Landwirtschaft in Kanada!

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Trax
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Re: Landwirtschaft in Kanada!

Post by Trax »

Mir gefällt die Unterhaltung hier immer mehr. So lernt man wenisgtens auch mal, was so jenseits vom eigenen Tellerrand betrieben wird. *thumbsup*

Was das Sinnbild der Egge angeht, hat sich das wohl auch stark durch die modernen Formen (Scheibeneggen etc.) stark gewandelt, die eben darauf ausgerichtet sind Boden zu bewegen, 15-20cm sind bei vielen kein Problem mehr.

So eine ganz alte Egge hat mein Vater auch noch. Ist im Grunde nur ein 1mx1m Metallquadrat mit spitzen Eisenstäben 90° nach unten gerichtet, die wird einfach mit ner Kette an die Ackerschine gehangen und dann hinterher geschleppt. Taumelt dann halt auf etwa 2m breite immer hin und her und zerkleinert so eben die Kluten vom Pflug. Mit der bin ich auch schon über Getreidestoppeln geeiert, die dringt bei uns schon in den Boden ein (Arbeitsbild entspricht etwa der einer Federzahnegge), was bei total sandigem Boden aber denke ich auch kein Wunder ist. Hier kannste mit einem Striegel schon fast den Stoppelsturz machen, je nach Bodenzustand.

So wie du das Erzählst und zeigst, ist der Betrieb in Kanada aber sowieso das völlige Gegenteil von dem was ich hier vor der Türe habe, will mehr. :search:
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Dolphin
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Re: Landwirtschaft in Kanada!

Post by Dolphin »

*thumbsup* *thumbsup* *thumbsup* :search: :search:
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steyr1
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Re: Landwirtschaft in Kanada!

Post by steyr1 »

Hier kannste mit einem Striegel schon fast den Stoppelsturz machen, je nach Bodenzustand.
Generell sollte und muss das in Zukunft auch häufiger geschehen. Gerade nach Raps reicht ein halbwegs aggressiv eingestellter Striegel für den Stoppelsturz vollkommen aus - oder ist in einigen Punkten der herkömmlichen Technik sogar überlegen. Vorallem wenn es um das potentielle "Vergraben" von Ausfallraps und die Wassereinsparung geht. Hier muss einfach ein Umdenken stattfinden und die über Jahrzehnte eingespielten Arbeitsabläufe angesichts der immer trockeneren Sommer hinterfragt werden. Gibt da einige interessante Versuche/Studien die auch eben dies belegen. Selbst auf unseren schweren Boden zuhause kann ich in 9 von 10 Jahren genug Feinerde bzw. Bedeckung erreichen um Ausfallraps zum Auflaufen zu bewegen.
Mir gefällt die Unterhaltung hier immer mehr

Bin auch Fan von tiefergehenden Diskussionen, die gleichzeitig ein gewisses fachliches Niveau erfüllen!

Aber wieder zurück nach Kanada:

Da wir momentan eine Schneepause haben, hab ich die Zeit genutzt und mal ein erstes Video geschnitten

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Trax
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Re: Landwirtschaft in Kanada!

Post by Trax »

Das Arbeitsbild sieht wirklich fast aus wie das einer Egge. :mrgreen:

Bzgl. der SeedHawk hab noch mal eine Frage, da Ihr dort ja die selbe wie im Spiel habt, nur eben den Wagen ne Nummer kleiner. Braucht das Teil wirklich 640PS, wie Giants angibt? :confusednew: Wieviel PS hat denn die JD-Raupe davor? 570-620 schätze ich jetzt mal, die wäre damit auf den schweren Böden da ja dann quasi unterpowert.

Bzgl. Stoppelsturz: Ich kann mir gut vorstellen, das eine Messerwalzen-Striegelcombi hier in Zukunft eine Zetrale Rolle spielen könnte bzw. wird.
Die Schneidwalzen findet man ja bei vielen Herstellern schon in der Optionen Liste für Scheibeneggen und Co., von daher.

Sowas in der Art etwa: https://www.youtube.com/watch?v=R7cSbaccvec
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steyr1
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Re: Landwirtschaft in Kanada!

Post by steyr1 »

Trax wrote: Sun May 05, 2019 7:09 pm Bzgl. der SeedHawk hab noch mal eine Frage, da Ihr dort ja die selbe wie im Spiel habt, nur eben den Wagen ne Nummer kleiner. Braucht das Teil wirklich 640PS, wie Giants angibt? :confusednew: Wieviel PS hat denn die JD-Raupe davor? 570-620 schätze ich jetzt mal, die wäre damit auf den schweren Böden da ja dann quasi unterpowert.
Unsere Raupen haben jeweils um die 530 PS. Um die 500 PS würde ich als Minimum ansehen - das schließt dann aber schon Reserven für hügligere Felder mit ein. Auf einem relativ flachen Feld, wie im Video zu sehen könnte man wahrscheinlich auch mit 450 PS oder so klar kommen.
Unser Nachbar fährt die selbe Drille, aber mit dem großen 980er Aircart, der hat auch "nur" einen 550 Quadtrac davor.
Neben der Zugleistung ist das Hauptargument für die großen Schlepper eigentlich die Hydraulikleistung, da die Drillen, bzw. speziell die Gebläse des Carts enorm viel Öl benötigen.

