Landwirtschaft der Zukunft? One for all

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LanzD2016
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Re: Landwirtschaft der Zukunft? One for all

Post by LanzD2016 »

Man könnte ja auch wieder gezogene Mähdrescher benutzen. Mit ISOBUS und stufenlose Getrieben könnte man den Drescher mit der Richtigen Technik bestimmt gut auslassen und kann auch andere Geräte mit dem Schlepper betreiben, gabs früher ja schon.
monteur1
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Re: Landwirtschaft der Zukunft? One for all

Post by monteur1 »

M1Farmer wrote: Thu Dec 09, 2021 12:09 pm Das Ding sieht zwar nett aus, dürfte in Deutschland aber schon an der StVO scheitern….das Teil ist definitiv breiter als 2,55 und damit brauch man für jede Fahrt auf öffentlichen Straßen eine Ausnahmegenehmigung gem. Paragraph 46 StVZO….und die Ausnahmegenehmigung ist taggebunden….wird dann insbesondere in der Erntezeit spannend, da das Amt garantiert nicht realtime genehmigt sondern garantiert ein paar Tage brauch….und dann regnet es am geplanten Tag und dann?
Das stimmt nicht so ganz. Bis 3m braucht man keine Ausnahmegenehmigung, wenn die Beschilderung passt.
Bis 3,5m ist es Bundeslandesabhängig, ob und wie lange dies gilt
M1Farmer
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Re: Landwirtschaft der Zukunft? One for all

Post by M1Farmer »

Das ist falsch. Das Fahrzeug darf nur 2,55m breit sein. Mit passender Beschilderung dürfen Anbaugeräte, Zwillingsreifen und Co. (welche als Ladung gelten) bis 3m breit sein..
LanzD2016
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Re: Landwirtschaft der Zukunft? One for all

Post by LanzD2016 »

Er schreibt ja, wenn die Beschilderung stimmt.
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claasiger
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Re: Landwirtschaft der Zukunft? One for all

Post by claasiger »

M1Farmer wrote: Thu Dec 09, 2021 12:09 pm ... Deutschland ... StVO scheitern ...
Oh mein Gott... Ist das wirklich der erste Gedanke, der einem dazu einfallen kann? :confusednew:

Und genau deshalb läuft der Prototyp auch in der Ukraine. Da scheint es damit weniger Probleme zu geben. Es geht doch hier in erster Linie um eine neue Maschinentechnik. Ich habe weder im Video gehört, noch wo gelesen, daß es in einer späteren Serienproduktion auf jedenfall ausgeschlossen ist, kleinere Modelle zu bauen, die dann an die jeweiligen Straßenverkehrsordnungen der einzelnen Länder angepasst werden können.

Ob und wie sich diese Art der Maschinen im Feldversuch bewährt, wird sich zeigen.
Merrlin
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Re: Landwirtschaft der Zukunft? One for all

Post by Merrlin »

M1Farmer wrote: Thu Dec 09, 2021 12:09 pm Das Ding sieht zwar nett aus, dürfte in Deutschland aber schon an der StVO scheitern….das Teil ist definitiv breiter als 2,55 und damit brauch man für jede Fahrt auf öffentlichen Straßen eine Ausnahmegenehmigung gem. Paragraph 46 StVZO….und die Ausnahmegenehmigung ist taggebunden….wird dann insbesondere in der Erntezeit spannend, da das Amt garantiert nicht realtime genehmigt sondern garantiert ein paar Tage brauch….und dann regnet es am geplanten Tag und dann?
2x Nope… Einschlägig sind hier §§ 41 und 70 StV_Z_O sowie § 29 StVO…

Auf gut deutsch: Für Lof Fahrzeuge gilt 3m Breite, das kann man per Sondergenehmigung erweitern.
Und zusätzlich kann man auch einmalig eine Dauergenehnigung beantragen die dann durchweg auch für die ganze BRD gelten kann.
Das macht man z.B. bei Autokranen oder Schwertransporten von Kranteilen.
monteur1
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Re: Landwirtschaft der Zukunft? One for all

Post by monteur1 »

Merrlin wrote: Fri Dec 10, 2021 12:47 pm
M1Farmer wrote: Thu Dec 09, 2021 12:09 pm Das Ding sieht zwar nett aus, dürfte in Deutschland aber schon an der StVO scheitern….das Teil ist definitiv breiter als 2,55 und damit brauch man für jede Fahrt auf öffentlichen Straßen eine Ausnahmegenehmigung gem. Paragraph 46 StVZO….und die Ausnahmegenehmigung ist taggebunden….wird dann insbesondere in der Erntezeit spannend, da das Amt garantiert nicht realtime genehmigt sondern garantiert ein paar Tage brauch….und dann regnet es am geplanten Tag und dann?
2x Nope… Einschlägig sind hier §§ 41 und 70 StV_Z_O sowie § 29 StVO…

