Mehr auf Batterie

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Emtec
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Re: Mehr auf Batterie

Post by Emtec »

elmike wrote: Fri Aug 13, 2021 12:24 am Hallo,

ich denke nicht, dass das eine Milchmädchenrechnung sein muss.
Aktuell wird das Dreschen wohl in den meisten Fällen von einem Lohnunternehmer übernommen, der sich die hohen Preise für schlagkräftige Maschinen leisten kann.

In meiner Vorstellung ist das Dreschen im stationären Drescher eine automatische Angelegenheit, denn das läuft im Mähdrescher heute auch schon bis auf die Grundeinstellungen autonom ab. Für das Dreschen brauchen wir also bestenfalls den einen zusätzlichen Mann, der sonst den Mähdrescher gefahren hätte. Das Mähen und Einsammeln des Getreides kann hingegen jeder Landwirt mit vergleichsweise geringen Investitionen selbst vornehmen und damit auch eher das ideale Erntefenster nutzen, er muss nicht hoffen, dass der Lohnunternehmer genau da für ihn Zeit hat. Das dauert vermutlich länger wie mit einem großen Mähdrescher, braucht aber auch nur einen Bruchteil der Leistung, da eben nicht noch das Dreschwerk angetrieben werden muss. Und es geht parallel.
Evtl. muss der Landwirt das gemähte Getreide irgendwo unterbringen, bis der Drescher Kapazitäten übrig hat. Wenn sowas vom Landhandel angeboten wird, könnte das natürlich auch dieser anbieten.

Etwas unschlüssig bin ich mir noch, wie mit dem Stroh verfahren wird. Bei wenig Lagegetriede könnte man einfach zweimal Mähen: Im ersten durchgang die Ähren ab und im zweiten das Stroh für die Presse. Oder man lässt die Stengel stehen, bricht sie später mit einer Messerwalze und arbeitet das Ganze dann ein.

Egal, ist ja nur ein Gedanke. Die Frage war, was man elektrisch noch so machen kann, und mein Gedanke war eben, dass es statt der immer größeren und immer schwereren Maschinen evtl. auch eine Trendumkehr geben könnte, wieder hin zu kleineren und leichteren Maschinen, die dann auch weniger Leistung brauchen und somit mit einem kleineren Akku und auch kleineren Leitungen im Falle der externen Stromversorgung auskommen.
So richtig interessant wird das Ganze natürlich mit fortschreitender Automatisierung. Irgendwann schwärmen dann nur noch vollautomatische Bots über die Felder und erledigen die Arbeit besser wie jeder Arbeiter auf einer Maschine.

Leider wird wie überall auch hier die Automatisierung dazu führen, dass die erzielten Produktivitätsgewinne nur sehr wenigen die Taschen füllen.

Elmike
Gab es schon mal. Wir hatten früher in der Scheune eine Dreschmaschine stehen. War aber noch die Zeit (kurz nach dem Krieg), wo bei den Kleinbauern noch mit der Sense gemäht wurde. Ich denke ein großes Problem bei der Variante ist, dass unterwegs viele Körner verloren gehen.
elmike
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Re: Mehr auf Batterie

Post by elmike »

Hallo,

ja, so eine Dreschmaschine hatten meine Großeltern auch.
Wie gesagt, mein Gedanke kommt ja auch daher, dass es elektrisch mit der aktuellen Technik kaum möglich ist, die benötigte Energie für die großen Maschinen bereitzustellen.

Der Kornverlust kann durchaus ein Problem sein. Vielleicht kann man dem begegnen, indem man etwas früher mäht... Aber ich bin mir sicher, auch da wird sich etwas finden.

Ich sehe die Gigantomanie auf dem Feldern recht kritisch, eben auch, weil die notwendigen Investitionen nicht mehr zu stemmen sind. Ich hätte die Hoffnung, dass kleinere Geräte das wieder etwas vereinfachen.

Elmike
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matador
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Re: Mehr auf Batterie

Post by matador »

Jetzt ich nocheinmal dazu:

den Kornverlust könnte man vermeiden, wenn der "Spezialmäher" aufgebaut wäre wie ein Mähdrescher, es also vom Schneidwerk gleich in einen korndichten Getreidebehälter geht, und die Halme zwischendurch nicht mehr auf den Boden kommen.

