Unterschied zwischen Motorzapfelle und Wegzapfwelle

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20.09.gamer
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Unterschied zwischen Motorzapfelle und Wegzapfwelle

Post by 20.09.gamer »

Eigentlich wollte ich euch fragen, was der Unterschied zwischen einer Motorzapfwelle und einer Wegzapfwelle ist. Allerdings hab ichs schon selber rausgefunden. Wobei ich nicht weiss, ob das auch stimmt. Statdessen möchte ich es euch mal erklären.

Es gibt 3 verschiedene Zapfwellen: Motorzapfwelle, Getriebezapfwelle und eine Wegzapfwelle; wobei es sich dabei natürlich um ein und dieselbe Zapfwelle handelt. Genauer gesagt gibt es 3 verschiedene Einstellungen, aber ich sage halt nur 3 Zapfwellen.

Motorzapfwelle
Die Motorzapfwelle ist am den Motor gekoppelt. Genauer gesagt an dessen Drehzahl. Je mehr Gas man gibt, umso schneller Arbeitet das Gerät. Das wird in der Regel bei Arbeiten im Stand gebraucht, zb. bei einem Holzspalter. Wobei der dann nicht unbedingt schneller Arbeitet, sonder wohl eher einfach mehr Kraft aufbringt. Natürlich kann man diese Zapfelle auch bei der Fahrt gut verwenden. Wir haben an unserem Steyr-Traktor ja auch nur diese Zappfwelle.

Getriebezapfwelle
Diese Zapfwelle arbeitet ähnlich wie die erste, allerdings ist sie nicht mit dem Motor verbunden, sondern wie der Name schon andeutet mit dem Getriebe. Das heißt sie arbeitet nur, wenn auch ein Gang im Getriebe eingelegt ist. Im Leerlauf bleibt sie stehen. Wie jedes andere Fahrzeug schließlich auch. Der Vorteil im gegensatz zur ersten ist die einfachere Anpassung der Geschwindigkeit der Geräts. Im 1. Gang arbeitet das Gerät langsamer als im letzten Gang. Bei gleicher Drehzahl wohlgemerkt. Wie ein Auto eben auch. Wer zum Beispiel einen steilen Berg hochfahren muß, der nimmt den ersten Gang. Wer auf der Ebene fährt und Sprit sparen möchte, wählt den letzten Gang, ohne unnötig viel Gas geben zu müssen. Wie ich vielleicht schon angedeutet hab, läßt sich auch bei dieser Zapfwelle die Geschwindigkeit durch erhöhen und verringern der Drehzahl verändern.

Wegzapfwelle
Die Wegzapfwelle arbeitet ganz anders als die beiden anderen. Das zu erklären ist vielleicht etwas schwer. Sie arbeitet einfach gesagt nur, wenn sich die Räder drehen. Und zwar abhängig von der Drehrichtung. Wenn man vorwärts fährt, bewegt sich die Zapfwelle nach rechts. Damit würde sich das Ladegut nach hinten entleeren. Bei der Rückwärtsfahrt bewegt sich die Zapfwelle entsprechend in die andere Richtung. Ob man damit das Ladegut wider zu sich herhlen kann, wage ich zu bezweifeln. :lol: Überhaupt verstehe ich den Sinn dieser Zapfwelle überhaupt nicht. Was soll denn das für ein Gerät sein, für das man vorwärts unfd Rückwärts fahren muss?? Die ersten beiden laufen dagegen auch beim Rückwärtsfahren immer in die selbe Richtung.

Zum schluss möchte ich noch was zu den Umdrehungen pro Minute sagen. Kleinere Traktoren haben nur eine Drehzahl von 540 U/min. Größere zusätzlich auch 1000 U/min. Große Powertraktoren haben auch eine Drehzahl von 1500 U/min, ich kenne aber kein Gerät, das so eine schnelle Drehzahl bräuchte. Man muß aber auf die zulässige Drehzahl der Gelenkwelle achten. Nicht alle sind für 1000 U/min und schneller geeignet.
Bei der entsprechenden Drehzahl handelt es sich sich übrigends um die maximal-Drehzahl bei Vollgas. Im Standgas läuft sie nur gemächlich (bzw. gar nicht).