Auf gut deutsch: Für Lof Fahrzeuge gilt 3m Breite, das kann man per Sondergenehmigung erweitern.
Und zusätzlich kann man auch einmalig eine Dauergenehnigung beantragen die dann durchweg auch für die ganze BRD gelten kann.
Das macht man z.B. bei Autokranen oder Schwertransporten von Kranteilen.
Danke fürs raussuchen. Das war auch mein Stand. Mfg
Manto82
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Re: Landwirtschaft der Zukunft? One for all

Post by Manto82 »

M1Farmer wrote: Wed Dec 08, 2021 1:13 pm Ich würde meinen Nebenerwerbshof gerne digitalisieren….aber ohne Internet wird das nichts….die 5 Tage Pro Monat wo die Wetterlage mal so ist das ich an bestimmten Ecken tatsächlich LTE mit einem Balken habe sind leider keine Grundlage um den Hof zu digitalisieren….
Vielleicht wäre ja Starlink eine Alternative zum LTE Netz?
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Lord Nighthawk
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Re: Landwirtschaft der Zukunft? One for all

Post by Lord Nighthawk »

Ich beurteile solche Gerätschaften eher aus der technischen als aus der ökonomischen/Stvo Sichtweise :lol:

Und was man da bisher zu sehen bekommt ist extrem faszinierend. Aus einem längs auf der Straße fahrenden Geräteträger wird ein querarbeitendes Feldfahrzeug. Das ermöglicht weitaus höhere Arbeitsbreiten bei weitaus kürzerem Fahrzeug auf der Straße (nen Drescher mit angehangenem Vorsatz ist weitaus länger), zudem eine extrem hohe Spurbreite was die Komprimierung des Bodens stark reduziert.

Das ist nicht nur wahnsinnig spannend aus technischer Sicht, sondern sieht auch irgendwie sexy aus :lol:

Modded mir das mal wer für den LS? Ich bekomm da grad irgendwie Lust drauf.
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matador
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Re: Landwirtschaft der Zukunft? One for all

Post by matador »

"Räusper ..."

Ich habe ja die Landtechnik seit ungefähr 1955 im Blick, zuerst als in Dorf aufgewachsener Schulbub, ab 1960 bis ca. 1970 dann als aktiv im Landmaschinenhandwerk und Lohnunternehmen Tätiger.

Und es wurde schon damals alles, wirklich alles mögliche ausprobiert. Und das meiste davon landete wieder in der Versenkung. Es ist heute z.B. kaum mehr bekannt, dass Eicher in den 60er Jahren mit einem selbst = autonom - fahrenden Motorpflug experimentierte. Es gab unzählige Bauarten von Geräteträgern, auch den Tragschlepper gab es. Schlepper mit Allradlenkung und Schlepper ohne Vorderäder, die mit dem Gerät zu einer Selbstfahreinheit verbunden wurden.

Und wie gesagt/geschrieben, das allermeiste davon verschwand wieder. Übrig blieb der Standardtraktor mit Anbauraum vorne und hinten (den Anbauraum in der Mitte gab man wieder auf) und einige Spezialfahrzeuge. Der Grund dafür ist meiner Meinung nach einfach und wird auch verhindern, dass sich die vorgestellte Maschine durchsetzt:

Wenn der Standard-Traktor das Zentralelement der landwirtschaftlichen Mechanisierung ist, dann kann dieses Zentralelement mit jeder dafür vorgesehenen Maschine kombiniert werden. Fällt so eine Maschine aus, kann eine andere angehängt werden, fällt der Traktor aus, kann ein anderer vorgespannt werden. Hat man aber einen Systemschlepper und/oder ein System-Gerät und fällt davon etwas aus, dann ist Schluß, dann steht das System. Und so etwas kann sich die Landwirtschaft nicht leisten.

matador
"Früher war die Zukunft auch besser" (Karl Valentin).
Vielleicht sollten wir das Rad etwas zurückdrehen,
zumindest nicht weiter nach vorne. :hmm:
Lord Nighthawk
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Re: Landwirtschaft der Zukunft? One for all

Post by Lord Nighthawk »

Äh, wenn ein Traktor ausfällt und ein anderer angehangen wird, warum kann dann nicht ein defekter Systemschlepper nicht durch einen anderen Systemschlepper ersetz werden? Ebenso - warum kann eine angehangene Maschine ausfallen und ersetzt werden, ein System dafür aber nicht? Das ist doch quatsch.

Darum gehts ja gerade, man muß nicht auf die angehangene Maschine oder deren Leistungsbedarf achten weil alle Systeme gleich und miteinander Kompatibel sind. Voraussetzung ist natürlich das sich so ein System durchsetzt, daran haben doch alle vorherigen Systeme immer gehakt das sie nur mit sich selbst kompatibel waren sowie der Tatsache das es meistens winzige "Dockingeinheiten" waren aus denen man - außer cool auszusehen - keinen wirklichen Vorteil hatte.

Hier haben wir ein sehr kompaktes System das auch kleinere Felder weitaus effizienter wegrasieren kann.

