Brainstorming: Landwirtschaft/Landtechnik 2122

Das Forum für Fragen und Diskussionen rund um den Landwirtschafts-Simulator. Alle Themen rund ums Spiel gehören hier hinein. Im Unterforum "Anleitungen & Tipps" findet ihr außerdem nützliche Hilfen für euer Spiel.
User avatar
O Baude
Posts: 748
Joined: Sun Mar 03, 2019 12:36 am

Re: Brainstorming: Landwirtschaft/Landtechnik 2122

Post by O Baude »

Wenn es hier so richtig futuremässig abgehen soll, bezüglich Energiezufuhr für landwirtschaftliche Fahrzeuge, dann kommt mir nur der Goldkondensator in den Sinn.
Denn Gold kann 1000 mal mehr elektrische Energie speichern, als alle anderen Metalle. Goldkondensatoren haben auch die Eigenschaft, in zirka 6 Sekunden ganz gefüllt zu werden.

Diese Goldkondensatoren kommen im Automobilbau nur nicht zum Einsatz, weil sie sehr teuer sind. Und dadurch für den Besitzer fast unerschwinglich.Und die Diebstahlsicherung bei langzeit parkierten Autos schwierig wird.
Doch solche Goldkondensatoren könnte man auch mietbar machen, bei der die Bank das Gold im Kondensator besitzt, und es dem Landwirt einfach fast gratis ausleiht.
Ich gebe zu, ein merkwürdiger Gedanke, dass zwar die elektrisch betriebene Maschine dem Landwirt gehört, nicht aber der Hauptleistungsaccu dazu.
Aber mit einem Kondensator mit 5 oder mehr Kilo Gold als Inhalt könnte man auch einen Feldhäcksler problemlos betreiben.
Das Gute am Goldkondensator ist nämlich der, dass ein eventueller Abfahrer nochmals mehrere solcher Kondensatoren mit sich führt. Und wenn er dann das Erntegut aufnimmt, lädt er gleichzeitig die Erntemaschine mit der darin enthaltener Energie auf. Der Abfahrer, oder wie sich das genau nennt, ist dann während diesem Ladevorgang über ein flexibles Gestänge mit dem Ernter verbunden.
Der Ernter wird also nicht nur Entladen, mit dem Erntegut, sondern gleichzeitig auch Beladen, und dies mit Energie.

@SirSim
Ich bin davon überzeugt, dass irgend etwas unter den Solarzellen wachsen würde, wäre dort irgend etwas angepflanzt worden, deren Samen nicht von Selbst dorthin gelangen.
Und sei dies auch nur Kaktusse, die dann Aloa Vera, oder wie das heisst, liefern würden.

Wie werden alte Batterien entsorgt?
Ich denke mir da, grosse Hammerwerke oder Schredder wären da geeignet. Aber im Gegensatz zu jetzt, wo diese an der Luft stehen, und schon sehr kleine Mengen des Elekrtolyten der Batterie, meisstens Schwefelsäure beim Kontakt mit dem Zerlegungswerkzeug grosse Korrosionsschäden an diesen hinterlassen, sollte diese Zerkleinerungswerkzeuge in einem Öl- oder Wasserbad stehen, dass zumindestend den Sauerstoff entfernt, der bei der Korrosion des Werkzeuges auch eine Rolle spielt. Wenn es sich um Wassser handelt, kann dann gleichzeitig diesem "Betriebswasser für Schredder, der eben unter der Wasserlinie steht", die entsprechende Menge an Lauge hinzu gefügt werden. So dass sich die Schwefelsäure direkt noch im Schredder in Salze umwandeln, die viel weniger korrosiv auf das Werkzeug einwirken, als die Schwefelsäure selbst. Wobei dann der Schredder als Mischer für diese Salzsole dient. Damit hat man dann das grösste Problem bei der Zerlegung von Batterien hinter sich, da dies die hochkorrosiven Elektrolyte sind. Die in kleinsten Spritzern schon gefährlich für das Personal und die Umwelt sind.

