerst selten. Daher bleiben zum Schluss meist Spitzen über, die werden ohne "Rundfahren" abgedroschen.


Hoffe ich konnte dir das grob erklären.

Die Sachen verändern sich natürlich ein wenig, wenn man Überladewagen dabei hat, dann hat man mehr Freiheiten mit den Vorwänden.
Aber für den LS spielt das ja eh keine Rolle.
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FarmerSchnitzel
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Re: Richtig Mähdrescher fahren

Post by FarmerSchnitzel »

@sabalero Vielen Dank für die ausführliche Erklärung. Zum LS spielen ist das mehr als ausreichend erklärt und wenn ich mal ein Mähdrescher bei der Arbeit sehe sollte ich somit das grobe Treiben nachvollziehen können *thumbsup*
maggusw82
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Re: Richtig Mähdrescher fahren

Post by maggusw82 »

Bei uns wurden als Vorgewende fast immer vier bis fünf Runden gefahren(bei 2,8 bzw 3,2mtr. Schneidwerk), davon die erste gegen den Uhrzeigersinn.
Das hat den Hintergrund das man bei den älteren Dreschern (bei uns ein JD 930 und dann ein Laverda M110) das Korntankrohr per Hand ausklappen musste. Um also nirgends an einem Baum oder einem anderen Hinderniss hängen zu bleiben zeigt bei der ersten Runde das Rohr Richtung Feld.
Ausserdem ist der Schneidwerksantrieb der links sitzt und etwas breiter als die rechte Seite ist auch nicht im Gefahrenbereich (große Grenzsteine sind bei uns gang und gäbe).
Dann wurden "Inseln" gefahren, also immer im Kreis. Bei den alten Kisten hast du dir dreimal überlegt ob wirklich geschaltet und gelenkt werden muss :biggrin2:

Mittlerweile haben wir einen Fendt mit 4,8mtr Schneidwerk.
mit dem fahre ich meistens 2 Runden kpl., wobei die erste immer noch gegen den Uhrzeigersinn... Ist halt noch so drin
Ich fahre das Feld dann meist von einer Seite auf und ab, da sonst (ohne GPS) zuviele schmale streifen entstehen.
Es kommt aber wie schon geschrieben generell auf die Gegebenheiten an, wird beim fahren abgetankt, ist genug Platz (Feldweg oder Wald) oder oder oder …

Grüße aus Rheinhessen
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marmoe
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Re: Richtig Mähdrescher fahren

Post by marmoe »

Auch ich bedanke mich für die ausführliche Erklärung *thumbsup*
Ist immer wieder Interessant, wie es im RL gehandhabt wird.
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matador
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Re: Richtig Mähdrescher fahren

Post by matador »

Beim Claas Matador Gigant war es so, dass das Abtankrohr vor Beginn ausgeklappt werden mußte, da sonst das Getreide aus dem Korntank lief. Daher fuhr man auch sehr oft die erste Runde gegen den Uhrzeigersinn. Dazu kam, dass man beim Matador nur rechts am Korntank vorbei etwas nach hinten schauen konnte. Auf der linken Seite konnte man gar nicht nach hinten schauen, so dass das auch ein Grund war, die erste Runde "verkehrtherum" zu fahren.
Ich hatte mir seinerzeit noch zwei große, gewölbte LKW-Rückspiegel an genau ausgesuchten Stellen angebaut, um das "Rücksichtproblem" etwas zu entschärfen.

Ansonsten in der Regel rechts herum im Kreis bzw. Viereck. Der Matador hatte ja Servolenkung, das Wenden an den Ecken war so eher kein Problem, dagegen haben wir damals noch oft das Stroh gleich in Ballen gebunden und dann mußte man schon aufpassen, dass man bei Leerfahrten nicht über einen Ballen fuhr, der sich dann unten irgendwo einklemmte.

Mir ist es einmal passiert, dass sich ein Strohballen zwischen dem rechten Vorderrad und dem Überkehr(=Wiederkehr)-Elevator einklemmte und auch bei Rückwärtsfahrt nicht mehr herausging. Ich habe den dann in mühsamer Handarbeit herausgerupft.

matador
"Früher war die Zukunft auch besser" (Karl Valentin).
Vielleicht sollten wir das Rad etwas zurückdrehen,
zumindest nicht weiter nach vorne. :hmm:
maggusw82
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Re: Richtig Mähdrescher fahren

Post by maggusw82 »

Das war zwar vor meiner Zeit, aber aus Erzählungen meines leider schon verstorbenen Opa's, Jahrgang 29, war wohl immer die angebaute Presse ein größerer Störfaktor als die Dreschorgane selbst. Meist streikte der Knoter… In unserem Fall übrigens der Claas SF (=Selbstfahrer) in den frühen fünfzigern (gabs da nicht irgendwie einen Lizenz-Streit wegen des Namens Matador oder Columbus?)