Aber der Mähdrescher ist ja nicht die einzige Maschine, die auf dem Acker viel Energie benötigt. Es gibt ja auch noch Pflug und Grubber und Häcksler. die Mähwerke sehe ich da nicht so krtisch, muß man halt wieder zum Mähbalken zurückkommen.

Ich denke daher nocheinmal darüber nach, die kraftzehrenden Maschinen mittels Kabel zu versorgen.

Der Kran in der Mitte eines Feldes wird den Nachteil haben, dass die Fläche, die er versorgen kann zu klein ist.
Der Versorgungswagen, der auf einem Gleis neben dem Feld herfährt dürfte da schon besser sein. Wenn man annimmt, dass dann mit dem an einem Tragseil aufgehängten Kabel eine Breite von 200 mtr. erreicht werden kann, dann müßte das eigentliche Kabel auch nicht länger als 300 mtr. sein. 1 kilometer Gleis könnte dann 20 ha Acker versorgen. Und wenn man sich dann bei der Leistung zurückhält, sollte das ganze technisch und wirtschaftlich machbar sein.

Noch ein Gedanke, vermutlich auch nicht so praktikabel, eher wie bei dem Kran in der Mitt des Feldes:

Drei hohe, kräftige Masten an drei Punkten ausserhalb des Feldes. von jedem Mast führt ein Seil zu einem Block. Die drei Seile bestimmen einerseits die Stelle, an der sich der Block über dem Feld befindet und versorgen andererseits den Block mit 3-Phasen-Drehstrom. Vom Block führt dann ein Kabel nach unten zur Maschine.

matador
"Früher war die Zukunft auch besser" (Karl Valentin).
Vielleicht sollten wir das Rad etwas zurückdrehen,
zumindest nicht weiter nach vorne. :hmm:
Merrlin
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Re: Mehr auf Batterie

Post by Merrlin »

Kleinere Maschinen sind ein frommer Wunsch, aber eben auch nur ein Wunsch… Da wird’s nie wieder zurückgehen… Die Maschinen sind ja gerade WEGEN der Effizienz so groß geworden. Und kein Unternehmer wird freiwillig Effizienz wegschmeißen.
Stationäre Dreschmaschinen mit Kleinen Leichten Mähbindern habe schonmal. Sind aber auch Ineffizient. Man muss sich nur mal ausrechnen wie viel Maße von so nem Hektar runterkommt… n Hektar sind 10.000 m2, bei ner Wuchshöhe von 60 cm (10 cm bleiben ungemäht) sind das 5000 m3 an Erntegut. Selbst wenn ich die leicht komprimier muss ich immernoch 2500m3 an erntegut zur Deeschstation fahren und danach im schlechtesten Fall 2450 m3 wieder zurück aufs Feld fahren. Da braucht man dann wieder Sooo viele Abfahrer das es unwirtschaftlich ist…
Kabel geht immer noch nicht. Egal wie man es dreht, man braucht große Tragwerke, teure Installationen und an jedem Feld nen sicken Stromanschluss…

Das sind also alles Sachen die einen ganz stark einschränken und die ganze Ernte unwirtschaftlich wie Sau machen.

Aber es gibt die Lösung. Die nennt sich Wasserstoff und LNG/CNG… die letzteren beiden kann man auch aus Biogas herstellen.
Alle Möglichkeiten sind ohne Probleme umsetzbar. Die Gasvarianten gibts heute schon bei LKW im regulären alltäglichen Einsatz.
Das ganze ist auch gar nicht so sehr Zukunftsmusik wie man meinen könnte.
Ab 2030 wird kein Drescher mit Dieselmotor vom Band rollen.
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matador
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Re: Mehr auf Batterie

Post by matador »

Hallo Merrlin,

"Das ganze ist auch gar nicht so sehr Zukunftsmusik wie man meinen könnte.
Ab 2030 wird kein Drescher mit Dieselmotor vom Band rollen." hast Du geschrieben.

Gut, dann bin ich 84, bin einmal gespannt, ob ich das noch erlebe.
Wenn ja, dann können wir uns ja nocheinmal darüber unterhalten.

In einem Punkt hast Du recht: die LKW-Branche ist schon ganz fleissig dabei, auf Batteriebetrieb umzustellen und auch auf Gas. Schauen wir einmal, was sich durchsetzt. Wird letztlich auch eine Frage der Infrastruktur sein/werden.