@Darthbot
Das mit der Wasserkraft sehe ich etwas anders. Denn leider gilt da immer noch, wie zu Beginn der Erfindung der Wasserturbine, da muss unter allen Umständen jeder letzte Tropfen Wasser durch. Denn damals war das noch so Teuer, das dies einfach sein musste, das jeder Tropfen da durch muss. Inzwischen ist jede Stelle, an der jeder Tropfen durch die Turbine muss, bereits ausgenutzt.
Und darum glauben da Alle, das sei nun das Ende der Wasserkraft.
Doch wenn nicht jeder Trofen durch die Turbine muss, gibt es da noch die Lösung des Unterschächtigen Wasserrades. Bei dem nicht jeder Tropfen ausgenutzt wird. Diese Technologie könnte dann zum Beispiel im Rhein zur Anwendung kommen.
Wichtig dabei ist zu Beachten, das das Ein- und Austauchen der Turbinenschaufel einen erheblichen Teil der Energie braucht. Weil dadurch entweder Wasser verdrängt, oder angehoben wird. Sind nun aber die Turbinenschaufeln des unterschächtigen Wasserrades nicht auf einem Rad angebracht, sondern auf einem Laufband, also einer Panzerkette, kann diese sehr lange werden, ohne dass dabei die Bauhöhe in irgend welcher Weise erhöht wird. Die Schaufeln sind somit auch viel länger im Wasser, und der Ein und Austauchvorgang beansprucht dadurch nicht mehr so viel Energie, im Verhältnis zum Energiequotoienten eines Rades. Da kann dann ein Flusskraftwerk schon mal eine Länge von über 50 Meter haben.
Und theoretisch sogar in einem Schiff verbaut sein, das einfach am Ufer vertäut wird. Das Wasser dann also unter dem Schiff hindurch fliesst, und die Panzerkettenschaufel dabei antreibt.

Ich persönlich sehe solche Flusskraftwerksschiffe aber nicht irgendwo in einem Fluss, sondern speziell dort, wo es schon ein Damm hat, und dieses das Flusswasser mit hoher Geschwindigkeit ausstösst. Denn somit könnte man diese noch vorhandene Energie nochnmals damit ausnutzen. Ohne dass die dann durch Reibung am Untergrund einfach in einer Erwärmung des Flusswassers verschwindet, bis die normale Flussfliessgeschwindigkeit wieder vorhanden ist.

Das Gute an diesem Flusskraftwerk, das in einem Schiff eingebaut ist, ist das, dass wenn das Schiff über genügend Elektrische Speicherungsmöglichkeiten verfügt, dieses auch für den normalen Gebrauch dient. Das Flusschiff verfügt so nämlich über Schauffelräder statt einer Schiffsschraube. Wenn dann der Generator auf Motor gestellt wird, kann das Schiff dann wohl sehr viel höhere Geschwindigkeiten auf dem Fluss fahren als mit einer Schraube. Da die verdrängte Wassermasse bei den Schauffeln an Panzerketten sehr viel mehr davon verdrängen können als eine Schiffsschraube. Hält es dann in einem Hafen zur Be- oder Entladung, laden die dann diese Schauffeln das Schiff wieder mit elektrischer Energie, weil es dort vertäut ist. Somit könnte also die Flussschifffahrt in Deutschland oder sonstwo auf Elektrobetrieb umgestellt werden.
Selbsverständlich wird da wohl ein dieselbetriebener Hilfsgenerator weiterhin an Bord sein.
Bennygames
Posts: 90
Joined: Fri Nov 23, 2018 7:03 pm

Re: Brainstorming: Landwirtschaft/Landtechnik 2122

Post by Bennygames »

"Gold" Kondensatoren kommen in der Wirtschaft nicht zum Einsatz, weil es keine Kondensatoren braucht, sondern Akkumulatoren. Im Prinzip machen die erstmal das gleiche, Strom aufnehmen und wieder Abgeben. Sogenannte Goldkondensatoren besitzen kein Gold, das ganze kommt von der Verkaufsbezeichnung eines Doppelschicht-Kondensators, den Panasonic schon 1972 auf den Markt gebracht hat (ähnlich wie der Winkelschleifer heute weitestgehend als Flex bezeichnet wird). Woher du die Information hast das Gold 10000 Mal mehr Energie speichern kann als alle anderen Metalle ist mir jedoch ein Rätsel.

Gold liegt in Metall-Metall Akkumulatoren (also Batterien) als Au3+ vor, und wird zu Au reduziert (nimmt also 3 Elektronen auf). Das kann aber z.B. Eisen in einer Eisen-Zink Zelle auch. Das einzige was Gold besonders macht ist, dass es das einzige Metall in der Elektrochemischen Spannungsreihe ist, welches nicht von anderen Metallen oxidiert werden kann (von Fluor aber z.B. schon, da höheres Standardpotential). Ansonsten hat Gold ein hohes Standardpotenzial, was sich aber nicht auf die Speicherkapazität auswirkt.