Generell gelten die Seedhawk-Drillen aber als leichtzügig, Bourgault ist im Vergleich dazu auf sehr viel mehr PS angewiesen. Denke für eine 86 ft Bourgault bräuchte man tatsächlich minimum 600 PS aufwärts.
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sabalero
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Re: Landwirtschaft in Kanada!

Post by sabalero »

steyr1 wrote: Sun May 05, 2019 8:22 pm Unser Nachbar fährt die selbe Drille, aber mit dem großen 980er Aircart, der hat auch "nur" einen 550 Quadtrac davor.
Neben der Zugleistung ist das Hauptargument für die großen Schlepper eigentlich die Hydraulikleistung, da die Drillen, bzw. speziell die Gebläse des Carts enorm viel Öl benötigen.

Generell gelten die Seedhawk-Drillen aber als leichtzügig, Bourgault ist im Vergleich dazu auf sehr viel mehr PS angewiesen. Denke für eine 86 ft Bourgault bräuchte man tatsächlich minimum 600 PS aufwärts.
Kann sowas nicht durch Ölpumpen an den Maschinen noch ausgeglichen werden? oder sind die da dann bereits vorhanden?

Ansonsten könnte ich mir vorstellen, dass bei sehr tonigen Böden, oder Aussaat in dicke Mulchschichten entsprechend höhere PS-Zahlen gebraucht werden könnten..
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steyr1
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Re: Landwirtschaft in Kanada!

Post by steyr1 »

Kann sowas nicht durch Ölpumpen an den Maschinen noch ausgeglichen werden? oder sind die da dann bereits vorhanden?

Ansonsten könnte ich mir vorstellen, dass bei sehr tonigen Böden, oder Aussaat in dicke Mulchschichten entsprechend höhere PS-Zahlen gebraucht werden könnten...
Servus,

Ganz klar, dass sich Topografie und Bodenart auf den Leistungsbedarf auswirken..., aber das sollte unter Berücksichtigung physikalischer Grundsätze ohnehin klar sein... :smileynew:
Allerdings bewirtschaften wir eben solch schwere Böden im zum Teil stark hügligen Gelände..., von dem her haben wir diese Faktoren fast aufs Maximum ausgereizt.

Mulchschichten - in der Hinsicht muss man stark differenzieren: Während in Europa übliche Direktsaattechnik z.T. für große Menge organische Masse ausgelegt sind, so gilt dies keineswegs für die hier üblichen Direktsämaschinen. Größere Mengen organischen Materials vertragen die keineswegs, zmd. die Zinkenmaschinen. Gibt einige Hersteller die Scheibenmaschinen anbieten, die sind aber eher weniger verbreitet, sollten aber besser mit org. Material klar kommen.

Deine Aussage mit den Ölpumpen an den Maschinen kann ich gerade noch nicht 100% einordnen - meinst du damit Boardhydraulik, also Eigenölversorgung der Maschine? Wie z.B. bei nem Rückewagen?
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Re: Landwirtschaft in Kanada!

Post by steyr1 »

Servus,

Die Aussaat ist beendet, seit wenigen Tagen. In spätestens 3 Monaten dürften dann hoffentlich die Drescher vom Hof rollen, tendenziell vermute ich eher.

Ich habe mal wieder ein kleines Video gebaut. Dieses zeigt den Einsatz des Kuhn Krause Excelerator. Eine Vertical-Tillage Maschine, die wir eingesetzt haben um das Erbsenstroh der letztjährigen Ernte klein zu schneiden. Durch die gute Ernte im letzten Jahr hatten wir große Strohmengen auf den Feldern. Die Erntebedingungen waren gleichzeitig schlecht, wer zähes Erbsenstroh kennt weiß, dass dieses sich relativ unbeeindruckt von den Häckslermessern des Dreschers zeigt.

Die Vertical-Tillage Idee ist großartig und kommt dem NoTill-Gedanken ganz gut entgegen. Die Bodenstruktur bleibt weitesgehend unberührt (je nach Maschineneinstellung) und erlaubt es, die organische Masse für den Einsatz von Direktsaattechnik vorzubereiten. Leider gibt es derartige Technik nicht auf den europäischen Markt.