Trotzdem glaube ich, dass die Maschinen wieder kleiner werden oder zumindest nicht mehr größer. Wenn sich der Nachhaltigkeitsgedanke durchsetzt, MUSS es wieder in die andere Richtung gehen.

Übrigens - off Topic - ich würde mit im LS/FS Blumen zum Ansäen wünschen. Damit ich mir am Feldrand meine Blühstreifen anlegen kann.

Gruß, matador
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zumindest nicht weiter nach vorne. :hmm:
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O Baude
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Re: Mehr auf Batterie

Post by O Baude »

Der Wunsch mit den Blühstreifen kann ich mich nur kräftig anschliessen.

Was aber die Batterie für die Feldarbeit betrifft, habe ich ganz andere Gedanken, als hier in diesem Thread beschreiben.
Wenn die Feldarbeit in Deutschland wirklich Elektrifiziert werden soll, und das bei gleichbleibend grossen Maschienen, dann bleibt einzig der Gedanke übrig, dass eine einzige Batterie diese Leistung niemals speichern und abgeben kann. Die obig genannten Rechnenbeispiele für eine Kabellösung sagen auch, dass dies wohl unwirtschaftlich sein wird.
Doch wenn weder eine einzige Batterie, oder ein Kabel es nicht schaffen, die nötige Energie aufs Feld zu Transportieren, bleibt als einzige Lösung für ein Gelingen des Vorhabens, die Landwirtschaft zu elektrifizieren, nur noch, die Anzahl an zur Verfügung stehenden Batterien zu erhöhen.
Wenn da eine Batterie für zwei Stunden Feldarbeit ausreicht, dann braucht es eben 12 Batteriesätze, um den 24 Stundenbetrieb zu sichern.
Die, damit sie noch erschwinglich bleiben, wohl durch den Landwirt gemietet werden können. Damit das wechseln der Batterien schnell und unkompliziert erfolgen kann, ist es wohl zusätzlich nötig, dass der Landwirt mit seiner Maschinen einfach über das volle Batteriepack fahren kann, und dort zentimetergenau anhält, damit mit einer Schnellkupplung das Batteriepack an die Maschien gekopplet werden kann.
Dabei ist zu berachten, dass die Maschine selbst noch ein weiteres sehr viel kleineres Batteripack fest eingebaut hat, das nur dazu da ist, dass die Maschine sich noch bewegen kann, wenn sie die leere Batterie abkoppelt, um zur Vollen zu fahren.
Es muss in Zukunft also nicht darüber nachgedacht werden, wie man einen grossen Drescher durch 10 kleinere Drescher ersetzt, sondern wie man zu den 10 Batterien kommt, die den einten grossen Drescher mit Strom versorgen werden. Dafür wird es wohl nötig sein, das Gehäuse einer Batterie so zu verändern, dass dort zusätzlich Ösen vorhanden sind.
Hat von Euch schon jemand gesehen, dass es an einem Batteriegehäuse Halteösen hat?
Ich wäre froh um einen Link zu einem Bild solch eines Batteriegehäuses.
Das Umdenken muss also beim Batteriegehäusebau anfangen, um die Landwirtschaft zu elektrifizieren.
Oder die 10 Batterien sind in einem Anhänger untergebracht, und der Stromstärken wegen, nur Einzeln über einen Umschalter entladbar, der vom Drescher zusätzlich übers Feld gezogen wird. Die Anhängekupplung des Dreschers muss also hierfür so nachgerüstet werden, dass der Stromanschluss nicht nur den Output für die Bremslichter der Schneidewerkswagen liefert, sondern dass dort auch ein Strominput für den Drescher montiert wird.
Vielleicht wird es sogar eines Tages so weit kommen, dass die Batterien zusätzlich über ein Chassie und 4 angetriebene Räder verfügen werden. Und diese dann selbstständig zum Drescher hin fahren, wenn deren Batterien fast leer sind. Der zuvor angedachte Stromanhänger also zum Selbstfahrer wird.
Der Titel des Threads sollte also nicht " Mehr auf Batterie" sondern "Mehrere Batterien" oder "Selbstfahrbatterie" heissen, um die Elektrifizierung der Landwirtschaft in Deutschland zu ermöglichen.
Wobei die Anhängerlösung noch den Vorteil bietet, dass dieser Anhänger, verfügt er nicht über Räder, sondern über Laufbändern ein noch sehr viel höheres Gewicht haben könnte, ohne bleibende Flurschäden zu hinerlassen. Was wiederum bedeutet, dass es nicht zwingend Litium Ionen Batterien sein müssen, die im Anhänger verbaut sind. Sondern dass es sich um reziklierte Bleibatterien handeln könnte. Oder vielleicht sogar um überdimensionierte Zink-Kohle Batterien. Bei der, wenn diese Leer sind, einfach an einem geeignetet Ort die Kohle ausgetauscht, und Säure nachgefüllt wird. Das Zink Kohle Batteriegehäuse mit Hilfe dieses Austausches also mehrmals verwendet werden kann. Dabei nehme ich an, dass die Restkohle dann fast wie Normale in einem Brennofen mit Abgasfilter verbrannt werden kann, ohne dass dabei wahrnehmbare Energieverluste bei der Verbrennung derselben entstehen. Die elektrisch verbrauchte Kohle also dadurch in keinster Weise ihren Wert für eine Brennnutzung verliert.