Nach dem SF wurde dann Ende der fünfziger ein gezogener, ich glaube ein Claas Super noch in Silber lackiert angeschafft.
Nicht selten wurde der bei schwierigen Verhältnissen von zwei Schleppern gezogen, wobei ein 24er Deutz ausschliesslich den Drescher per Zapfwelle antrieb, und ein Güldner mit 18PS das ganze Gespann vorwärts bewegte.
Gruß
Markus
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matador
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Re: Richtig Mähdrescher fahren

Post by matador »

Hallo Markus,

den Namensstreit gab es beim "SF". Der sollte eigentlich "Herkules" heißen, aber der Name war schon für jemand anderen registriert. Das tat der Sache aber keinen Abbruch, da "Herkules" schon durchgesickert war und zumindest in unserer Gegend der "SF" immer der "Herkules" war.

Den Claas Super mit einem 24er Deutz fahren? Das ist schon ganz schön mutig. Aber, wenn der nur den Drescher antrieb mag es schon ausgereicht haben. Das schwächste, was wir vor dem Super hatten war ein 30 PS Cormik. Eigentlich sollten es schon so 35 bis 40 PS für den Super sein.

Ein Onkel von mir, der seine Felder nur in der Ebene hatte, hatte einen Super mit Aufbaumotor. Heißt, der Drescher selber wurde von einem VW-Käfer-Motor angetrieben, der auf dem Drescher aufgebaut war. Der Schlepper mußte dann nur die Vorwärtsbewegung übernehmen. Und da es lauter ebene Felder waren fuhr mein Onkel den Super mit einem 16er (oder 19er) Eicher. Damit der aber die Stützlast des Dreschers nicht aufnehmen mußte hatte man dazu einen sogenannten Vorlaufwagen. Das war ein kleines einachsiges Fahrgestell, das am Schlepper hing und an das dann der Drescher angehängt wurde.

Bei den ersten Super brauchte man mindestens drei Mann zum dreschen:
den Schlepperfahrer,
den Mann am Absackstand (noch ohne Korntankt), und
den dritten Mann, der auf der rechten Seite hinter dem Schneidwerk auf einem Podest stand und die Haspel und den Schneidtisch in der Höhe verstellte. :biggrin2:

Gruß, matador
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zumindest nicht weiter nach vorne. :hmm:
maggusw82
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Re: Richtig Mähdrescher fahren

Post by maggusw82 »

Hallo matador,
danke für die Infos *thumbsup*
Es hat mir doch keine Ruhe gelassen, ich hab eben nochmal meinen Onkel interviewt:
Als erstes gab es bei uns den Herkules. Der hatte nach zwei Jahren einen Motorschaden, und somit traf mein Opa die Entscheidung einen gezogenen Drescher zu kaufen, da Traktoren eh vorhanden waren. (Damals mähte er noch im Lohn für viele mit)
Das war dann der Claas Super Junior, wohl eine Nummer kleiner als der Super.
Und ein paar Jahre später kam dann noch ein SF hinzu, deshalb auch die Verwechslung meinerseits :confusednew:

PS: hab eben mal in meinem Claas Prospekt Buch geblättert:
Den Hercules gab es von 1953-54
Unter dem Namen SF gab es ihn dann von 1955-63

Gruß
Markus
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sabalero
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Re: Richtig Mähdrescher fahren

Post by sabalero »

Wie rum man anfängt hab ich vergessen :D

Auch heute startet man meist so, dass der Schneidwerksantrieb "nach innen" zeigt.
Gerade wenn man als Fahrer zum ersten mal auf dem Schlag (Feld) ist.
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FarmerSchnitzel
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Re: Richtig Mähdrescher fahren

Post by FarmerSchnitzel »

Fährt man heutzutage eigentlich bei den großen Maschinen noch selbst, oder wird man "unterstützt" (irgendeine Anzeige mit der man ohne große Probleme in der Spur bleibt) oder läuft alles nur noch per Laserpilot/GPS?
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sabalero
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Re: Richtig Mähdrescher fahren

Post by sabalero »

FarmerSchnitzel wrote: Sat Jan 26, 2019 9:06 pm Fährt man heutzutage eigentlich bei den großen Maschinen noch selbst, oder wird man "unterstützt" (irgendeine Anzeige mit der man ohne große Probleme in der Spur bleibt) oder läuft alles nur noch per Laserpilot/GPS?

1) Manuell (immer noch >90%)

Ist ja im Prinzip klar :D wichtig ist hierbei aber noch, dass bei Dreschen selbst im Getreide die Reihen in denen das Korn gesät wird sehr leicht erkennbar sind, GPS ist für die Bodenbearbeitung / PSM / Düngung deutlich wichtiger.
Auch im Zeitalter der schnell fortschreitenden Digitalisierung sehe ich hier keine großen Veränderungen, präzises Fahren hat beim Dreschen einfach keinen SO großen wirtschaftlichen Vorteil wie zB bei der Aussaat.

2) Kamera's / Laserpilot

Hier werden Kameras am Schneidwerk / am Drescher angebracht, die automatisch den "Rand des stehenden Bestandes erkennen und so da her lenken.