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Trax
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Re: Landwirtschaft in Kanada!

Post by Trax »

Mir gefällt die Stimmung von dem Video, die Tageszeit, die Musik, die gelegentlichen Dröhnungen der Raupe etc., einfach wunderschön. *thumbsup*
steyr1 wrote: Mon May 20, 2019 6:08 pm Die Erntebedingungen waren gleichzeitig schlecht, wer zähes Erbsenstroh kennt weiß, dass dieses sich relativ unbeeindruckt von den Häckslermessern des Dreschers zeigt.
Und das Teil schafft, was so ein Strohhäcksler nicht fertig bekommt? Gut ich kenne Erbsen als Ackerfrucht nicht, aber für mich klingt das etwas skuril, wenn so ein passiv arbeitendes Messerscheiben... ähm Gerät (wie würde man sowas auf Deutsch nennen?) effecktiver ist, als ein aktiver und guter Strohhäcksler.

Oder interprätiere ich deine Aussage jetzt falsch? :blushnew:

Andere Fragen:
Wozu ist der Tank auf dem Gerät?
Das Teil wirkt verhältnismäßig klein, gibt es die Teile nicht größer oder braucht das Teil viel Zugkraft? :hmm:

MfG
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Re: Landwirtschaft in Kanada!

Post by steyr1 »

Und das Teil schafft, was so ein Strohhäcksler nicht fertig bekommt? Gut ich kenne Erbsen als Ackerfrucht nicht, aber für mich klingt das etwas skuril, wenn so ein passiv arbeitendes Messerscheiben... ähm Gerät (wie würde man sowas auf Deutsch nennen?) effecktiver ist, als ein aktiver und guter Strohhäcksler.

Oder interprätiere ich deine Aussage jetzt falsch? :blushnew:
Ne, du interpretierst meine Aussage vollkommen richtig. Der Strohhäcksler der zähes Erbsenstroh schön klein bekommt muss denke ich noch erfunden werden - bei guten Erntebedingungen ist das alles kein Thema. Das hat weder unser Lexion fertig gebracht, und auch unsere Johnys schaffen das nicht. Selbst mit neuwertigen Häckslermesser und voll eingeschwenkten Gegenschneiden ist das Arbeitsergebnis unbefriedigend. Aber gut, da gibt es einige Druschfrüchte für die ähnliches gilt...

Und ja, ganz klar hat das Gerät wesentlich bessere Möglichkeiten das Stroh zu schneiden, schließlich hast du den Gegendruck des Bodens und das nicht zu verachtende Eigengewicht des Gerätes.
Wozu ist der Tank auf dem Gerät?
Das Teil wirkt verhältnismäßig klein, gibt es die Teile nicht größer oder braucht das Teil viel Zugkraft? :hmm:
Ich denke den Tank/Streuer nutzt der Besitzer zum Ausbringen von granulierten Herbizid.

Nein, das Gerät braucht kaum Zugkraft, allerdings haben wir keinen kleineren Schlepper der realistisch damit zurecht kommt, der nächst kleinere Schlepper wäre unser JD 4450. Zumal die Maschine 4-5 doppelwirkende Steuergeräte braucht, je nach dem wie man sie einsetzt. Der Besitzer fährt die Maschine meistens mit seinem JD 7260R....das ist wohl ausreichend viel Leistung, solange man nassen Stellen im Feld nicht zu nahe kommt.
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Re: Landwirtschaft in Kanada!

Post by steyr1 »

Servus, ich bin die Tage mal wieder über diverses Filmmaterial von unserer katastrophalen Ernte in 2016 gestolpert. Ab Ende August/Anfang September hat es damals quasi nur noch geregnet und die Ernte hat sich zu einer wahren Schlamm- und Materialschlacht entwickelt. Nochmal würden wir (und viele andere Farmer) nicht so vorgehen, sondern einfach die Ernte am Feld verrotten lassen. Aber damals war die Situation neu für uns, an Dürren ist man gewöhnt, aber nicht an die Sintflut. Deshalb wurde damals versucht die Ernte irgendwie vom Feld zu holen. War absolut zermürbend für Mensch, Maschine und Boden....aber definitiv recht beeindruckend anzusehen im nachhinein:

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Re: Landwirtschaft in Kanada!

Post by Haagele »

Tolle Polarlichtbilder :search:
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Trax
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Re: Landwirtschaft in Kanada!

Post by Trax »

Wenn selbst der Raupenschlepper droht abzusaufen... sollte man wirklich vom Acker bleiben. Spurtreu ist der nämlich augenscheinlich auch nicht mehr unetrwegs, wobei, bei einer TwoTracked Maschine auch nichts ungewöhnliches.

