Brainstorming: Landwirtschaft/Landtechnik 2122

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O Baude
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Re: Brainstorming: Landwirtschaft/Landtechnik 2122

Post by O Baude »

Das Brainstorming für die Landwirtschaft 100 Jahren bringt mich noch auf einen anderen Gedanken, den ich hier auch noch aufschreiben will, weil es mir erscheint, dass hier unter diesem Titel der richtige Ort dafür ist.

Und das ist die Weiterentwicklung des "Rollrasenprinzip" auf andere Pflanzen als nur Gras für den Garten.
Dass also zukünftig versucht wird, aus rafiniertem Stroh, Melasse und anderen Zutaten eine Art, flexible Matte zu produzieren, die alles, ausser Wasser, für das Spriessen und das Wachstum der Pflanze notwendige bereits enthält. Diese "Feldfruchtzuchtmatten" werden dann ganz einfach ausgerollt, und regelmässig mit Wasser begossen.
Diese Matten sind dann aber nicht was für normale Felder, sondern für das Einsatzgebiet, bei dem es als Untergrund nur Steine oder Sand gibt, also für landwirtschaftlich unfruchtbare Böden.
Da dies ein sehr hohes Gewicht mit sich bringt, sehe ich den Anfang dieser Technik nur dort, wo es auch ein Eisenbahngleis hat.
Denn diese Matten, so sehe ich das in meinem Kopfkino, werden dann entlang dieser Gleise, die nur maximal mit einer Seitenstromschiene elektrifiziert sind, damit kein Strommast den Ausrollvorgang behindert, mit Hilfe von Verlegewagen ausgerollt.
Die Bewässerung erfolgt dann ebenfalls mit HIlfe einer Wasserwagenkolonne, die von einer Lok gezogen wird. Solche Wasserwagenkolonen können theoretisch eine Länge bis zu 2700 Meter erreichen.
Dies bedeutet, dass die Felder entlang von nicht elektrifizierten Eisenbahnstrecken, die durch nicht fruchtbares Land führen, dann genau so breit sind, wie der Erntevorsatz des Ertegerätes.
Im Falle des Weizens also zirka 12 Meter. Dann macht das Volumen der Ernte nicht die Breite des Feldes, sondern deren hunderte Kilometer Länge.
Was auch den Vorteil hat, dass der Ernter direkt den Bahnwagen als Abfahrer besitzt, und auch keine Zeit mit Wenden verliert. Diese Feldprodukte können dann zu einem viel höheren Preis verkauft werden, da sie bereits auf der Bahn sind, und dadurch kostengünstig viel weiter weg vom Feld abtransportiert werden können. Und auch sämtliche Kosten, bis die Ernte im Bahnwagen verladen ist, entfallen.
Was dabei auch noch entstehen könnte ist, dass nach mehrmaligen Anwenden dieser Matten entlang von zuvor unfruchtbarten Bahndämmen, durch Verrottung der Matten dort eine neue Humusschicht entsteht, die so dick ist, dass auch ohne Matten dort was angepflanzt werden kann, wenn dort weiterhin mit der Bahnwasserwagenkolonne bewässert wird.
Finjas

Re: Brainstorming: Landwirtschaft/Landtechnik 2122

Post by Finjas »

SirSim wrote: Sun Apr 11, 2021 2:36 pm@Finjas Wenn wir weniger Fleisch essen würden, hätten wir viel mehr freie Fläche zum Anbauen von anderen Dingen als Tierfutter. Das ist so nicht wahr, schon mal was von Brotweizen und Futterweizen gehört?
Ich verstehe jetzt den Sinn nicht. Von Weizen explizit war keine Rede. Und das der mit Abstand größte Teil der weltweiten Agrarflächen im Zusammenhang mit der Nutzviehhaltung steht, kann man ganz leicht recherchieren. Also, weniger Nutzvieh, weniger Anbauflächen.

