Warum sind "Alte-Zeiten-Maps" oft so verwahrlost?

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matador
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Re: Warum sind "Alte-Zeiten-Maps" oft so verwahrlost?

Post by matador »

Na ja, klinisch rein will ja keiner.

Ich habe ja als Beispiel schon den Hof von der Wildbachtal-Map angeführt.
Auch den/die Hof/Höfe auf den verschiedenen Oberthalbach-Versionen habe ich gut gefunden.

Und ich bin in den 60er Jahren viel auf Bauernhöfen herumgekommen, und ja, es hat große Unterschiede gegeben, einige waren vergammelt/verwahrlost, einige - wirklich - wie "geschleckt", die meisten aber normal-ordentlich.

Aber es scheint da auch regional Unterschiede zu geben. Ich hatte einmal circa 1964 einen entfernten Onkel von mir auf seinem Hof in der Soester Börde besucht. Und was mir da sofort aufgefallen ist, war, dass das Wohnhaus picobello war, der Hof dagegen nach oberbayerischen Maßstäben eher unordentlich. In unserer Gegend war es eher umgekehrt.

Auch die Traktoren damals habe ich als überwiegen in Ordnung in Erinnerung. Frisch gewaschen eigentlich sehr selten, aber ansonsten alles so, wie es sein soll. Da ist keiner länger mit einem kaputten Scheinwerfer oder zwei verschiedenen Rädern auf der Vorderachse herumgefahren.

Gruß, matador
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Paeppchen
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Re: Warum sind "Alte-Zeiten-Maps" oft so verwahrlost?

Post by Paeppchen »

Ich hab da auch so meine Erinnerungen, ein Beispiel war Bauer B. Aus ein kleinen Dorf Nähe Hannover. Bei dem konntest du im Stall vom Boden essen und schmutzige Maschinen gab es nicht. Heute würde Mann ihn als OCD bezeichnen, ähnlich bei meinem groß Onkel in stoeckheim nur nich so extrem und dann kenn auch noch das Gegenteil. Würde mal sagen es liegt am Bauern selbst wie der Hof aussieht und nicht an der Epoche
Lg
Rolf
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matador
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Re: Warum sind "Alte-Zeiten-Maps" oft so verwahrlost?

Post by matador »

Und dann liegt/lag es vielleicht auch noch an der Dorfgemeinschaft.

Als es in den Dörfern noch mehr Bauern gab, als noch fast jeder Hof bewirtschaftet war, gab es ja auch noch so etwas wie einen Bauernstolz. Nocheinmal Anfang 60er Jahre:

Da kauften viele Landwirte bei uns in der Gegend ihren zweiten Traktor. Der erste war irgendetwas Baujahr 1952 oder 1955 und hatte 16 oder 19 oder 22 PS. Dann kamen die neuen, niedrigen Bauformen auf - Ferguson, Fordson, dann Eicher Königstiger, Fendt Farmer usw. - und jeder kaufte so etwas. Und da ging es zwischen den damals jungen Bauern schon los, da prallten Weltanschauungen aufeinander! Auf dem einen Hof fuhr man nur Eicher, auf dem anderen war Cormick die Hausmarke, einer kaufte einen MAN - war der einzge in der ganzen Gegend- weil er nicht das wollte, was die anderen fuhren, usw.

Ich will damit sagen, dass die jungen Bauern sich damals selbst "erzogen", da wenn einer seine Maschine hätte verschludern lassen, hätter er von den anderen einiges zu hören bekommen. Ich erinnere mich auch an einen, der ließ von seinem Ferguson TF20 die Einspritzleitungen und das Luftfilterrohr verchromen. Der Mann lebt schon lange nicht mehr, aber den TF20 kann man immer wieder bei Bulldogtreffen sehen, den gibt es heute noch.

matador
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Lexor1979
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Re: Warum sind "Alte-Zeiten-Maps" oft so verwahrlost?

Post by Lexor1979 »

Hallo,
hier kann ich durch aus beide Seiten verstehen, die einen mögen die Liebe zum Detail, die anderen eben schlicht. Ebenso ist es auch bei den Höfen, egal ob heutige oder damalige Zeit. Die einen top aufgeräumt die anderen -ähm- sagen wir mal alternativ ;-)
Ja der Hof der Old Streams oder auch die Wildbachtal waren meine Lieblinge im LS15. Da war alles zusammen und nicht quer über die karte verteilt. Dazu ordentlich gegliedert, bzw. detailiert und nicht verschandelt durch irgendwelches Gerümpel. Das gehört aber zu jedem Hof, zumindest eine Ecke die nicht direkt einsehbar ist wo "plunder" rumliegt.
Ich suche mir die Map zum einen nach der Landschaft aus, da sollte Charme zu spüren sein; zum anderen nach dem Hof als solches. Unverständlich ist es mir, warum auf über 95% der Maps die Tiere quer über die Karte verstreut werden. Bei den meisten Höfen ist es nun mal so, das alles in unmittelbarer Umgebung oder an einer Hofstelle ist. Für mich persönlich ist das ein Manko.
Daher habe ich wie HeinzS schon sagte, angefangen mir die Maps anzupassen.
Momentan hat es mir die Lossberg sehr angetan, klein mittlere und große Felder, etwas Wald, flache und hügelige Ebene, hat von allem etwas und sehr detailreich aufgebaut.
Nur wieder die Tiere an vielen stellen verteilt. Schweine und BGA an einem Standpunkt, puh, gar nicht meins.
Also habe ich mir einfach den Hof für mich und meine Mitspieler angepasst.
Image Image Image Image
Die Geschmäcker sind nun mal verschieden, sei es Detailverliebtheit, Funktionalität, Karten- bzw. Maschinengröße, oder eben auch das heruntergekommene oder unaufgeräumte.
Fazit also, finde dich damit zurecht oder ändere es so wie du es dir wünscht.
LG Lexor
Realplayer/schwer bei Lexor
Realität pur, sofern es das Spiel zulässt
domiduro
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Re: Warum sind "Alte-Zeiten-Maps" oft so verwahrlost?