Doppelschicht Kondensatoren haben Energiedichten von ca. 0.02 Megajoule pro KG, ein typischer Lithium-Ionen Akku wie er in E-Autos verbaut wird hat eine Energiedichte von ca 0,36 Megajoule pro KG, also das 18fache von den Kondensatoren. Die Leistungsdichte ist zwar höher, spielt aber bei PKW eine eher untergeordnete Rolle, außer bei der Nutzbremse. Bei dieser kommen Superkondensatoren zum Einsatz, da vergleichsweise geringe Energiemengen in einem kurzen Zeitraum aufgenommen werden müssen. Ansonsten ist die Energiedichte bei PKW wichtiger, da sie die Reichweite und das Gewicht der Batterie bestimmt.

Beispiel: Auto mit einem Lithium-Ionnen Akku, der bei gleicher Fahrweise und 100% Ladung immer für 555Km reicht (also quasi ein Tesla Model S). Die Ladezeit an einem Supercharger beträgt 0% auf 80% ca. 20 Minuten, rechnen wir da mal noch 5 Minuten fürs von der Autobahn abfahren und Anschließen und wieder losfahren drauf. Dann kommen wir auf eine Reichweite von 444Km bei einer Ladezeit von 25 Minuten. Bei einem Model S mit Doppelschicht Kondensator hätten wir dann eine Reichweite von 24 Km und müssten dann ca. 6 Minuten laden. Also würde das Laden für die Vergleichbare Strecke von 1000km beim Model S mit Li-Ionen Akku ca. 56 Minuten dauern, und beim Model S mit Kondensator ca. 250 Minuten, also fast das fünffache...

Unter Solarzellen wird nichts Wachsen was Licht braucht, die Dinger sind nicht durchsichtig. Wenn man also nicht gerade Pilze unter Solaranlagen anbauen möchte (und die Wachsen eher in Gegenden wo der Aufbau einer Solaranlage nicht sinnvoll ist) bleibt da nichts übrig.
Wichtig dabei ist zu Beachten, das das Ein- und Austauchen der Turbinenschaufel einen erheblichen Teil der Energie braucht. Weil dadurch entweder Wasser verdrängt, oder angehoben wird.
Was bereits den Schiffbauern der frühen Schaufelraddampfer bekannt war, weshalb vielerorts exentergesteuerte Schaufeln zum Einsatz kamen, die senkrecht ins Wasser eintauchen, dort Senkrecht verbleiben, und Senkrecht wieder aus dem Wasser austauchen. Ähnlich wie die Finger an der Haspel eines Drescherschneidwerks.
Das Flusschiff verfügt so nämlich über Schauffelräder statt einer Schiffsschraube. Wenn dann der Generator auf Motor gestellt wird, kann das Schiff dann wohl sehr viel höhere Geschwindigkeiten auf dem Fluss fahren als mit einer Schraube.
Ähm, die Royal Navy hat da Einwände... Die haben bereits 1845 (!) einen Versuch gemacht, bei dem zwei mit gleichen Dampfmaschinen ausgestattete Schiffe, die gleich groß waren, verglichen wurden. Mit dem Ergebnis, dass die mit Schrauben ausgestattete HMS Rattler die mit Schaufelrädern ausgestattete HMS Alecto sowohl in einem Rennen, als auch in einem "Tractor-Pulling" um längen besiegte. Wären Schaufelräder die effizientere und schnellere Antriebsweise, so würde jedes Schiff mit Schaufelrädern fahren. Die Ausmusterung von alter Technik hat schon seinen sinn gehabt... Mal abgesehen davon das Schaufelraddampfer so ungefähr das zwei bis dreifache an Treibstoff fressen.

Turbinen sind besser als Schiffs- oder Luftschrauben (Propeller), und diese sind wiederum besser als Schaufelräder. Wären Wassermühlen eine Kosteneffiziente Lösung um Strom zu gewinnen, würde man sie genau dazu nutzen.

@Darthbot
Das Problem an Solar und Windkraft sehe ich aktuell in fehlender Speicherkapazität. Während Stürmen wie Frederike wurde Windenergie auf dem Energiemarkt teilweise zu negativpreisen gehandelt, man bekam also Geld dafür, dass man den Strom gekauft hat. Dann kann es wieder Wochenlang nahezu Windstill sein. Und Solar funktioniert in der Nacht nicht.