@O Baude

Alternativ könnten wir auch alle unsere Heizungen voll aufdrehen. Dadurch wird die Oberflächentemperatur der Erde so sehr erhöht, dass Meerwasser verdunstet und der Meerespiegel sinkt, wodurch enorm viel neue Landmassen freigelegt werden. Wenn wir zeitgleich alle Ventilatoren und Windräder in Richtung Afrika drehen, so dass das verdunstete Wasser in Form von Wolken über die Sahara geblasen wird, könnten wir es schaffen, mit einem Großaufgebot von Flugzeugen die Wolken zielgenau abregnen zu lassen. Durch den vielen Regen entsteht in der gesamten Sahara eine unvorstellbar große und fruchtbare Anbaufläche, wie sie es bisher noch nicht gegeben hat. Man denke nur an den Nil, welcher ebenfalls in einer eher trockenen Region für fruchtbaren Boden sorgt. Wahnsinn, was alles möglich ist .... :shock: :shock: :shock:
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O Baude
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Re: Brainstorming: Landwirtschaft/Landtechnik 2122

Post by O Baude »

@Bennygames
Noch eine Nachfrage zur Löschbarkeit von Accus in Autos.
Wurden da schon Experimente durchgeführt, bei dem eine Löschdecke verwendet wurde, die grösser als ein Auto ist?
Und von der Feuerwehr vor dem brennenden Auto ausgerollt, und über das Fahrzeug gezogen wird?
Wobei die Löschdecke einen besonders schweren Rand hat, damit keine Falten oder Löcher am Boden entstehen, durch die der Sauerstoff troztdem unter die Löschdecke gelangt?
Der Rand der Löschdecke also eine fast luftdichte Verbindung mit dem Boden hat? Dieser ist ja allermeisstens platt gewalzter Asphalt.

@Finjas
Der Denkfehler bei deiner Argumentation ist der, dass bei erhöhter Oberflächentemperatur der Meeresspiegel nicht sinkt, sondern steigt. Und dies wegen dem Abschmelzen des Polkappeneises.
Der zweite Denkfehler ist der, dass bei einer Saharabegrünung ebenfalls nur Trinkwasser zum Einsatz kommen wird.
Denn die ist so gross, dass die Teilweise nur Grün werden kann, vor allem an Küstenabschnitten, wenn dazu Meerwasser verwendet wird, das nicht entsalzt werden muss.
Die Westsahara Afrikaner pflanzen dort dann Meeresalgen an, die in künstlich angelegten Teichen wachsen, die eine Plastikfolie haben, damit das Meerwasser nicht einfach im Sand versickert, und mit Meerwasser gefüllt werden. Deren Pumpe mit Solarstrom betrieben wird. Denn die haben dort nur keine Meeresalgen am Strand, weil die dort vorkommenden Fischbestände diese vorzu allesamt wegfressen.

Vielelicht werden diese Menschen dann auch statt der Strahlkraft der Sonne, deren Gravitation ausnutzen. Die dafür sorgt, dass die Meereswellen, die es dort hat, alle zwanzig Sekunden eine ungefähre Höhendifferenz von 50 Zentimeter haben.
Die bauen dann kurze, schwimmende Stahlrohrtanks, die über ein Gelenk mit einander verbunden sind. Und am einten Ende eine feste Verbindung mit dem Meeresboden haben, also im Meer über ein Mast vertäut sind. Da diese nun in der Brandung nicht einfach alle flach auf dem Meer liegen, sondern durch den Wellengang einen variablen Winkel zu einander bilden, nutzen Sie dann genau diese stetige Winkelverschiebung dafür aus, an den Enden der Stahlrohrtanks, zusätzlich zum Gelenk, Hydraulikzylinder zu befestigen. Deren Hub sich dann durch den Wellengang ergibt. Diese Energie, die dann dieses System, ich nenne es einmal "Brandungskraftwerk" liefert, wird dazu benutz, Meerwasser in die Wüstenteiche zu pumpen, und dort Meeresalgen zu züchten.
Bennygames
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Re: Brainstorming: Landwirtschaft/Landtechnik 2122

Post by Bennygames »

@O Baude
Ja, das Funktioniert auch halbwegs, das Problem ist nur, sowie man die Decke wieder abnimmt brennt die Karre wieder. Daher ist die - bis jetzt - beste Methode zum Löschen von E-Autos, sie mit dem Kran in eine Wasserdichte, geflutete Mulde zu stecken und das Auto so solange zu verwahren, bis die Wechselladermulde von einem Unternehmen abgeholt wird, dass das Auto unter einer Schutzgasatmosphere zerlegt... Kostet halt ne Menge Zeit und Geld, nur die wenigsten Freiwilligen Wehren haben Wechselladerfahrzeuge, sodass meist die Berufsfeuerwehr aus der nächsten Großstadt angefordert werden muss, was alleine mehrere Tausend Euro und über eine Stunde kostet. Auf der Autobahn kommt dazu noch, dass wegen der deutlich höheren Explosionsgefahr und dem höheren Einsatzkräfteaufgebot zu der Zeit voll gesperrt werden muss.