Was ich mich hier aber auch immer wieder Frage, warum sind in Nordamerika, Australien etc. eig die Schlepper sammt Umladewagen auf Laufwerken, wärend die Drescher "nur" Zwillingsbereift da rumfahren. Das einzige was ich mir noch danken kann ist, bei den Drsechern spart man es sich, wenn Sie absaufen, holt der Schlepper Sie ja wieder raus. Der ULW muss welche haben, damit das Gespann eben definitiv nicht absäuft und nur diesen damit auszustatten ist halt günstiger. Oder hat das ganz andere Gründe?

Sind die Landwirte da drüben gegen Ernteausfälle versichert, oder wird das Finanziell dann anders geregelt?

Video gefällt. *thumbsup*
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Re: Landwirtschaft in Kanada!

Post by steyr1 »

Danke Haagele!
Wenn selbst der Raupenschlepper droht abzusaufen... sollte man wirklich vom Acker bleiben. Spurtreu ist der nämlich augenscheinlich auch nicht mehr unetrwegs, wobei, bei einer TwoTracked Maschine auch nichts ungewöhnliches.
Servus Trax,

Lass dich nicht täuschen, TwoTrack Schlepper sind absolut nicht für nasse Verhältnisse geschaffen, evtl. noch solange sie gerade ausfahren können, aber bei der kleinsten Kurve ist häufig Ende, in dem konkreten Punkt können sie mit ihren Quadtrac Geschwistern nicht mithalten.

Die Spurtreue wäre aber in dem Fall schon gegeben gewesen, dass lag eher an der Unfähigkeit unseres damaligen Überladewagenfahrers, dass das so schlangenlinienmäßig aussieht, bzw. würde es mich nicht mal überraschen, dass er bekifft war wie er die Karre gefahren hat.... :lol:
Was ich mich hier aber auch immer wieder Frage, warum sind in Nordamerika, Australien etc. eig die Schlepper sammt Umladewagen auf Laufwerken, wärend die Drescher "nur" Zwillingsbereift da rumfahren. Das einzige was ich mir noch danken kann ist, bei den Drsechern spart man es sich, wenn Sie absaufen, holt der Schlepper Sie ja wieder raus. Der ULW muss welche haben, damit das Gespann eben definitiv nicht absäuft und nur diesen damit auszustatten ist halt günstiger. Oder hat das ganz andere Gründe?
Naja, generell sind unsere Maschinen nicht für nasse Bedingungen gekauft. 7 von 10 Ernten finden hier nach ner Dürre, sprich auf Boden hart wie Beton statt. Und die restlichen 3 unter normal feuchten Bedingungen, sowas ist die Ausnahme. Unser neuer Überladewagen läuft auch auf 1250er Rädern, statt auf nem Laufwerk. Also generell muss man sagen, dass es sich hier in der Region eigentlich nicht wirklich lohnt, die Drescher mit Laufwerken auszustatten, wir sprechen hier von nem hohen 5 stelligen Betrag. Dennoch werden die TerraTrac Maschinen von Lexion langsam aber zunehmend mehr.

Aber ner Stelle, an der einer unserer Drescher absäuft, möchte ich mit nem TwoTrack-Schlepper nicht zu nahe kommen. Solange man halbwegs soliden Boden unter den Bändern hat mags gehen, aber wenn das nicht möglich ist, und man auch zum rausziehen mit dem Fahrzeug auf feuchten Boden muss, würde ich die Chancen höher einschätzen, dass ein zweiter Drescher bessere Chancen hat den anderen rauszuziehen.
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matador
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Re: Landwirtschaft in Kanada!

Post by matador »

Mal eine Frage interessehalber dazu:

ich lese aus dem Bericht heraus, dass "Two-Track-Schlepper" bei schwierigen Verhältnissen den "Quatrac-Schleppern" unterlegen sind, besonders wenn sie nicht nur geradeaus fahren können. Hängt ja sicher damit zusammen, dass, wenn man nur zwei Raupen hat, zum Kurvenfahren eine langsamer laufen muß.

Welche Lenksysteme haben denn die "Two-Trac-Schlepper" dann?

Aus meinen BW-Zeiten (Pionier) kenne ich es bei den Planierraupen noch so, dass zum Kurvenfahren eine Kette ausgekuppelt und ggf. auch noch abgebremst wurde. Aber es gibt ja auch intelligentere Systeme, die eine Raupe dann nur langsamer laufen lassen, aber nicht ganz auskuppeln. Welche Systeme haben denn diese heutigen "Two-Trac-Schlepper"?

Gruß, matador
"Früher war die Zukunft auch besser" (Karl Valentin).
Vielleicht sollten wir das Rad etwas zurückdrehen,
zumindest nicht weiter nach vorne. :hmm:
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