Die Lösung dafür sind Pumpspeicherkraftwerke, die Wasser aus niedrigen Lagen in hohe Pumpen, und die potentielle Energie bei Bedarf wie ein Wasserkraftwerk wieder in Strom umwandeln. Das Problem in Deutschland ist nur, bis auf wenige Orte in den Mittelgebirgen und den Alpen ist Deutschland für solche Lösungen zu flach, und dann braucht es auch Leitungen die den Strom verteilen. Und wie gut die bei den Bürgern ankommen sieht man an Projekten wie der Südlink-Trasse...

Ansonsten muss da auf Wasserstofftechnik gewartet werden... In 100 Jahren vielleicht kein Problem mehr, bis zum Kohleausstieg 2030 (was eigentlich schon zu spät ist) schon. Warum man die AKWs 2011 panisch ausgeschaltet hat, obwohl die die Energiewende gut als Überbrückung funktioniert hätten ist mir bis Heute ein Rätsel. Deutschland ist kein Erdbebengebiet und die Nordsee ist zu flach für Tsunamis. Ansonsten sind unsere Kraftwerke deutlich sicherer als Tschernobyl (siehe fehlender Sicherheitsbehälter der RBMK Reaktoren). Die hätten locker noch 20 Jahre gemacht, und die Kraftwerke der neuen Generation wie sie zur Zeit in Russland gebaut werden können den Müll der alten problemlos Verstromen und Kernschmelzen sind Physikalisch absolut ausgeschlossen. Also auch keine Katastrohpen wie Tschernobyl oder Fukushima.
User avatar
Darthbot
Posts: 4393
Joined: Thu Oct 14, 2010 10:08 am
Location: Ein Planet genannt Erde

Re: Brainstorming: Landwirtschaft/Landtechnik 2122

Post by Darthbot »

Deswegen sagte ich ja das Wasserkraft bei uns nicht wirklich machbar ist.
Auch wenn moderne AKWs sicherer sind als die damaligen, so ist Kernspaltung doch gefährlich. Und der Abfall der dabei entsteht ist für die Umwelt auch nicht gerade das beste.
Wenn die Kernfusion ausgereift ist, könnte das eventuell die Energiequelle der Zukunft sein. Auch wenn man nie auf Wind und Solarenergie verzichten wird. Aber ja, ohne vernünftige Speichermöglichkeit ist die beste Solar/Windenergie nichts.
„And all I ask is a tall ship and a star to steer her by”
Inmitten des ewigen Kreislaufs der Zeit, wird aus lauem Wind ein Sturm entstehen.
Vom Abgrund starren Dämonenaugen weit, die die Razgriz, die schwarzen Flügel sehen.

Bei Grapthars Hammer, Bei den Söhnen Warvans. Schwöre ich dir, du wirst gerächt werden.
User avatar
matador
Posts: 8240
Joined: Sat Jan 05, 2013 12:06 pm
Location: Oberbayern, im Speckgürtel von München ...

Re: Brainstorming: Landwirtschaft/Landtechnik 2122

Post by matador »

Hallo Leute,

das ist ja richtig heftig, wie das hier abgeht, Brainstorming vom Feinsten!

Also, wie schon gesagt/geschrieben, ich denke, dass die Energie der Zukunft der elektrische Strom ist. Und um den umweltfreundlich zu erzeugen wird sich die Menschheit zu größeren Verbünden zusammenschließen müssen. Deutschland alleine hat da sicher Schwierigkeiten. Aber wenn es einen Länder- und Regionen-übergreifenden Verbund gäbe müsste das Problem lösbar sein. Irgendwo auf der Erde scheint immer die Sonne und weht immer Wind. Auch wenn die Stimmen, die Atomkraft noch für vertretbar halten noch nicht verstummt sind, so denke ich, dass die Risiken nicht vertretbar sind. Vor allem angesichts der Tatsache, das wir damit der Nachwelt Probleme für eine Zeit hinterlassen, von der wir gar nicht wissen, was darin noch alles passieren kann.