Das Wasser aus der Arktis hat dabei eigentlich keine Auswirkung, die schwimmt ja eh schon (Verdrängt also ihr Volumen an Wasser), und Eis hat ein höheres Volumen als die gleiche Masse flüssiges Wasser. Das problem ist eher die thermische Ausdehnung. Ansonsten beinhaltet Meerwasser Salz, wenn du dass in die Sahara pumpst verdunstet das Wasser und du kriegst ne fette Salzkruste, dann hast du das Ökosystem Sahara durch eine Salzwüste ausgetauscht. Und da wächst dann gar nichts mehr... Ich nehme allerdings an, dass Finjas das ganze ironisch gemeint hat.
Finjas

Re: Brainstorming: Landwirtschaft/Landtechnik 2122

Post by Finjas »

Bennygames wrote: Sun Apr 11, 2021 6:04 pmIch nehme allerdings an, dass Finjas das ganze ironisch gemeint hat.
Das sollte schon bei den Heizungen klar gewesen sein. :lol:
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O Baude
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Re: Brainstorming: Landwirtschaft/Landtechnik 2122

Post by O Baude »

Das war mir selbstverständlich auch Klar.
Wollte die Gelegenheit aber trotzdem benutzen, um euch vielleicht ein Lachen zu entlocken.

Das mit den brennenden E Autos macht mir sehr nachdenklich, was die grossflächige Anwendung dieser Technologie angeht. Dieser Aspekt wurde in den informationen, die ich dazu erhielt gar nicht erwähnt.
Ich danke dir Bennygames für die Ergänzungen.
Denn diese Information würde bedeuten, dass die Brandschutzdecke alleine nicht ausreicht. Die Brandschutzdecke also zum Brandschutzsack erweitert werden müsste. Der aber zusätzlich dann noch mit Argon gefüllt werden müsste. Also jeder Brandschutzsack über eine eigene Argonflasche verfügen müsste. Das Problem ist dabei, wie kriege ich das brennende Fahrzeug in den Brandschutzsack?
Zuerts das Fahrzeug mit einer Brandschutzdecke löschen? Dann Aufhängehaken durch das Dach des Fahrzeuges schiessen. An dem dann ein brandsicheres Seil für den Bergungskran befestigt ist?
Der dann das Fahrzeug so weit anhebt, das der Brandschutzsack über das Fahrzeug gestülpt werden kann? Um anschliessend verschlossen und mit Argon gefüllt zu werden?
Oder doch vor dem Entfernen der Brandschutzdecke, dieses durch die Brandschutzdecke eingenommene Volumen vollständig mit PU Schaum füllen? Der dann das wiederentflammen des Autos verhindert?

Es bleibt also wohl nur noch die gesetzgeberische vorgegebene Pflicht, dass Autobatterien in E Autos über ein Selbstlöschungssystem verfügen müssen, dass den PU Schaum im Brandfall nur um die Batterie herum im Batterieraum verteilt. Auf alle Fälle ist der Batteriebrand somit identisch mit einem Totalverlust des Fahrzeuges.

Rein rechnerisch wäre es wohl möglich, durch eine grosse schwere Spiralfeder die im Unterboden des Autos eingebaut ist, genügend Energie zu speichern, damit das Auto fährt. Aber das zusätzliche Gewicht macht dies wohl unmöglich, oder ich denke da an das falsche Federmaterial. Das bedeutet, dass dann als Alternative zu herkömmlichen Treibstoffen nur noch der Spiralfederantrieb mit grosser Schwungmasse in Frage kommt. So, wie es sehr alte Spielzeugautos haben. Damit tickt dann das Auto endlich richtig.

Das mit dem schmelzenden Eis, und das dies keine Auswirkung auf die durchnittliche Meereshöhen hat, ist leider falsch.
Wenn gleich der physikalische Ansatz richtig ist. Denn dabei wurde vergessen, dass das schmelzende Eis, das dazu beiträgt, den Meeresspiegelanstieg zu beschleunigen, nicht im Meer selbst, sondern auf Kontinentalplatten liegt. Die Vereinfachung lässt sich also so beschreiben, du hast ein Bottich mit Wasser, und daneben ein Haufen Eis, der nicht im diesem Bottichwasser schwimmt.
Wird nun so viel Wäreme hinzu gefügt, dass der Eishaufen schmilzt, und dieses Wasser nun in den Bottich fliesst, erhöht es dadurch den Wasserspiegel.
Wobei es fast schon gewagt ist, das Meer mit einem Botich zu vergleichen, und das Antarktis- und Grönlandeis mit einem Eishaufen. Doch vergisst man die Grössenrelationen, kann diese Metapher durchaus seinen Lehrsinn ergeben.