So ich hoffe das stimmt auch alles. Wenn jemand glaubt, er wisse es besser, soll er es gleich jetzt sagen.
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MadMax
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Re: Unterschied zwischen Motorzapfelle und Wegzapfwelle

Post by MadMax »

Beispiele für den Einsatz der Wegzapfe:

http://www.landtreff.de/welche-anbauger ... t5822.html
Gruß Max...
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ich beis nicht
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Re: Unterschied zwischen Motorzapfelle und Wegzapfwelle

Post by ich beis nicht »

hmmm ich glaub ich weiß wo man so ne hohe umdrehung braucht.

ich hatte mal en praktikum bei john deere gemacht und da kam ein johny der 8R serie. ich geh mal davon aus das er 1500 umdrehungen auf der zapfwelle schafft.
jedenfalls wurde er auf baustellen genutzt um mit einem sehr schweren gerät den boden zu verdichten, war wohl ne überdimensionale rüttelmaschine.

die glock (wie auch immer das geschrieben wird) die die zapfwelle unter anderem antreibt wurde zu heiß und hatte so einen hohen verschleis das es sich mit einem anderen bauteil von selbst verbunden hat.
also eine stoffschlüssige verbindung.
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rafftnix
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Re: Unterschied zwischen Motorzapfelle und Wegzapfwelle

Post by rafftnix »

@ich beis nicht: Alles eine Frage der Übersetzung. Der Traktor wird ja nicht schwächer durch die 540er. Wir treiben unsere Ballenpresse mit der 540er an, mit der 1000er eine Kreiselegge.

Man könnte eig auch nur mit 540er auskommen.
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ich beis nicht
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Re: Unterschied zwischen Motorzapfelle und Wegzapfwelle

Post by ich beis nicht »

stimmt, aber wenn man 1000 umdrehung auf ne zapfwelle gibt brauch man nicht die drehzahlen vom motor nich ans limit zu bringen das er 540 bekommt.
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Wagenheber
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Re: Unterschied zwischen Motorzapfelle und Wegzapfwelle

Post by Wagenheber »

.....
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JXU-115
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Re: Unterschied zwischen Motorzapfelle und Wegzapfwelle

Post by JXU-115 »

Wagenheber wrote:@ ich beis nicht:

Verstehe deine Logik nicht. Ne 1000er Zapfwelle ist für Arbeiten gedacht die leicht gehen und wo nicht soviel Leistung, dafür aber mehr Tempo benötigt wird.

@ TS:

Finde ich gut, dass du dir die Mühe machst deine Infos weiterzugeben, wenn jemand es nicht weiß kann ist er sicherlich dankbar! Sollte es vermutlich in LS auch mehr geben *an die eigene Nase pack*

Warum soll die 1000er für leichte arbeiten sein :?:
wir benutzen die zum kreiseln da braucht ma doch viel leistung
die 540er nehmen wir zum kreiseln
Für Rechtschreibfehler haftet die Tastartur.

Beim CASE da gibst du Gas, da macht das Traktorfahren erst richtig Spaß.

TG-W = Trocknungsgemeinschaft-Wechingen
................ Landwirtschaft dient allen ..............

http://stallmodding.at.vu/
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ich beis nicht
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Re: Unterschied zwischen Motorzapfelle und Wegzapfwelle

Post by ich beis nicht »

weiß nich was du daran nicht kapierst.
stellst tausend ein aber den motor nicht hoch. dann hast 540 mit der häfte an umdrehungen aufm motor
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Dorminator
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Re: Unterschied zwischen Motorzapfelle und Wegzapfwelle

Post by Dorminator »

Also mein Cousin hat einen Agroplus 85 mit 4 Zapfwellengeschwindigkeiten, 540/750/1000/1400. Wie schon erklärt, kann man manche Geräte die eigentlich 540 Umdrehungen brauchen, sehr gut mit der 750 oder gar 1000 fahren. Eben bei Maschinen die Drehzahl aber kaum Kraft brauchen...Traktor läuft dann mit wenig Motordrehzahl aber die Drehzahl an der Zapfwelle passt trotzdem. Wir haben die 750 für fast alles genutzt...wenden, schwaden, pressen, mähen. Gut, vielleicht muss man dazu sagen, das der Traktor für die meisten Maschinen eh Kraft im Überfluss hatte und man so auch bei wenig Motordrehzahl meist genug Kraft zur verfügung hatte :mrgreen:

Das Wegezapfwellen auch Maschinen antreiben ist mir neu, ich kenn sowas nur in Verbindung mit Anhängern mit Triebachse. Also da geht die Kraft der Zapfwelle auf die Achse vom Anhänger und treibt die Räder dort mit an...den Sinn für sowas brauch ich wohl nicht zu erklären :-)
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Deutzinator
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Re: Unterschied zwischen Motorzapfelle und Wegzapfwelle

Post by Deutzinator »

Die wegezapfwelle war vor vielen Jahren stand der dinge .Mein Deutz verfügt über 540er Wegezapfwelle . Der wichtigste Unter schied ist und war , dass man bei der Getriebe- oder Motorzapfwelle eine zweistufige Kupplung hat ( Érste Stufe . Zum normalen Schalten der Gänge , Zweite Stufe : zum ein-und auskuppeln der Zapfwelle).
wer`s Glumb ned kend fodn FENDT

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Guellepott
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Re: Unterschied zwischen Motorzapfelle und Wegzapfwelle

Post by Guellepott »

Für unsere RB-Presse werden in der Anleitung 1000 vorgeschlagen... Wir lassen sie aber mit ca. 480 laufen... :D
Daniel18012010
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Re: Unterschied zwischen Motorzapfelle und Wegzapfwelle

