Und weiter geht es am Landwehrkanal ... bei uns "Friendly Farmers" und auch bei den "Grumpys".
Zuerst einmal danke für die Rückmeldungen zum Thema Strohballen. Wir haben das alles noch mal überprüft und leider schwankt der Ballenpreis weiter, während der Preis fürs lose Stroh aber konstant ist. Auch nehmen die Ballen in aller Regel nicht im Volumen ab (außer man lässt sie draußen liegen) und so ist uns nach wie vor nicht erklärbar, warum es für 4000 Liter-Ballen mal 280 LS€ und mal 288 LS€ gibt. Aber wir haben uns überlegt, wie wir damit umgehen - dazu unten mehr.
In den letzten Tagen gab es einige Veränderungen bei uns. Zum einen hat sich unsere Personalsituation nicht wirklich entspannt. Im Schnitt waren wir zu zweit, manchmal 3 auf den Feldern, während die "Grumpys" sich mit 5 Leuten fast totgetreten haben. Deswegen ist "El Cheffe", Pixelbauer Ralf, aktiv geworden und hat für eine Angleichung der personellen Chancen gesorgt. Der Coup gelang - wir konnten Bernd aus dem Team der "Grumpy Farmers" verpflichten. Über die konkrete Ablösesumme für diesen Königstransfer wurde natürlich Stillschweigen vereinbart.
Und was soll ich sagen: Bernd entpuppt sich als echte Verstärkung, er ist ein wahres Arbeitstier! Herzlichen Dank für diese Unterstützung.
So gestärkt, haben wir unseren Plan, den wir seit geraumer Zeit hegten, Anfang der Woche bereits umgesetzt. Zunächst haben wir an unserer Unabhängigkeit gefeilt und einen eigenen Amazone Düngestreuer erworben. Zuvor haben wir den immer bei den "Grumpys" ausgeborgt - dafür brachten wir ihn immer voll beladen zurück. Dieses Miet-Modell kostete uns inzwischen zu viel. Daneben setzen wir auf Fläche, denn weitere Äcker bedeuten auch mehr Ertrag und damit steigende Einnahmen. Still und leise haben wir Anfang der Woche Feld 37 erworben und in 2 Tagen urbar gemacht. Ein Feld mehr bedeutete für uns aber auch, dass wir nun mindestens an einem Tag in unserem Arbeitsturnus 2 Felder ernten müssen. Gestern haben wir festgestellt, was auf uns zukommt - Feld 25 und Feld 37 waren gemeinsam erntereif. Am Ende hieß es, 4 Stunden lang Ernte einfahren. Aber wir sind ja immer fleißig ...
Die Ernte auf Feld 25 begann bereits am frühen Morgen, denn Feld 37 wartete auch noch.
Die Ernte war durchschnittlich gut, es kamen Knapp 71.000 Liter Weizen vom Feld 25, damit erhöhte sich unser Lagerbestand auf Knapp 130.000 Liter, die wir bei einem guten Preis gern verkaufen wollten. Nach der Ernte auf 25 waren wir wieder beim Thema Stroballen - die wieder "nur" 280 LS€ wert waren. Hier haben wir uns kurzfristig überlegt, sie erst einmal zwischenzulagern. Denn auf die Menge von 41 Ballen, ist der Preisunterschied von 8 LS€ je Ballen zum besten Verkaufspreis eine Summe von 328 LS€ - ein Drittel unser laufenden täglichen Kosten. Und siehe da, nur 2 Stunden später war der Preis auf das gewünschte Niveau gestiegen - alle Ballen wurden dann verkauft. In Summe fast 12.000 LS€ Einnahme.