Wenn das mit dem Salzwasser in der Sahara aus ökologischen Gründen nicht funktionieren soll, weil kein totes Gebiet durch ein anderes Ersetz werden soll, kann ja einfach ein zweites Brandungskraftwerk aufgestellt werden. Denn so wirklich Teuer ist ein schwimmender Stahltank nicht wirklich. Dass dann die Energie liefert, das Salswasser zu verdampfen, und es anschliessend kondensieren zu lassen. Wobei dann die Kondenswärme über den Umweg einer Wärmepumpe wieder neues Salzwasser aufheizt. Das dabei entstehende Salz kann dann an der Küste direkt wieder ins Meer geleitet werden. Denn das Brandungskraftwerk liefert ja des Prinzips wegen, Flüssigkeit mit stark erhöhtem Druck. Das eben durch eine Turbine mit angeschlossenem Generator geleitet wird, deren Energie dann vielseitigstens genutzt werden kann.
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O Baude
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Re: Brainstorming: Landwirtschaft/Landtechnik 2122

Post by O Baude »

Ich habe mich bezüglich Westsahara noch ein wenig Schlauer gemacht.

Da darf die Salzwasserlösung für den Anbau von essbarem Grünzeug unter keinen Umständen verboten werden. Wenn diese denn so ausgestalltet ist, dass das verkrustete Salz erneut mit Meerwasser rückverflüssigt, also im Wasser aufgelöst, zurück in den Ozean geleitet wird.
Denn die haben dort enorm grosse Heuschreckenschwärme, die ganze Länder kahl fressen. Und auch keine chemische Substanz wirklich, der grossen Anzahl wegen, gegen diese Tiere hilft.
Da bleibt eigentlich eben nur noch die Lösung, frisches Grün in Salzwasserteichen zu züchten. Denn das fressen die Heuschrecken nicht. Die haben ein Atemorgan, das Salzwasser nicht verträgt. Und auch die Nieren können wohl so hohe Mengen an Salz nicht ausscheiden, wenn es zufällig getrunken wird. Die sind also in dieser Hinsicht gleich wie andere typische Landtiere auch. Aber nur, so viel ich darüber Weiss.

In den Algenteichen, die mit Salzwasser gefüllt sind, könnten dann auch Krebse, die im Umfeld des Teiches sich vor der prallen Hitze des Tages vergraben können, gezüchtet werden, die dann diese Algen fressen.
Das mit diesen Salzwasserteichen also quasi der Sandstrand damit vergrössert wird. Ohne dass die dort lebenden Kleinstlebewesen direkt von Fischen gefressen werden können, weil es keinen direkten Zugang zum Meer und damit kein Wellengang, der diese immer wieder zurück ins Meer spühlt, gibt.
Oder aber, das Salzwasser wird dazu gebraucht, Mangroven, oder Palmen, die Salzwasser vertragen, und auch sonst an anderen Stränden gedeihen, in der Wüste anzupflanzen. Diese werden aber nur des Holzes wegen dort gezüchtet werden können, denn wie geschrieben, die Heuschrecken werden diese Pflanzungen wohl auch kahl fressen. Oder aber es gelingt, mit Staubsauern ode ähnlichem Equipment, diese Mangroven oder Palmen als eine neue Art Heuschreckenköder zu benutzen, bei der man dann dabei die Heuschrecken, und das darin enthaltene Protein erntet. Das dann als Tierfutter weiter Verkauft werden kann.
Man müsste also die Heuschrecken milliardenfach Einsaugen, mit CO2 töten, und dann in der Saharasonne trockenen lassen, damit der Chitinpanzer sich vom getrockneten Fleisch in einem Heuschreckenschähler löst.
Oder aber, die toten Heuschrecken auswalzen, damit sich dadurch der Zellsaft ohne oder mit viel weniger Chitin darin, gewinnen lässt.
Vieleicht wird die Technik auch so weiter voranschreiten, dass die Heuschrecken zuerst mit CO2 Laserlicht getötet, und erst dann anschliessend eingesaugt werden können. Was die Kosten pro Heuschrecke wohl in Anbetracht der Menge deutlich senken würde.
Vielleicht hilft ja auch zerkleinertes Chitin von Heuschrecken, das in die Salzwasserteiche gegeben wird, dort die maximal zur Verfügung stehende Oberfläche zu vergrössern, und damit solche Algen zu züchten, die nur an anderen Oberflächen haftend, so richtig gedeihen. Oder es ist ein willkommenes Futter für Tiere, die selbst ein Chitinpanzer haben, und dieses zusätzliche Chitin zu mehr Wachstum in der gleiche Zeit bei denen führt. Oder das Chitin schwimmt oben auf dem Salzwasser im Teich, und verhindert dort, dass sich dieses übermässig durch Sonneneinstrahlung erwärmt, weil dadurch noch mehr Sonnenstrahlspiegelungen auftreten.
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Re: Brainstorming: Landwirtschaft/Landtechnik 2122