Ein Gedanke kommt mir noch bei der Zink Kohle Batterie, der allerdings nichts mit Landwirtschaft zu tun hat.
Wenn sämtliche in Deutschland geförderte Kohle zuerst mit Hilfe von Zinkplatten und Säure elektrisch entladen wird, bevor sie in den Brennofen geschickt wird, könnte man den Stromoutput von Kohlekraftwerken in Deutschalnd wohl enorm steigern, und dies, ohne mehr Kohle zu verbrauchen. Was bedeutet, dass die Energieeffizienz von Kohlekraftwerken dadurch gesteigert werden kann. Und dies mit dem Zusatznutzen, dass Abfallsäuren der Chemischen Industrie nicht aufwendig entsorgt werden müssen, sondern im Kohlekraftswerksofen durch die enorme Hitze darin, ihre chemische Bindung verlieren. Und somit im Abgasbehandlungsanlage wieder chemisch Rein erscheinen, und von neuem genutzt werden können, wenn die chemischen Elemente dort von der Abluft getrennt werden können.
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Re: Mehr auf Batterie

Post by Merrlin »

Wechselakku klingt erst mal schön… unser 600kW Drescher bräuchte dementsprechend pro Stunde einen 600kWh Akku… macht bei einer Leistungsdichte von 180 W/kg 3,3t Akku… Ein Akku kostet dann dementsprechend nach Aktuellem Stand 60.000€ - Das ganze 12h Set dementsprechend 720.000€
Bleiakkus haben ein Gewicht von 33kg pro kWh.
Macht also bei unserem 600kW Drescher einen Stundenakku von knapp 20t.

Was Halteösen an Batterien angeht: Jo gibts. LKW Batterien haben Griffbänder und Staplerbatterien haben Kranösen.

Zum Thema Elektrolytaustausch. Irgendetwas wird garantiert dagegensprechen, sonst würde man sowas naheliegender schon längst im großen Stil praktizieren.

Was die Säuren in der Chemischen Industrie betrifft: Keine Sorge, die sind alles andere als Abfall.
Die sind wertvoller Rohstoff und manchmal sogar Mangelware. Grundsätzlich gehtman in der Chemieindustrie den Weg, möglichst keinen Abfall zu produzieren sondern alle anfallenden Prozessstoffe bis zu Endprodukten zu verarbeiten.
Das beste Beispiel dafür ist z.B. die Ammoniaksynthese mittels Haber-Bosch Verfahren. Dabei fallen große Mengen CO2 an. Die werden aber nicht in die Luft gepustet, sondern verflüssigt und teilweise, über Zwischenschritte, bis zum Endverbraucher (Sodastream) geliefert.
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Re: Mehr auf Batterie

Post by Merrlin »

matador wrote: Fri Aug 13, 2021 3:44 pm
Gut, dann bin ich 84, bin einmal gespannt, ob ich das noch erlebe.
Wenn ja, dann können wir uns ja nocheinmal darüber unterhalten.
Das mit 2030 war keine Prognose oder Glaskugelbefragung…
Der Grund ist relativ simpel: Bis 2030 haben eigentlich alle großen Motorengersteller ihre Dieselmotoren abgekündigt.
Kein Dieselmotor -> Kein Mähdrescher mit Dieselmotor.
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matador
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Re: Mehr auf Batterie