[3) manuelles GPS]

Zeigt auf einem Bildschirm an, wie man Lenken muss, dass ist aber wie in 1) gesagt fürs Dreschen ziemlich uninteressant, geht da mehr um Aussaat etc.

4) Automatisches GPS (in D keine Relevantnis)

Erklärt sich wohl von selbst, der Fahrer ist quasi nur zur Kontrolle und zum abtanken da.



Vielleicht kann ja jemand noch schöne Bilder dazu raussuchen ;)
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Re: Richtig Mähdrescher fahren

Post by FarmerSchnitzel »

Man sagte mir auch, dass es in echt wesentlich einfacher ist einen Mähdrescher in der Spur zu halten als in LS. Weil im LS kriege ich das nur mit ein paar Eselsbrücken hin (z.B. beim NH 10.90 ist der optische Schnittpunkt zwischen der oberen Haspel und der linken Strebe von der Kabine genau der Punkt an dem ich die Getreidekante halten muss). Mais kriege ich in der Innenperspektive kaum hin außer das Feld ist so eckig, dass ich wirklich einfach nur einer Reihe nachfahren kann, aber beim Vorgewende ist das ein Blindflug.
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Re: Richtig Mähdrescher fahren

Post by steyr1 »

FarmerSchnitzel wrote: Sat Jan 26, 2019 9:06 pm Fährt man heutzutage eigentlich bei den großen Maschinen noch selbst, oder wird man "unterstützt" (irgendeine Anzeige mit der man ohne große Probleme in der Spur bleibt) oder läuft alles nur noch per Laserpilot/GPS?
Servus,

Speziell bei Großdreschern mit Schneidwerksbreiten jenseits der 9 Meter wirst du kaum mehr Maschinen ohne GPS finden (sowohl in Deutschland, als auch global). Und diese Systeme greifen inzwischen auch zum Großteil in die Lenkhydraulik direkt ein. Sprich der Fahrer übernimmt abseits der Vorgewende letztlich "nur" die Funktion der Überwachung...was aber bei genannten Schneidwerksbreiten fordernd genug ist.
Visuelle Spurhaltesysteme mit irgendwelchen Pfeilchen spielen eigentlich kaum mehr eine Rolle bei Dreschern..., dass war aktuell, als das GPS noch in den Kinderschuhe steckte. Die ganzen Großdrescher, die auch im 19er LS integriert sind, findest du in der Realität mit Sicherheit zu 99% NICHT OHNE GPS.

Die Gründe PRO GPS sind breitgefächert.

Hauptgrund ist zum einen ganz einfach die Entlastung des Fahrers. Es ist bei großen Schneidwerksbreiten extrem anstrengend sowohl die Maschinenüberwachung, als auch aktiv das Fahren zu übernehmen. Das geht für ein paar Stunden am Tag..., aber dann geht das massiv auf die Konzentration 9, 10 oder 12 Meter Schneidwerk im Blick zu haben und möglichst effizient zu fahren. Unsere Arbeitstage dauern aber auch mal (je nach Wetter bzw. Luftfeuchte) bis zu 20 Stunden.
Zumal wir z.B. viel mit Saisonkräften arbeiten..., für die ist es auch wesentlich einfacher mit GPS, wenn man mit der Maschine noch nicht so gut vertraut ist.

Ein weiterer Grund, der GPS fast unentbehrlich macht: Die Arbeit mit mehreren Dreschern auf einem Feld. Ohne GPS passt das alles nicht zusammen, Vorallem wenn man in Beeten arbeitet.

Und nicht zuletzt spielt Smart-Farming, bzw. teilflächenspezifische Bewirtschaftung eine immer wichtigere Rolle. Für Ertragskartierung und darauf aufbauende Düngestrategien sind GPS-Systeme sowieso unerlässlich.

Letztendlich haben viele Betriebe (v.a. Ackerbaubetriebe ab ner gewissen Größe) ohnehin GPS-Systeme am Hof für Spritze, bzw. Aussaat. Also macht es nur Sinn, die Drescher auch dafür vorgerüstet zu kaufen...., Receiver und Monitore lassen sich dann je nach System einfach von den Traktoren auf die Drescher bauen in wenigen Minuten. Vorallem bei John Deere ist das spielend einfach.

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Wir fahren zwei S680 von John Deere und machen mit beiden Dreschern zusammen 2.200 Hektar pro Jahr. Ohne GPS würde unsere Erntesaison sicherlich 1-2 Tage länger dauern. Zum einem wegen des Verlustes an Effiziens (Ausnutzung der Arbeitsbreite)....und zum anderen weil derartig lange Arbeitstage nicht Tag für Tag machbar wären.

Auf dem zweiten Bild sieht man recht schön einen der Vorteile: Ich kann paar Spuren überspringen und der zweite Drescher diese dreschen, ohne dass "Streifchen" stehen bleiben.

P.S. Einheiten auf dem zweiten Bild sind "imperial"...., da die Bilder in Kanada aufgenommen sind, nicht das sich jemand wundert... :lol:
Farmmanager im Reallife..., mit Erfahrung in der konventionellen und ökologischen Landwirtschaft.
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