Post by O Baude »

Und noch eine Idee für die Landwirtschaft der Zukunft.

Dannzumal wird wohl viel mehr Wert darauf gelegt werden, dass der Humus unter allen Umständen bei der Feldbearbeitung auf dem Feld bleibt.
Deshalb werden wohl alle Ackergeräte, die beim Gebrauch Erde aufwirbeln, der potenziell durch den Wind weggeweht werden kann, und es heute noch im Spiel dabei staubt, eine simple Abdeckung erhalten.
Diese Abdeckung ist dann also über, zum Beispiel einem Grubber, angebracht. So, dass man die einzelnen Zinken nicht mehr von Oben sieht. Des weiteren werden sie wohl auch noch ein grösseren Wassertank haben, der vielleicht vorne am Traktor befestigt ist, um damit unter der Abdeckung des Grubbers einen sehr feinen Wassernebel zu erzeugen. Der darunter zusätzlich sehr kleine Ackerteile bindet.
Mit dieser Wassernebel-, Abdeckungskombination werden dann die allermeisten Staubteile so gebunden, dass sie noch innerhalb der Abdeckung zu Boden fallen, und weil sie durch das Wasser geringfügig beschwert wurden, sodurch auch viel weniger oder gar nicht weggeweht werden.
Bei Kombinationsgeräten wie Grubber, Säer, Dünger, wird dann wohl Flüssigdünger unter der Abdeckung verwendet, der bei der Verteilung innerhalb der Abdeckung die gleichen Eigenschaften hat, Staubteilchen zu binden wie das pure Wasser.

Vielleicht setzt sich auch durch, dass unmittelbar nach der Ernte, also maximal 2 Tage später das Feld bereits wieder Tiefengelockert, Gegrubbert und mit einer Zwischenfrucht angepflanzt ist. Dies damit keine Zeit verstreicht, in der man sagen könnte, der Acker ist eine pure Humuswüste ohne jeglichen Bewuchs. Was jetzt noch fast ein halbes Jahr der Fall ist.
Finjas

Re: Brainstorming: Landwirtschaft/Landtechnik 2122

Post by Finjas »

Die Landwirte jammern jetzt schon über zu wenig Niederschlag, aber haben in Zukunft wie durch Zauberhand genügend Wasser um den Staub bei Feldarbeiten mit einem Wassernebel zu binden .... :confusednew:
Mal abgesehen davon: Wie lange soll denn der Staub vom Wassernebel "befeuchtet" bleiben? Den bläst der Wind doch in wenigen Minuten wieder trocken. Und dann?

Übrigens jeder Landwirt der nicht aus reiner Profitgier nur bis zum nächsten Früherjahr denkt, sieht schon jetzt in der Gegenwart zu, dass nach der Ernte so schnell wie möglich eine Zwischenfrucht auf den Acker kommt, wenn das möglich ist. Also alles andere als eine Zukunftsvision. Hier in meiner Region sind die meisten Felder auch im Winter grün.
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Re: Brainstorming: Landwirtschaft/Landtechnik 2122

Post by O Baude »

In meiner Region ist das leider nicht der Fall. Da ist fast alles während des Winters Braun.