Post by matador »

Merrlin wrote: Sat Aug 14, 2021 12:29 am
matador wrote: Fri Aug 13, 2021 3:44 pm
Gut, dann bin ich 84, bin einmal gespannt, ob ich das noch erlebe.
Wenn ja, dann können wir uns ja nocheinmal darüber unterhalten.
Das mit 2030 war keine Prognose oder Glaskugelbefragung…
Der Grund ist relativ simpel: Bis 2030 haben eigentlich alle großen Motorengersteller ihre Dieselmotoren abgekündigt.
Kein Dieselmotor -> Kein Mähdrescher mit Dieselmotor.
Der Mähdrescher ist ja nicht der einzige "Problemfall". Was wird aus den großen Traktoren, die Dauerleistung erbringen müssen? Wenn es für die "Motoren" gibt, wird auch für den Mähdrescher etwas dabei sein. Ausserdem:

Was macht denn in zukunft das Militär?
Panzer mit Akku?
LKW mit Batterie?
Hoffentlich schaltet der Feind dann nicht die Ladesäulen ab. :confusednew:

Gasmotoren?
O.K., wie wird das Gas auf dem Nachschubweg transportiert und wo kommt es überhaupt her?

Ich denke, Dieselmotoren wird es noch lange über 2030 hinaus geben.

matador
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Re: Mehr auf Batterie

Post by Haagele »

O Baude wrote: Fri Aug 13, 2021 8:34 pm Der Wunsch mit den Blühstreifen kann ich mich nur kräftig anschliessen.

Was aber die Batterie für die Feldarbeit betrifft, habe ich ganz andere Gedanken, als hier in diesem Thread beschreiben.
Wenn die Feldarbeit in Deutschland wirklich Elektrifiziert werden soll, und das bei gleichbleibend grossen Maschienen, dann bleibt einzig der Gedanke übrig, dass eine einzige Batterie diese Leistung niemals speichern und abgeben kann. Die obig genannten Rechnenbeispiele für eine Kabellösung sagen auch, dass dies wohl unwirtschaftlich sein wird.
Doch wenn weder eine einzige Batterie, oder ein Kabel es nicht schaffen, die nötige Energie aufs Feld zu Transportieren, bleibt als einzige Lösung für ein Gelingen des Vorhabens, die Landwirtschaft zu elektrifizieren, nur noch, die Anzahl an zur Verfügung stehenden Batterien zu erhöhen.
Wenn da eine Batterie für zwei Stunden Feldarbeit ausreicht, dann braucht es eben 12 Batteriesätze, um den 24 Stundenbetrieb zu sichern.
Die, damit sie noch erschwinglich bleiben, wohl durch den Landwirt gemietet werden können. Damit das wechseln der Batterien schnell und unkompliziert erfolgen kann, ist es wohl zusätzlich nötig, dass der Landwirt mit seiner Maschinen einfach über das volle Batteriepack fahren kann, und dort zentimetergenau anhält, damit mit einer Schnellkupplung das Batteriepack an die Maschien gekopplet werden kann.
Dabei ist zu berachten, dass die Maschine selbst noch ein weiteres sehr viel kleineres Batteripack fest eingebaut hat, das nur dazu da ist, dass die Maschine sich noch bewegen kann, wenn sie die leere Batterie abkoppelt, um zur Vollen zu fahren.
Es muss in Zukunft also nicht darüber nachgedacht werden, wie man einen grossen Drescher durch 10 kleinere Drescher ersetzt, sondern wie man zu den 10 Batterien kommt, die den einten grossen Drescher mit Strom versorgen werden. Dafür wird es wohl nötig sein, das Gehäuse einer Batterie so zu verändern, dass dort zusätzlich Ösen vorhanden sind.
Hat von Euch schon jemand gesehen, dass es an einem Batteriegehäuse Halteösen hat?
Ich wäre froh um einen Link zu einem Bild solch eines Batteriegehäuses.
Das Umdenken muss also beim Batteriegehäusebau anfangen, um die Landwirtschaft zu elektrifizieren.
Oder die 10 Batterien sind in einem Anhänger untergebracht, und der Stromstärken wegen, nur Einzeln über einen Umschalter entladbar, der vom Drescher zusätzlich übers Feld gezogen wird. Die Anhängekupplung des Dreschers muss also hierfür so nachgerüstet werden, dass der Stromanschluss nicht nur den Output für die Bremslichter der Schneidewerkswagen liefert, sondern dass dort auch ein Strominput für den Drescher montiert wird.
Vielleicht wird es sogar eines Tages so weit kommen, dass die Batterien zusätzlich über ein Chassie und 4 angetriebene Räder verfügen werden. Und diese dann selbstständig zum Drescher hin fahren, wenn deren Batterien fast leer sind. Der zuvor angedachte Stromanhänger also zum Selbstfahrer wird.
Der Titel des Threads sollte also nicht " Mehr auf Batterie" sondern "Mehrere Batterien" oder "Selbstfahrbatterie" heissen, um die Elektrifizierung der Landwirtschaft in Deutschland zu ermöglichen.
Wobei die Anhängerlösung noch den Vorteil bietet, dass dieser Anhänger, verfügt er nicht über Räder, sondern über Laufbändern ein noch sehr viel höheres Gewicht haben könnte, ohne bleibende Flurschäden zu hinerlassen. Was wiederum bedeutet, dass es nicht zwingend Litium Ionen Batterien sein müssen, die im Anhänger verbaut sind. Sondern dass es sich um reziklierte Bleibatterien handeln könnte. Oder vielleicht sogar um überdimensionierte Zink-Kohle Batterien. Bei der, wenn diese Leer sind, einfach an einem geeignetet Ort die Kohle ausgetauscht, und Säure nachgefüllt wird. Das Zink Kohle Batteriegehäuse mit Hilfe dieses Austausches also mehrmals verwendet werden kann. Dabei nehme ich an, dass die Restkohle dann fast wie Normale in einem Brennofen mit Abgasfilter verbrannt werden kann, ohne dass dabei wahrnehmbare Energieverluste bei der Verbrennung derselben entstehen. Die elektrisch verbrauchte Kohle also dadurch in keinster Weise ihren Wert für eine Brennnutzung verliert.

