Ich glaube das Problem das du mit Lets Play's hast ist dass du nicht verstehst wie jemand so etwas schauen kann. Schreibst du ja selbst.. Dann fällt es auch schwer zu verstehen wieso Leute damit Geld verdienen sollten.
"Mit der Arbeit anderer"
Das war auch am Anfang die Aussage vieler Spielehersteller. Rein rechtlich gesehen darf man das ja gar nicht.. Spiele aufnehmen. Mittlerweile gibt es aber viele Hersteller die von vorn herein das aufnehmen (und monetarisieren!) von Videos ihrer Spiele erlauben. Wenn die das so sehen würden dass da jemand mit ihrer Arbeit Geld verdient würden die das nicht machen.
Was die sehen ist eine unglaubliche Menge an kostenloser Werbung. Auf einem LP Kanal den ich schaue kam ein Video raus, als Cities Skylines in der Endphase der Entwicklung war und von den Entwicklern als Pre-Release Version an einige größere LP Kanäle gegeben wurde. Hab ein paar Folgen gesehen und wusste, das ist ein Spiel das ich haben will.
Ohne Lets Plays hätte ich niemals Interesse für das Spiel entwickelt.
Das gleiche gilt im übrigen auch für Minecraft. Dachte am Anfang das was die meisten denken.. Pixelig, komisch... Dann ein paar Lets Plays geschaut (damals noch deutsche weil mein Englisch noch recht schlecht war) und ich wusste, das ist ein Spiel für mich.
Bin immer noch begeisterter Minecraft Spieler.
Im übrigen war Mojang auch einer der ersten Spieleentwickler der Lets Plays erlaubt haben wenn ich das nicht ganz verkehrt im Kopf habe. Was das zur Folge hatte weiß mittlerweile jeder, es gibt vermutlich keinen Menschen der mit Youtube vertraut ist der noch nie von Minecraft gehört hat..
Ich schaue z.b. einen professionellen Lets Player der fast ausschließlich Minecraft Videos macht. Er macht ca. 2-3 Lets Play Episoden in der Woche und dazwischen noch Tutorials und Update Infos zu Minecraft.
Eine Episode (20-30min) besteht aus vielen zusammengeschnittenen Clips, manchmal ein Zeitraffer. Das ganze funktioniert so, am Anfang gibts ne Begrüßung, bisschen reden und zeigen, den Plan für die Episode erklären (also was man bauen will) und dann geht es los. Dann gibt es regelmäßige Update-Clips während das gebaute entsteht, oder einen Zeitraffer... Manchmal wird auch ein bisschen "on camera" gebaut.
Am Ende bedeutet das, ein Minecraft Projekt das mehrere Stunden dauert wird in eine 20 Minuten Episode zusammen geschnitten.
Wie gesagt, der macht das professionell, lebt davon. Meiner Meinung nach ist das auf jeden Fall Arbeit. Nach seinen Angaben (und ich glaube ihm) hat er etwa 2 Stunden am Tag die er nicht für Youtube investiert, der Rest ist immer irgendwie mit Youtube verbunden. Das ist nicht nur eine Arbeit, das ist Vollzeit und noch mehr.
Jetzt kann man das ganze auch runter skalieren.. Man muss kein professioneller Youtuber sein um gute Lets Plays herzustellen. Gute Lets Plays beinhalten Unterhaltung, Spaß, sind kurzweilig aber nicht Gestresst, haben oft auch Themen fern ab von Spielen in der Unterhaltung und zu guter Letzt müssen das Spiel in möglichst vielen Facetten zeigen. Das braucht Vorbereitung, Planung, man muss sich Gedanken machen.. Dann aufnehmen, schneiden, hoch laden.. Das ist Arbeit.. Meiner Meinung nach.
Natürlich kann man sich auch hin setzen und ohne Vorbereitung 20 Minuten aufnehmen und ohne schneiden hochladen.. Das ist dann in der Regel auch kein gutes Lets Play.. Genau so wie ein Schreiner der nen Tisch innerhalb von ner halben Stunde zusammen spaxt vermutlich keinen guten Tisch gemacht hat, ein Landwirt der nicht über Fruchtfolgen nach denkt sondern einfach drauf los säht was grade zur Hand ist hat keinen guten Job gemacht usw. usw..