Ich ging davon aus, dass Feinstaub, in desem Fall Erde, die durch Ackergeräte aufgewirbelt werden, sich erst so richtig verteilen, wenn sie Aufwind erhalten. Der aber nur auf diese Teilchen einwirken kann, wenn diese in der Luft sind. Weil eben die Windgeshwindigkeiten am Boden durch Reibung geringer sind.
Ausserdem gibt es die pysikalische Eigenschaft der Adhäsion. Die Teile haften dadurch an anderen Teilen, in diesem Fall dem Ackerboden. Die nicht wirken kann, wenn kein Trägermaterial vorhanden ist.
Und es könnte auch der Fall sein, dass sich die Feinstaubteile durch geringe Wasser Einwirkung gegenseitig verkleben. Und somit besser auf dem Acker haften. Und wie bei gewissen anderen Leimen auch, diese Bindung, die erst durch Wasserzugabe entsteht, von fast dauerhafter Struktur bleibt.
Oder aber, die enorm vielen unzähligen Lebewesen im Ackerboden saugen das Wasser in sich auf, und es verdunstet dadurch nicht so schnell, wie wenn es sich um komplett unbelebte Materie handeln würde. Diese Zellen also dazu beitragen, dass sich der Ackerboden mit einander verklebt.
Denn diese Zellen bewegen sich ja, weil sie lebendig sind. Und durch diese Bewegung dieser Lebewesen auch Ackerstaub erreicht wird, der durch die Bearbeitung frisch aufs Feld fiel. Und die Zellstruktur dieser Lebewesen dann der Leim darstellt, der die Teilchen zusammen hält.

Vielelicht wird es die Reglementierung in der Zukunft in 100 Jahren so weit treiben, dass nur noch bei Regen das Feld bearbeitet werden darf. Damit der Regen die fehlende Abdeckung der Geräte kompensiert.
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Re: Brainstorming: Landwirtschaft/Landtechnik 2122

Post by thebigG »

HGReaper wrote: Fri Apr 09, 2021 12:07 pm Wenn ich mir überlege, dass vom ersten Flugzeug bis zum ersten Fußabdruck auf dem Mond gerade mal 60 Jahre vergangen sind und wir seit inzwischen 50 Jahren unseren Planeten nicht mehr verlassen haben (ISS und Sonden ausgenommen), denke ich nicht, dass wir in 50 Jahren sehr viel verändert haben werden. Überlegt doch mal, wie viel trara um einen Impfstoff gemacht wird, glaubt da ernsthaft jemand, dass unsere Gesellschaft sich von industriellen Pillen ernähren wird?
Ich sehe es im Moment tatsächlich so, dass die Menschheit technisch stillsteht.
Die Nahe Zukunft der Landwirtschaft sehe ich in autonomer feldbearbeitung, vielleicht auch nicht mehr mit immer größeren Maschinen, sonder vielen kleineren Drohnen, die auch viel individueller reagieren können und dadurch die Erträge noch weiter steigen.
Da bin ich ganz deiner Meinung! Die Entwicklung wird bei weitem nicht mehr so voran getrieben, wie sie es wurde, als sie es quasi noch musste.
Das Potenzial ist schon da aber dafür ruhen wir uns viel zu sehr auf dem aktuellen Stand aus.
Wie im Threads geschrieben wird auf Klimawandel und so einzugehen macht gar kein Sinn solange nicht einmal jetzt gerade darüber nachgedacht wird. Das Thema wird sich zwar immer weiter zuspitzen aber anstatt sich wirklich effizient weiterzuentwickeln wird sich eher von einem Problem zum nächsten gehandelt. Diese Zukunftsvision mit Unterwasserplantagen sind schön. Aber was soll da angepflanzt werden, wenn wir das was es dort schon gibt immer mehr zerstören.
Ich befürchte eher, dass die Landwirtschaft irgendwann einen riesigen Knall erleben wird.
Die Natur ist weder vernünftig noch gerecht. Die Natur ist exakt.
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Re: Brainstorming: Landwirtschaft/Landtechnik 2122

Post by O Baude »

Bei den Ackergräten habe ich noch eine andere Vision, wie sich die in Zukunft entwickeln könnte.
Diese beruht auf der Tatsache, dass fast jeder Traktor seine eigene Leistungsgrenze hat. Die zukünftig vielleicht durch den Landwirt auch dadurch kurzfristig gesteigert wird, wenn er diese nur kurzfristig abrufen möchte, weil er zum Beispiel ein überbreiter Grubber angehängt hat. Er dann also per Knopfdruck dem Diesel weitere Kraftstoffaditive zu mixen kann, die dann dafür verantwortlich sind, dass die Leistung des Motors gesteigert wird. Wenn gleich dies wohl mit einer Verkürzung der Lebenszeit des Motors, und Intensivierung der Wartungsintervalle des Motors mit sich einhergeht.