Ein Gedanke kommt mir noch bei der Zink Kohle Batterie, der allerdings nichts mit Landwirtschaft zu tun hat.
Wenn sämtliche in Deutschland geförderte Kohle zuerst mit Hilfe von Zinkplatten und Säure elektrisch entladen wird, bevor sie in den Brennofen geschickt wird, könnte man den Stromoutput von Kohlekraftwerken in Deutschalnd wohl enorm steigern, und dies, ohne mehr Kohle zu verbrauchen. Was bedeutet, dass die Energieeffizienz von Kohlekraftwerken dadurch gesteigert werden kann. Und dies mit dem Zusatznutzen, dass Abfallsäuren der Chemischen Industrie nicht aufwendig entsorgt werden müssen, sondern im Kohlekraftswerksofen durch die enorme Hitze darin, ihre chemische Bindung verlieren. Und somit im Abgasbehandlungsanlage wieder chemisch Rein erscheinen, und von neuem genutzt werden können, wenn die chemischen Elemente dort von der Abluft getrennt werden können.
Sorry, aber du hast ja mal so überhaupt keine Ahnung von den chemischen Vorgängen in Batterien. Aus Kohle elektrisch entlassen *kopfsvhüttel*. Kohle is in dem Akku nur als Elektrode genutzt weil es besonders billig ist. Wenn man es sich anschaut hat die Kohle nichts mit der Umwandlung der chemischen in elektrische Energie zu tun,sondern ist nur ein Leiter...
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Re: Mehr auf Batterie

Post by elmike »

Hallo,

Merrlin, Du hast da einen Denkfehler: Deine 5000m3/ha kämen zusammen, wenn das Getreide flüssig wäre und 50cm hoch. Meiner Erfahrung nach ist da aber jede Menge Luft zwischen den Halmen.
Aber ja, auch wenn es nur 50m3/ha wären, wären es immer noch einige Fahrten.