Was die Landwirtschaft betrifft denke ich, dass "urban Gardening", aber auch begrünte Dachflächen und horizontales Gärtnern, also Pflanzenzucht an den Wänden von Gebäuden nur Lückenfüller sein können, bzw. nur für z.B. Gemüseanbau in Frage kommen. Für die Erzeugung von Massengütern wie Brotgetreide oder Futtermitteln wird man immer die Fläche brauchen. Gut, Gewächshäuser können ein Zwischending sein, aber alles unter Glasdach zu erzeugen funktioniert sicher auch nicht. Man darf bei der Sache nicht vergessen, dass immer ein bestimmtes Volumen gegeben sein muß, wenn etwas effektiv erledigt werden soll.

matador
"Früher war die Zukunft auch besser" (Karl Valentin).
Vielleicht sollten wir das Rad etwas zurückdrehen,
zumindest nicht weiter nach vorne. :hmm:
Finjas

Re: Brainstorming: Landwirtschaft/Landtechnik 2122

Post by Finjas »

matador wrote: Sun Apr 11, 2021 11:35 amUnd um den umweltfreundlich zu erzeugen wird sich die Menschheit zu größeren Verbünden zusammenschließen müssen.
Eher rotten wir uns aus, als dass soetwas passiert. :coolnew:
User avatar
Darthbot
Posts: 4393
Joined: Thu Oct 14, 2010 10:08 am
Location: Ein Planet genannt Erde

Re: Brainstorming: Landwirtschaft/Landtechnik 2122

Post by Darthbot »

@ matador, du denkst einfach zu klein. Ein kreisrundes Hochhaus, Durchmesser 100m auf 5-6 Etagen (oder mehr) nur mit Weizen oder einem anderen Getreide bepflanzt würde sicher den Bedarf einer Stadt decken. Und er würde weniger Platz wegnehmen als traditionelle Landwirtschaft. Gut, der Strombedarf wäre sicherlich etwas höher, aber mit einem Windrad auf dem Dach und einigen Solaranlagen würde das ganze wieder besser aussehen. Durch ein ausgeklügeltes Regenwasser System kombiniert mit Leitungswasser würde man da auch noch etwas an Kosten einsparen.
Mehrere solcher Vertikalen Farmen in den größeren Städten und man bräuchte weniger Platz für konventionellen Anbau.
„And all I ask is a tall ship and a star to steer her by”
Inmitten des ewigen Kreislaufs der Zeit, wird aus lauem Wind ein Sturm entstehen.
Vom Abgrund starren Dämonenaugen weit, die die Razgriz, die schwarzen Flügel sehen.

Bei Grapthars Hammer, Bei den Söhnen Warvans. Schwöre ich dir, du wirst gerächt werden.
User avatar
der_mett
Posts: 37
Joined: Wed Jan 06, 2021 1:50 pm

Re: Brainstorming: Landwirtschaft/Landtechnik 2122

Post by der_mett »

das xenomorph wrote: Fri Apr 09, 2021 11:30 am Wird man den noch Landwirtschaft brauchen? In Zukunft wirst du eine Tablette aus der Industrie bekommen. Diese Tablette wird den Tagesbedarf an Vitamine, Nährstoffen... enthalten.
Und wo kommen die Nährstoffe her? Vitamine etc kann man alles im Bioreaktor herstellen. Aber Kohhlenhydrate, Proteine etc in den Mengen wie wir sie brauchen? Wie viele Algenfarmen sollen das werden? :D

Man wird noch viel forschen in Richtung vertikaler Landwirtschaft, aber ich bezweile dass man alle Menschen dazu bewegen können wird, nur noch "Soilent Grün" (das aus Algen, nicht das aus Menschen) zu essen, außer es herrscht wirklich krasser Mangel.
User avatar
SirSim
Posts: 1569
Joined: Fri Oct 31, 2014 9:06 am

Re: Brainstorming: Landwirtschaft/Landtechnik 2122

Post by SirSim »

Darthbot wrote: Sun Apr 11, 2021 11:48 am Ein kreisrundes Hochhaus, Durchmesser 100m auf 5-6 Etagen (oder mehr) nur mit Weizen oder einem anderen Getreide bepflanzt würde sicher den Bedarf einer Stadt decken.
Mal eine frage, hast Du dir das selber ausgedacht oder hast Du dafür eine Quelle?

Eine Etage hätte 0,79ha, damit würde man ca. 10 Menschen ernähren können. Wie willst Du mit sowas eine ganze Stadt versorgen wollen?



In China wurden 58 Prozent des Getreides (Kalorien) direkt als Nahrungsmittel verwendet, 33 Prozent als Futtermittel. Pro Hektar Anbaufläche konnte China damit acht Menschen ernähren. Würde sämtliches Getreide als Lebensmittel verwendet, wären es 13. In Brasilien sah es ähnlich aus.