Doch das ist nicht die eigentliche Vision. Sondern die, dass sich Ackergeräte zukünftig modular aufbauen lassen werden.
Das heisst, das Gestell wird von den Anbauten getrennt, und ist somit getrennt von diesen Erhältlich.
Auch die davon abgetrennten Zusatzelemente werden dann von einander getrennt werden.
Da diese Zusatzelemente nun eine viel kleinere Baubreite aufweisen, als die, die direkt als ein einziges Zusatzgerät vom Hersteller geliefert werden, können diese dann Einzeln gekauft werden. Dies hat den Sinn, dass die einzelnen Elemente eine viel geringere Leistungsaufnahme erfordern. Dadurch ist dann der Landwirt in der Lage, die maximale Breite des Bodenbearbeitungsgerät individuell an seine zur Verfügung stehende Traktorenleistung anzupassen.
Er will ein neues Gerät einer bestimmten Marke, der er vertraut. Dieses ist jetzt aber nur in der Standartbreite von 3m, oder 6m erhältlich.
Die Idealgrösse wäre aber z.B. 4,5m für die Zugleistung seines Traktors, kombiniert mit der optimale Bearbeitungsbreite für sein Feld.
Durch diese neue Modularbauweise ist dies dann kein Problem mehr, und er muss dadurch nicht auf die maximale Leistungsfähigkeit seines Traktors verzichten, oder extra nur dafür eine Neuanschaffung tätigen, wenn er sich zukünftig weiterhin auf sein Hersteller verlässt, und die Marke nicht wechseln will.
Finjas

Re: Brainstorming: Landwirtschaft/Landtechnik 2122

Post by Finjas »

Erstens: Kurzfristige Leistungssteigerungen gibt es jetzt schon. Im LS sind z.B. immer die höchstmöglichen Spitzenwerte angegeben, welche aber nicht der dauerhaften Leistung entsprechen.

Zweitens: Die benötigte Zugkraft eines Arbeitsgerätes hängt von weitaus mehr Faktoren ab als der reinen Breite. Soll sich der Landwirt der Zukunft seine Geräte auch noch in der Tiefe, Höhe und Länge selbst zusammenbauen? Meinst du nicht, die haben was anderes zu tun? :confusednew:
Wenn der Hersteller des Vertrauens nichts anbietet, gibt es mehr als genug andere Hersteller.
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Re: Brainstorming: Landwirtschaft/Landtechnik 2122

Post by O Baude »

thebigG wrote: Wed Apr 14, 2021 7:22 pm
Da bin ich ganz deiner Meinung! Die Entwicklung wird bei weitem nicht mehr so voran getrieben, wie sie es wurde, als sie es quasi noch musste. Das Potenzial ist schon da aber dafür ruhen wir uns viel zu sehr auf dem aktuellen Stand aus.
....
Ich befürchte eher, dass die Landwirtschaft irgendwann einen riesigen Knall erleben wird.
Mit dem Knall meinst du wohl den Einschlag eines Meteoriten. Der sich nicht verhindern lässt.
Denn ein anderer Knall wird wohl, mit den Erfahrungsberichten aus verschiedensten Kriegen, nicht eimal während dieser Phasen in keinster Weise bewirken, dass die Landwirtschaft dabei vernachlässigt wird. Denn Essen ist Lebensnotwendig, und dies auch zu Zeiten nach einem Knall.

Ich glaube nicht, dass das volle Potential in der Landwirtschaft bereits erschlossen ist. Besonders wenn ich bedenke, dass fast alle Pflanzen in Symbiose mit irgend einem anderen Lebewesen in Verbindung stehen. Die aber bei der reinsten Monokultur, wie sie jetzt vorhanden ist, gar nicht zum Tragen kommen kann, weil es eben nur eine einzige Pflanze ist, die auf den weitläufigen Äckern wächst.