Das dann einfach schlechte Arbeit... Unabhängig vom Bereich...
Und jetzt zum ganzen "aus dem Hobby Geld schlagen wollen"
Auch wenn es viele immer sagen und es wahr ist, wer mit Youtube anfängt sollte es zum Spaß machen. Fest steht aber, wer auf Youtube regelmäßig gute Videos macht, der macht das nicht nur zum Spaß. Der macht das auch zum Spaß, weil so viel Geld lässt sich damit am Anfang nicht verdienen dass das die einzige Motivation ist. Aber ohne Geld wäre eine Menge weniger Motivation.. Das ist einfach ein Fakt.
Was war zuerst da.. Das Hobby oder das Geld? Seitdem Youtube ist wie es ist war das Geld zuerst da. Wer heutzutage mit Youtube anfängt, macht das weil man damit evtl. auch Geld verdienen kann. Nicht weil man es als Hobby macht. Zumindest, wer es ernst meint mit Youtube..
(Alle paar Monate mal nen Video hochladen um es 5 Freunden zu zeigen zählt da natürlich ned..)
Es geht nicht um Kosten zu decken, es geht um Zeitaufwand zu entschädigen. Es geht vor allem um eine Motivation einen 90% fertigen Mod der für den eigenen Gebrauch perfekt ist um die 10% zu finalisieren die nötig sind für ein Release, es geht um Screenshots, Downloadtexte, 1000 mal die gleiche Fragen beantworten, Bugs fixen die bei einem selbst nie auftauchen, darum über die "machst du den bitte mit FL" Kommentare bei MH hinweg zu schauen, sich mit "Modklau" Seiten zu ärgern die den Mod neu hosten und dann wirklich ohne eigene Arbeit Kohle einstreichen...Die gleiche Ausrede hört man von Moddern, die mit ihrem Hobby einfach nur Geld verdienen wollen. Dann sollte man wenigstens die Courage besitzen, das auch zuzugeben, anstatt sich hinter irgendwelchen imaginären Kosten zu verstecken.
Da stellt man sich schon die Frage, wozu das ganze überhaupt? Wie man an der Menge von Privatmods vs. release Mods sieht stellen sich viele die Frage und entscheiden sich dagegen. Da ist ein kleiner Betrag den man am Ende davon hat doch eine Willkommene Motivation.
Wenn du wirklich Hobbys haben kannst bei denen du nicht über das Geld nachdenken musst beneide ich dich, ganz ehrlich. Ich hoffe ich komme auch irgendwann mal an den Punkt. Aber im Moment sieht es eher etwas anders aus, jedes mal wenn ich Geld für etwas ausgebe das nicht sein müsste mache ich mir Gedanken ob ich nicht irgendwie diese Ausgaben auch wieder rein kriegen kann auf irgend eine Art und Weise, sonst fühlt es sich doch sehr verschwenderisch und falsch an. Zugegeben, es gelingt nicht wirklich... Aber ich versuche viele meiner Hobbys mit dem nützlichen zu verbinden. Das nützliche ist nicht immer direkt Geld verdienen, manchmal ist es auch einfach Geld sparen weil man eine Arbeit selbst erledigen kann Aufgrund der Erfahrung oder des Werkzeugs oder Materials das ein Hobby mit sich bringt die andernfalls sehr teuer wäre. Ich denke das geht vielen so, und ist ja auch eine Verbindung zwischen Hobby und Geld verdienen.. Indirekt.
Fest steht, ich bin bestimmt nicht der einzige der nach 3 Stunden LS spielen das Gefühl hat dass die Zeit Sinnvoller hätte genutzt werden können und sich dann überlegt ob man in der Zeit nicht Geld hätte verdienen können. Hätte ich einen tauglichen PC hätte ich mich auch schon in Lets Plays versucht.. Nur so zum Spaß, und natürlich zum Geld verdienen...
LG