Die Größeder Maschinen dürfte tatsächlich einen Punkt erreicht haben, an dem ein Mehr zwar geht, aber eben nicht mehr sinnvoll ist. Auf der FarmCon 18 gab es da auch einen Vortrag von Horsch: Um Leistung auch in Vortrieb umsetzen zu können, braucht es Gewicht. Und das verdichtet den Boden. Und das will ja keiner...

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Danko40
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Re: Mehr auf Batterie

Post by Danko40 »

Chewbacca wrote: Mon Aug 09, 2021 9:52 pm Gibt es mehr Fahrzeuge die auf Elektro fahren?
Gibt es in dem DLC auch mehr auf Batterie oder nur den einen Traktor?
Na, ich hoffe mal nicht. Ich hoffe mal, dass der ganze Öko-Hype inkl. der Greta wieder so schnell aus den Köpfen der Leute verschwindet, wie er (sie) gekommen ist. Stellt euch mal vor, im LS22 fahren nur noch Öko-Boliden, dann wäre ja die ganze Arbeit von GIANTS für die Katz' (Verbessertes Sound-Design im LS22) und ihr dürft vom Soundgenuss gesehen nur noch mit Elekro-Rasenmäher rumkurven :wink3:.

Schöne Aussichten, oder? *thumbsup*
„Für alles, was du tust oder auch nicht tust, zahlst du mit Lebenszeit.“ - Georg-Wilhelm Exler
"Menschen wählen ihren Tod auf die Art wie sie leben." - Jean-Claude Van Damme
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Re: Mehr auf Batterie

Post by Merrlin »

@ Matador: Die Abkündigung ist ja offiziell. Von daher…
CNG/LNG LKW kann man ganz regulär bei einigen Herstellern kaufen… Das Tankstellennetz ist zwar noch etwas dünn, aber man kann damit durchweg auch regulären Fernverkehr abwickeln.
Bei den Wasserstoff LKW ist der Serienstart für den schweren Fernverkehr für das Jahr 2025 geplant. Hyundai liefert für den Verteilerverkehr schon aus.

Zum Thema Logistik:
LNG funktioniert wie bisher: Erdgas wird in der Raffinerie verflüssigt, in Tankwagen gepumpt und zur Tankstelle gefahren.
Bei CNG kommt das Erdgas per Rohrleitung zur Tankstelle. Dort steht eine Verdichteranlage die das Gas komprimiert und rückkühlt. Von da aus wird’s auch in nem Tank zwischengespeichert.

Wasserstoff funktioniert ähnlich. Nur werden sowohl gasförmiger (GH2) als auch flüssiger (LH2) Wasserstoff per LKW zur Tankstelle geliefert. Das ist aber eigentlich alles abgehangene Großserientechnik. Macht mein Brötchengeber jeden Tag.

@ Elmike: Nicht wirklich einen Denkfehler… hatte ja schon mit einer Verdichtung von 1:2 gerechnet.. deshalb auch 2500 m3.
Recht stärker dürfte man es nicht komprimieren können. Sonst bekommt man beim dreschen Probleme weil das alles ein riesiger Verwurschtelter Knoten ist.
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Re: Mehr auf Batterie

Post by vlnjacki »

Habe keine Ahnung von Elektrik aber wäre es nicht in der Art wie beim Autoscooter möglich so ein Gitternetz mit Strom übern Gesammten Feld mit mehreren Stützen abzuspannen und die Traktoren /Mähdrescher,Häcksler,etc mit einer Art Stange mit Abnehmer zu fahren, Praktisch gesehen ne Art Oberleitungssystem🤔
PS4 (CUH 1216B)+Systemsoftware 11.50
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Re: Mehr auf Batterie

Post by vlnjacki »

Habe keine Ahnung von Elektrik aber wäre es nicht in der Art wie beim Autoscooter möglich so ein Gitternetz mit Strom übern Gesammten Feld mit mehreren Stützen abzuspannen und die Traktoren /Mähdrescher,Häcksler,etc mit einer Art Stange mit Abnehmer zu fahren, Praktisch gesehen ne Art Oberleitungssystem🤔

Für LKWs gibt's doch schon so einen Feldversuch mit E-Highway Elektro Autobahn:
https://www.ehighway-sh.de/de/projektbeschreibung.html


Ob sowas auch mit Solarzellen funktioniert denke ich ehr nicht
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