Die Entwicklung der Geräte könnte also in Zukunft da hin gehen, dass die Bearbeitungsvorgänge nicht auf die Gesamtfläche des Ackers ausgerichtet ist, sondern auf die Reihen in diesen. Was dann vor allen, so sehe ich das, für Plantagen und Pflanzungen gilt. Wo dann eine Busch- oder Baumreihe einer bestimmten Sorte nicht identisch ist mit derjeniger, die in der nächsten Reihe wächst.
Wobei nicht auszuschliessen ist, dass auch beim Flächenfeld sich die einte Reihe von der Art des Genoms des Weizen, Mais, e.c.t. sich von der anderen Reihe unterscheiden wird. Da sich das Wetter auch dannzumal nicht so präzise prognostizieren lässt. Und diese Anbaumethode dann ein Kniff ist, um verschiedenste Wetterverhältnisse zu berücksichtigen, um bei extremen Verhältnissen überhaupt was zu ernten.
Das gilt dann vor allem am Feldrand, wo andere Lichtverhältnisse auftreten, als in der Feldmitte, und sich dadurch verschieden Züchtungen von einander unterscheiden könnten. Oder aber es wird auf die Bodenzusammensetzung dabei rücksicht genommen, als Konsequenz aus Precisions Farming. Oder sich das Mischen der verschiedenen genetisch unterschiedlichen Sorten der gleichen Pflanze vor Sähbeginn aus dieser Erkenntnis heraus, ergibt.
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Re: Brainstorming: Landwirtschaft/Landtechnik 2122

Post by Bennygames »

Monokultur auf Ackerland macht so gut wie kein Landwirt, außer Dauergrünland und eventuell auf Standorten wo absolut gar nichts wächst, außer vielleicht noch Roggen. Was anderes sind da Plantagen, wie Kaffee oder Obst. Bei nahezu allen Pflanzen ist eine Fruchtfolge nötig, da sonst der Schädlings- und Unkrautdruck zu hoch und der Nährstoffanteil im Boden zu gering wird.

Bei Gras wird bereits jetzt eine Mischung aus verschiedenen Sorten ausgebracht, ich kann mir Vorstellen dass dies auch bei Getreidesorten machbar wäre, wobei hier natürlich die Frage ist ob das ganze Zielführend ist. Bei Gras wird das häufig gemacht, da dies als Futtermittel dient, und so natürlich verschiedene Bedingungen durch ein Futter erfüllt sein müssen, z.B. ein gewisser Trockenmasse und Rohfasergehalt, aber auch Nährstoffe. Dazu kommen dann noch Standortbedingte Bedingungen an das Gras, auf sandigen Böden wachsen andere Sorten als auf moorigem Boden. Beste Erträge lassen sich mit auf den jeweiligen Standort angepassten Mischungen also am besten Umsetzen.

Bei Getreide läuft das aber etwas anders, eine Mischung aus Roggen, Hafer und Weizen ist hier nicht Zielführend, du willst ja Roggenmehl und Haferflocken kaufen und nicht Roggen-Weizen-Hafer Mehl und Roggen-Weizen-Hafer Flocken, sonst würdest du Müsli kaufen, schmeckt eh besser.

Gerade im Obstanbau ist eine Mischung wie du sie beschreibts aber nicht zielführend, Äpfel wachsen auf bestimmten Böden besser als anderes Obst, Wein bevorzugt eine Sonnige Lage am Hang. Sieht man auch daran das Äpfel in Deutschland vor allem aus dem Alten Land kommen, Birnen aus dem Havelland (sagt ja auch bereits das Gedicht), Wein anbaugebiete befinden sich überwiegend am Moseltal, Mittelrhein und an einigen anderen Süddeutschen Flüssen.
Eine Variation der Sorten ist bereits gegeben, sonst könntest du im Supermarkt ja nicht ein dutzend Äpfel kaufen, die alle anders Schmecken und unterschiedliche Größen haben. Und die Äpfel die zu Muß oder Saft verarbeitet werden sind auch wieder andere Sorten. Beim Wein eebenso, Speisetrauben unterscheiden sich deutlich von Weintrauben die auch tatsächlich zu Wein verarbeitet werden. Und auch bei den Wein-Weintrauben gibt es verschiedene Sorten, die zu unterscheidlichen Weinen verarbeitet werden.

Den LS, der Monokulturanbau selbst mit Seasons ohne zu große Verluste Möglich macht kann man hier nicht als Vorbild für die echte Landwirtschaft nehmen und auch die Presse ist in DE eher gegen die Landwirte gestellt. Ausnahme sind da natürlich die Landwirtschaftlichen Zeitschriften, wie der Landwirt, Agrar Heute, Traction etc.
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