In den USA wurden sogar nur 35 Prozent der Energie aus Getreide direkt als Nahrung verwendet; 67 Prozent dagegen als Tierfutter. Das Ackerland ernährte demnach fünf Menschen - möglich wäre es aber, 16 satt zu bekommen.
Ich tu gerne ein bisschen rumklugsch..en :lol:
Bennygames
Posts: 90
Joined: Fri Nov 23, 2018 7:03 pm

Re: Brainstorming: Landwirtschaft/Landtechnik 2122

Post by Bennygames »

Getreide scheint eine recht geringe Ausbeute pro Hektar zu haben. Wie schaut das denn z.B. mit Kartoffeln und anderen Gemüsesorten aus? Mit den zwei 10m Bahnen in unserem Garten kann man 3 Personen schon mehrere Monate versorgen (wenn die Kartoffeln nicht als ausschließliches Lebensmittel verwendet werden...) Getreide könnte ja weiter in der Fläche angebaut werden, der Verbrauch von Tierischen Produkten muss wahrscheinlich eh gedrückt werden, außer die Wissenschaft macht deutliche fortschritte beim Retortenfleisch, sodass das ganze erschwinglich wird. Somit könnte auch das Getreide mehr Menschen versorgen. Außerdem müssten natürlich Hitzeresistentere Sorten entwickelt werden, aber das geschieht ja bereits.

Edit: Ich habe mal gegooglet, in Deutschland lag der Durchschnittsertrag von Kartoffeln 2020 bei ca. 42 t/ha. In so einem Gebäude könnte man den Ertrag wahrscheinlich noch etwas steigern, da die Verhältnisse Ideal gestaltet werden können. Gehen wir also vom aktuellen Spitzendurchschnittsertrag (45 t/ha in Niedersachsen) als Durchschnitt aus, so könnte der Ertrag pro Etage bei ca. 35 Tonnen pro Ernte liegen. Kartoffeln brauchen ca. 4-5 Monate von der Pflanzung bis zur Ernte, in dieser Anbaumethode lässt sich dass sicherlich auf 4 Monate drücken, man könnte also 3 Ernten pro Jahr einfahren, insgesamt also 105 Tonnen Kartoffeln pro Etage pro Jahr ernten. In der Eu lag der Durchschnittsverbrauch an Kartoffeln pro Person im Jahr 2017 bei 71 Kg, rechnet man da nochmal 7,1 Kg als Saatgut drauf (eine Saat-Kartoffel bringt ca. 10 Kartoffeln) So könnte man mit den 105 Tonnen ca. 1475 Personen versorgen, vorausgesetzt meine Mathematik stimmt. Das ist doch schon eine Ansage!
Finjas

Re: Brainstorming: Landwirtschaft/Landtechnik 2122

Post by Finjas »

Wenn wir weniger Fleisch essen würden, hätten wir viel mehr freie Fläche zum Anbauen von anderen Dingen als Tierfutter. Dann bräuchten wir uns auch keine Gedanken über irgendwelche mehrstöckigen "Anbauhäuser" machen.

1/3 der Gesamtfläche des Festlandes wird mittlerweile als Ackerland benutzt. Davon entfallen ca. 90% auf Anbauflächen, die nicht direkt unserem Verzehr dienen (Quelle Arte-Doku).

PS: Ich esse weniger als ein halbes Kilo Fleisch/Wurst die Woche. Ganz abgewöhnen werde ich es mir nicht! Am Verzehr von weniger Milchprodukten arbeite ich noch. :geeknew:
User avatar
matador
Posts: 8240
Joined: Sat Jan 05, 2013 12:06 pm
Location: Oberbayern, im Speckgürtel von München ...

Re: Brainstorming: Landwirtschaft/Landtechnik 2122

Post by matador »

@Darthbot:

ich hatte ja schon geschrieben, dass ein bestimmtes Volumen nötig ist, um eine Sache effektiv bearbeiten zu können.
Bei Deinem runden Hochhaus mit 100 mtr. Durchmesser (= Fläche 7.850 mm²) gäben 6 Etagen schon 47.100 m² oder 4,7 ha. Nur: wie willst Du die bearbeiten, um darauf z.B. Getreide anzubauen?