Und ganz ehrlich, ich sehe die Zielgruppe nichtmal bei den Höfen sondern bei den Dienstleistern.
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matador
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Re: Landwirtschaft der Zukunft? One for all

Post by matador »

Hallo Lord Nighthawk,

Du hast es ja selbst gesagt: die vorigen Systeme haben darin gehakt, dass sie nur in sich selbst kompatibel waren.

Nehmen wir einmal an, ein Hersteller entscheidet sich, so einen 'Geräteträger' auf den Markt zu bringen.
Dann braucht er auch die Geräte, mit denen der Geräteträger arbeiten soll. Z.b.:
Eine Saatkombination,
eine Mähdreschereinheit,
eine Einheit für Rüben-/Kartoffelernte,
usw., usf.

Das alles wird er nicht selbst herstellen (können), ausser er ist Generalist.
Also braucht er Zulieferer, Spezialisten. Die diese Geräte kompatibel zu seiner Maschine herstellen.
Fällt einer von denen aus, weil Insolvenz oder ähnlich, dann hat er ein Problem.

Beobachtet man, was sich in der Historie verändert hat, dann haben sich lediglich die Selbstfahrer durchgesetzt, die wieder nicht auf Kompatibilität mit anderen Maschinen angewiesen sind. Kurzer Abschweif:

Es wurden auch schon selbstfahrende Ladewagen gebaut. Eigentlich ein sehr gute Idee. Aber auch die sind wieder verschwunden.
Um auf dem bäuerlichen Betrieb - nicht Dienstleister - sinnvoll einsetzbar zu sein, müßten sie auch mehrere Bereiche abdecken:
Täglich das Grünfutter holen. Dann braucht der Ladewagen einen Mähvorsatz.
Heu oder Stroh bergen. Dann braucht der Ladewagen eine Pick-Up.
Hieße im Sommer täglich zwei Mal Mähvorsatz und Pick-Up wechseln, umbauen.
Da nimmt der Bauer dann doch lieber einen normalen Ladewagen und einen Traktor mit Frontmähwerk.

Die vorgestellte Idee mag sexy sein - aber sie wird sich nicht durchsetzen.

Gruß, matador
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zumindest nicht weiter nach vorne. :hmm:
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claasiger
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Re: Landwirtschaft der Zukunft? One for all

Post by claasiger »

Wer sich das Video, welches ich auf der ersten Seite im vorletzten Beitrag verlinkt habe, bis zum Schluss angesehen und richtig hingehört hat, hat mitbekommen, daß dieses System große Vorteile in der Feldarbeit hat. Es wird nur noch eine Fahrspur pro Arbeitsbreite benötigt, weil die zweite Fahrspur schon wieder die der nächsten Arbeitsbreite ist. Lediglich am Ende braucht es zwei. Eine Bodenverdichtung im Fruchtstand ist somit ausgeschlossen, egal, welcher Arbeitsschritte gerade anfällt.

Die Sorgen um die Zulieferindustrie sind doch völlig an den Haaren herbei gezogen. Es gab irgendwann mal einen ersten Traktor. Da kam dann auch noch ein zweiter und dritter nach, obwohl es noch kein deutschlandweit flächendeckendes Kundendienstnetz gab. Zudem, was spricht z.B. dagegen, wenn Amazon die Dünger- und Feldspritzeinheiten und Horsch oder Pöttlingen die passende Saattechnik bauen?
Bennygames
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Re: Landwirtschaft der Zukunft? One for all

Post by Bennygames »

Zumal gerade Systeme wie CTF langsam aber sicher Standard bei allen guten Praktikern werden. Horsch arbeitet mit dem System ja schon länger, was man auch an diversen Mods im LS gesehen hat... Zumal dieses System auch gar nicht neu ist, das Grundkonzept eines Breitspurfahrzeugs stammt aus den 1970ern, damals aber noch nicht als Systemfahrzeug, sondern mit einem Fahrzeug pro Anbaugerät.
Ich denke durchaus das dieses System für Großbetriebe interessant sein kann.
Und mal so nebenbei, welcher Betrieb kann denn heute noch kaputte Maschinen mal so eben ersetzen? Da kommt entweder der Service-Techniker auf den Hof damit weitergearbeitet werden kann, oder es wird eine Leihmaschine vom Maschinenhändler besorgt während das eigene Gerät in der Werkstatt ist. Und das wäre auch mit diesem System möglich!
M1Farmer
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Re: Landwirtschaft der Zukunft? One for all

Post by M1Farmer »

Das glaube ich kaum. Das System ist kein Massenartikel, da wird nicht alle 30km ein Händler/Maschinenring sein der so ein Ding auf Halde stehen hat….

Mal abgesehen davon wieder mal typisch deutsche Ingenieursveeliebtheit….sieht gut aus, macht technisch was her aber weder Massenproduktionstauglich noch Wartungsfreundlich…keep it simple….zu viel Mechanik/Hydraulik/Elektrik ist nur Fehleranfällig
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