Das Zwischenlagern von Ballen brachte am Ende den gewünschten Preis - ist aber Fleißarbeit
Die "Grumpys" haben gestern auch Weizen geerntet und taten dann das, was wir befürchteten, aber hofften es nicht erleben zu müssen. Sie versuchten mit einer spontanen und zeilich knapp vor den Stundenwechsel gelegten Verkaufsaktion den Weizenpreis zu drücken. Denn wir hatten das Lager voll, sie nur zwei Fuhren der frischen Ernte mit ihrem bereits größeren Ladevolumen von 24.500 Litern. Vor einigen Tagen hatten sie aufgerüstet, den HKD 302 aus dem
Kröger Agroliner Helloliv Holz (Mod-Pack) erworben und dafür den HKD 101 verkauft. Auch hatten sie sich vorher für einen
Unimog 1600 (Mod) entschieden, dafür ihren kleinen Deutz verkauft.
Wir haben die Verkaufstour der "Grumpies" allerdings mitbekommen und konnten so selbst binnen der letzten 15 Minuten vor Stundenwechsel auch noch 50.500 Liter Weizen verkaufen, bevor der Preis in den Keller ging. Dafür haben wir uns ebenfalls für eine Erweiterung der Transportkapazitäten entschieden - allerdings erwarben wir einen zusätzlichen
Agroliner HKD 101 (Mod-Pack) mit weiteren 10.000 Litern. Das hatten wir sowieso demnächst vor, nun musste es aber schneller gehen als geplant.
Das alles schien uns der Versuch der "Grumpys", unser rasantes Wachstum der letzten Tage zu stoppen oder zumindest mitzuhalten. Denn neben dem Anfang der Woche erworbenen Feld 37 - von dem gestern knapp 27.000 Liter Raps geerntet wurde - haben wir vorgestern auch noch Feld 13 erworben. Damit hatten wir unsere Ackerfläche so vergrößert, dass wir etwa 1/3 mehr zu bestellten hatten, als die "Grumpys". Die guten Ernten der letzten beiden Wochen haben uns hohe Einnahmen verschafft, die wir dafür aufwenden konnten. Zwischenzeitlich hatten die "Grumpy Farmers" das Lager für die erweiterten Früchte (Roggen, Hirse, Hafer und Sonnenblumen) erworben - wir vermuten es war ein Notkauf, wegen fehlerhafter Feldbestellung. Denn wenn man Hafer ohne Lager auf 3 Feldern ausbringt, die auch noch an 2 aufeinanderfolgenden Tagen erntereif werden, so kann man wohl von einem Fehler sprechen. Der direkte Verkauf vom Feld wäre schon nach einer Ernte preislich ein Desaster. Die "Grumpys" würden natürlich sagen, dass dieser Lagerkauf strategisch geplant war ... soll jeder denken was er möchte.
Urbar machen vom neuen Feld 13 - verdorrte Früchte wegen der Nährstoffe einpflügen, dann grubbern.
Die "Grumpys" haben dann gerstern jeden Cent zusammen gekratzt und all ihre Lagerbestände verkauft, Hafer und Hirse hatten sie noch. Ich meine, die Preise waren dafür aber nicht der ausschlaggebende Grund, denn so gut waren sie nicht. Vielmehr wohl die Erkenntnis, dass sie bei der Ackerfläche nun aufholen müssen. Denn ansonsten werden wir sie binnen kurzer Zeit überflügeln - aufgeholt hatten wir bereits enorm. Und so meine ich, dass unsere Strategie, auf Fläche zu setzen, die "Grumpys" zwangsweise dazu brachte, nun ebenfalls noch ein neues Feld zu erwerben. Ihre Wahl fiel dabei auf Feld 20, das sehr groß ist. Deswegen haben sie auch noch eine zweite
Brenig Saatbettkombi (Mod) erworben, mussten für beides aber auf das Mittel eines Kredits zurück greifen. Die nächsten Tage werden zeigen, ob dieser Schritt den gewünschten Erfolg bringt. Denn auch wir haben weitere Vorhaben in Planung!
Der aktuelle Zwischenstand am Landwehrkanal.
Ihr dürft gespannt sein wie es weiter geht, denn kein Team will ins Hinterreffen geraten. Dafür weht der Wind des Wettbewerbs nun scheinbar rauer ...