Das ginge nur mit kleinen, handgeführten Motorgeräten (wie die Einachsschlepper der 50er Jahre). Für größeres wäre der Platz einfach zu klein. Ausserdem müssen die Maschinen dann ja auch auf die 6. Etage gebracht werden. Im Endeffekt wäre der menschliche Arbeitsaufwand pro erzeugter Menge wesentlich größer als jetzt.

matador
"Früher war die Zukunft auch besser" (Karl Valentin).
Vielleicht sollten wir das Rad etwas zurückdrehen,
zumindest nicht weiter nach vorne. :hmm:
User avatar
Darthbot
Posts: 4393
Joined: Thu Oct 14, 2010 10:08 am
Location: Ein Planet genannt Erde

Re: Brainstorming: Landwirtschaft/Landtechnik 2122

Post by Darthbot »

@ SirSim, ich habs ausgedacht. Dachte eigentlich das würde reichen für eine kleinere Stadt. Aber wenn man damit nur 8-12 Menschen ernähren kann, ist das natürlich ein kompletter Reinfall. Aber die Idee war gut.

@ matador, wozu Maschinen die von Menschen bedient werden? Aussaht mit Drohnen, Ernte ebenfalls durch irgendwelche Computergesteuerten Geräte. Der Mensch wäre nur noch zur Kontrolle da.
„And all I ask is a tall ship and a star to steer her by”
Inmitten des ewigen Kreislaufs der Zeit, wird aus lauem Wind ein Sturm entstehen.
Vom Abgrund starren Dämonenaugen weit, die die Razgriz, die schwarzen Flügel sehen.

Bei Grapthars Hammer, Bei den Söhnen Warvans. Schwöre ich dir, du wirst gerächt werden.
User avatar
SirSim
Posts: 1569
Joined: Fri Oct 31, 2014 9:06 am

Re: Brainstorming: Landwirtschaft/Landtechnik 2122

Post by SirSim »

@ Bennygames 1 Kg Kartoffeln brauchen ca. 135 l Wasser. Wenn man jetzt dein beispiel nimmt, braucht man ca. 14,5mio. Liter Wasser, für eine Etage

@Finjas Wenn wir weniger Fleisch essen würden, hätten wir viel mehr freie Fläche zum Anbauen von anderen Dingen als Tierfutter. Das ist so nicht wahr, schon mal was von Brotweizen und Futterweizen gehört?
Ich tu gerne ein bisschen rumklugsch..en :lol:
User avatar
O Baude
Posts: 748
Joined: Sun Mar 03, 2019 12:36 am

Re: Brainstorming: Landwirtschaft/Landtechnik 2122

Post by O Baude »

@Bennygames
So viel ich weiss, denn ich habe mal eine Doku über das Schrauben - Schauffel Duell gesehen, war das eine ganz und gar abgekarterte Sache im Jahre 1845. Denn die HMS Alecto hatte per Befehl gar keine Chance,
Die durften nicht so viel Dampfdruck aufbauen, damit die HMS Rattler gewinnt. Denn die Royal Navy und die damaligen Generäle wollten unter allen Umstanden, dass die Schraube gewinnt.
Und dies aus dem Umstand, dass der Antrieb mit Schauffeln auf der Seite des Schiffes ist, (damit nach wie vor Nachrüstbar), weil ein Schauffelrad das Schiff breiter macht, und im Kampf die Schauffeln ein viel besseres Ziel abgeben, als die Schraube. Die Schraube also im Kampf auf See mit Explosivstoffen ihre Vorteile hat.

Ausserdem hatte die HMS Alecto ein Rad und keine Ketten. Was die ganze Konstruktion sehr viel höher und schwerer macht. Auch waren die Schauffeln nicht wirklich das, was wir heute vervenden würden.

Die Schraube verursacht Kavitation im Betrieb, also Dampfblasen, die mit viel Energie erzeugt werden. Beim Schauffelantrieb auf Ketten entfällt diese Kavitation gänzlich. Und ich bin mir auch nicht Sicher, ob im Jahre 1845 diese Verlustenergie an Schrauben schon wissenschaftlich untersucht wurden?

Und es ist schon extrem merkwürdig, dass im Jahre 2021 beim Vergleich von zivilen Schiffsantrieben ein einziges Experiment aus dem Jahre 1845 herhalten muss, das unter militärisch geheimen Befehlen statt fand, um den Vergleich zwischen diesen Antrieben heute noch zu rechtfertigen. Denn seither gab es meines Wissens nach, keinen weitern Vergleich. Also ein einziges Experiment vor 176 Jahren hat für alle Zeiten die absolute Überlegenheit der Schraube gegenüber der Schauffel bewiesen, und dieses Experiment muss auch noch für die nächsten 100 Jahre herhalten?