Post by domiduro »

Aber gerade das " alles in der Nähe" ist das erste was ich umbaue. Ich finde es mega langweilig wenn sich alle Trigger in Hofnähe befinden. Vom Terrain her ist Stappenbach top...vom Hof Old Streams. Ich habe beides kombiniert. Enge Strassen und Feldwege sind für mich ein Muss und ich hasse rechteckige Helferfelder. Auch automatisiere ich nicht. Wo bleibt das Spielerlebnis? Zudem gibt es Bauernhöfe und Landwirtschaftsbetriebe. Auf Höfen ist es gemütlich und in den auf Produktion optimierten Anlagen eher steril. Nicht mein Ding. Wenn ich Multiplayervideos sehe wo zwischen Ernte und Aussaat gerade mal eine freie Spur ist und sich fünf Trecker gegenseitig über den Haufen fahren...na ja...da werden dann auch Höfe mit riesigen betonierten Freifläche bevorzugt wo man mit 60 Klamotten auf die Ablade brettert :-) auf "verwahrlosten" Höfen ist es dann schon etwas anspruchsvoller die Arbeitsabläufe einzuhalten. Ein stimmungsvoller Heuboden fehlt mir noch :biggrin2: ...aber ich liebe solche Details wie wenn ich durch die Kornkammer in den Stall fahren muss...Old Streams...und ich parke meine Geräte lieber in einem Unterstand zwischen Altreifen als in einer riesigen geleckten Halle mit beschrifteten Parkfeldern;-)) aber jedem das seine...
Gruss Mario
Ptah
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Re: Warum sind "Alte-Zeiten-Maps" oft so verwahrlost?

Post by Ptah »

Matador, ich bin da voll deiner Meinung !

So ein Hof, der die 70er Jahre darstellen soll wird gezeigt als hätte man damals kein Besen und keinen Pinsel besessen.
Ich bin in der DDR geboren und spiele die Sosnovska. Und ich kann dir sagen, es stinkt mich an, dass die Unterstände auf dem Hof nicht dicht sind !
Unsere Traktoren standen auch unter dichten Dächern und der Rost an den Maschinen wurde überpinselt.

Einfach mal alt UND schön geht bei der Jugend eben nicht :-)
tzizt
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Re: Warum sind "Alte-Zeiten-Maps" oft so verwahrlost?

Post by tzizt »

Ptah wrote:Matador, ich bin da voll deiner Meinung !

So ein Hof, der die 70er Jahre darstellen soll wird gezeigt als hätte man damals kein Besen und keinen Pinsel besessen.
Ich bin in der DDR geboren und spiele die Sosnovska. Und ich kann dir sagen, es stinkt mich an, dass die Unterstände auf dem Hof nicht dicht sind !
Unsere Traktoren standen auch unter dichten Dächern und der Rost an den Maschinen wurde überpinselt.

Einfach mal alt UND schön geht bei der Jugend eben nicht :-)
Also die Unterstände auf der Sosnovka sind ja noch die aus dem 15er, da hat es ja generell überall durchgeregnet. Wobei ich mir nicht mal sicher bin, ob es das im 17er nicht auch noch überall tut. Habe die Karte bisher zu oft gewechselt, als dass ich mal Regen miterlebt hätte :lol:

Aber auch noch etwas zum Thema: Ich bin auch ehr der Typ Spieler, der es ordentlich mag, aber bitte mit Charme. Also viele der "aufgeräumten" Höfe sind mir zu steril und auf den "Ost-Karten" sind mir die Gebäude meistens zu heruntergekommen.
Um meinen Geschmack genau zu treffen sollte ein Hof ordentlich und in normalem Maße aufgeräumt wirken, aber eben auch Details haben, wie zum Beispiel ein paar alte Reifen oder ein altes Fass oder ähnliches. Das muss dann nicht alles durch die Gegend fliegen und herumliegen, aber eben hier und dann mal da sein. Ich bin sehr auf die Mecklenburg gespannt, die heute abend ja kommen soll, denn von der größe der Felder gefallen mir diese ostdeutschen Karten nämlich immer sehr gut, ich mag halt nur nicht in einer Ruine spielen.
Das ist aber wirklich eine sehr individuelle Geschmacksache, das wird jeder anders sehen, deshalb haben natürlich auch andere Karten ihre Berechtigung, genauso wie Karten mit vielen Wirtschaftskreisläufen etc.
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