Bei welchem anderen Technikvergleich würdes du dich mit solch einer absoluten Sicherheit auf ein einziges Experiment vor 176 Jahren noch berufen?
Etwa auf einen Kondensator, der im Jahre 1972 in Japan bereits vermarktet wurde? Nach damaligem Stand der Technik war dieser Kondensator das allerbesste, was zur damaligen Zeit entwickelt wurde, im Vergleich, was es damals für Alternativen zu diesem Kondensator gab. Und wenn er denn wirklich kein Gold enthielt, ist er auch nicht wirklich ein Kondensator der Gold enthält, und kann deshalb auch nicht wirklich mit solch einem Verglichen werden der tatsächlich Gold enthält.

Das mit den Etagentreibhäusern in Stadten kann ich mir auch nicht wirklich vorstellen. Und dies nicht nur aus den schon genannten Gründen, sondern wegen des Bodenpreises solch einer Installation. Denn die könnte auch wo anders stehen, als in der Stadt.

So viel ich über Kondensatoren weiss, ist dort die Ladung auf der Oberfläche gespeichert. Wenn diese nun wirklich aus einer hauchdünnen Schicht Gold besteht, das auf ein anders Trägermaterial aufgedampft wurde, ist dass dann identisch, wie wenn die ganze Kondensatorenplatte aus purem Gold besteht. Hätten die Japaner im Jahre 1972 die Technik der Godbedampfung von Oberflächen auch nur ansatzweise gekannt, hätten Sie mit Sicherheit weiter daran experimentiert. Aber damals war Öl das Wundermittel für die Lösung sämtlicher Energieproblem, und es bestand keinerlei Bedarf an hoch effizienten Kondensatoren.
Also auch der Vergleich mit einer Tecknik, die vor 49 Jahren Marktreife hatte, mit heutigen Produkten ist, ich will es mal so ausdrücken, gewagt, wenn die Glaubwürdigkeit nicht angezweifelt werden soll.


@Darthbot
Das mit dem Urban Gardening wird sich wohl in Städten durchsetzen. Dies aber nicht, weil es effizienter wäre, sondern alleine des Spasses und Freude, und aus gesellschaftlich relevanten Gründen.
Dies war ja lange Zeit dort quasi Verboten, weil damals das Benzin prizipiell noch Blei enthielt. Und dieses Blei oder ein Metabolit davon, nachweislich in solchen Pflanzen zu finden waren.
Diese Bleivergiftung des dort Gepflanzten war (und ist) der wahre Grund, warum niemand in der Stadt etwas Essbares anpflanzte, beziehungsweise anpflanzt.
Andere heute noch in der Stadtluft vorhandene Schadstoffe, die die Pflanze über die Luft aufnimmt, beziehungsweise dort abgelagert wird, könnte aber weiterhin der Grund sein, warum solche Lebensmittel nicht wirklich, wirklich Gesund sein könnten.
User avatar
O Baude
Posts: 748
Joined: Sun Mar 03, 2019 12:36 am

Re: Brainstorming: Landwirtschaft/Landtechnik 2122

Post by O Baude »

Um die Weltbevölkerung in 100 Jahren zu ernähren, wird es wohl unerlässlich werden, dass der jetzige Fokus der künstlichen Züchtung von mehr Resistenz gegenüber hochgiftigen und krebserregenden Pestiziden, auf den Fokus, mehr Ertrag pro Pflanze ausgerichtet wird. Das schwierige dabei ist aber, dass solche Pflanzen dann nicht patentiert werden können, weil sie sich nachweislich genetisch so stark von den anderen Pflanzen unterscheiden, dass dies kein genetischer Zufall mehr sein kann, und ausgerechnet nur gegen das Pestizid des Herstellers resistent sind, von dem auch das Saatgut kommt.
Man kann doch heute schon genetisch nachweisen, dass Gentech Maiskörner sich, wenn auch geringfügig von normalen Unterscheidet, also genetisch nicht mehr absolut identisch sind zum Original.
Denn eigentlich müsste es heute schon nicht Brot- oder Futterweizen, sondern Montsano, äh, Bayerweizen heissen. Wobei dies wohl auch für Mais und ander Feldprodukte gilt.
Post Reply