Post by Daniel18012010 »

Rücklauf is dann praktisch wenn ein Kegelspalter
Stecken bleibt und man Rückwärts den holzstamm rausbekommt oder beim Holzhäckseln Ast bleibt stecken Traktor abgewirkt man mag nicht anfahren dann retur gang rein Zapfelle läuft rückwärts und der ast kommt wieder raus sonst müsste man den häcksler öffnen und wieder reinigen
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matador
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Re: Unterschied zwischen Motorzapfelle und Wegzapfwelle

Post by matador »

Hallo Leute,

da muß ich jetzt einmal mein altes Wissen aus den 50ern und 60er auspacken. Leider stimmen die Erklärungen von 20.09.gamer im ersten Post schon nicht bzw. überwiegend nicht:

Die früheren Traktoren hatten überwiegend das, was jetzt als Getriebezapfwelle bezeichnet wird. Das heißt, der Traktor hatte nur eine einfache Kupplung. Man konnte die Zapfwelle durchaus im Stand benutzen, wenn noch kein Gang eingelegt war, z.B. mit einer an der Zapfwelle angebrachten Riemenscheibe eine Dreschmaschine betreiben. Beim Arbeiten auf dem Feld z.B. mit einem Miststreuer schaltete man die Zapfwelle ein, legte einen Gang ein und fuhr dann los, wobei der Miststreuer gleichzeitig mit dem Anfahren zu arbeiten begann und wieder aufhörte, wenn man die Kupplung trat und der Traktor stehenblieb.

Diese Getriebezapfwelle hatte mehrere Nachteile: Man konnte den Traktor nicht anhalten und auch den Gang nicht wechseln, ohne dass auch das angehängte Gerät stehenblieb. Bei den anfänglich einfachen Geräten war das noch nicht so tragisch, es wurde dann aber zum Problem mit moderneren Geräten wie Ballenpresse und dem gezogenen Mähdrescher, der ja immer mit gleicher Drehzahl laufen muß. Die ersten gezogenen Mähdrescher von Claas, der Super und der Super junior hatten am Mähdrescher am Zapfwellen anschluß noch einen Freilauf, damit man, wenn man es gut konnte, kurz auskuppeln, den Gang herausnehmen und wieder einkuppeln konnte, damit der Schlepper stehenblieb, der Mähdrescher aber weiterlief.

Diese ganzen Nachteile wurden mit der Motorzapfwelle beseitigt. Der Traktor hat eine Doppel- oder Zweistufenkupplung. Wenn man das Pedal nur halb durchdrückt, wird das Schaltgetriebe vom Motor getrennt, aber nicht die Zapfwelle, der Traktor bleibt stehen, das Gerät läuft aber weiter. Die Weiterentwicklung der Motorzapfwelle ist dann die unabhängige Zapfwelle, die über eine eigene Kupplung mit dem Motor verbunden ist.

Die Wegzapfwelle gibt es heute - glaube ich - gar nicht mehr. Da ihre Drehung - wie der Name schon sagt - vom Weg abhängig ist, den der Traktor zurücklegt, konnte man mit ihr z.B. eine am Traktor angebaute Sämaschine betreiben, die selbst keine Verbindung zum Boden hatte. Ich habe noch die angebauten Kunstdüngerstreuer gesehen, die mit einer Kette vom Hinterrad des Traktors aus angetrieben wurden. Soe ein Gerät hätte man auch über eine Wegzapfwelle aus antreiben können.

Noch eine Anekdote zum Schluß, kein Witz, sondern Tatsache:

Der Ferguson TE20 hatte noch eine Getriebezapfwelle. Zur Sicherheit, dass man den Traktor nicht mit eingelegtem Gang anlassen konnte, wurde der Anlasser über den Getriebeschalthebel eingerückt. (An der rechten Seite des Getriebes befand sich ein Sperrknopf, den mußte man mit der Ferse drücken, dann konnte man den Schalthebel nach rechts vorne - gegenüber dem Rückwärtsgang - drücken und der Anlasser arbeitete.)
Beim Mistausbringen in einer sumpfigen Wiese sank der TE20 ein und nichts ging mehr. Da Getriebe und Miststreuer über die Getriebezapfwelle verbunden waren und sich alles sperrte, konnte man weder die Zapfwelle ausschalten, noch den Gang heraus nehmen. Man durfte abr auch den Motor nicht abstellen, da man ihn dann nicht mehr hätte anlassen können, da man dazu ja den Gang herausnehmen mußte. Und so wartete der TE20-Fahrer mit laufendem Motor und durchgetretener Kupplung bis Hilfe kam und das Gespann wieder flottgemacht werden konnte.

matador
"Früher war die Zukunft auch besser" (Karl Valentin).
Vielleicht sollten wir das Rad etwas zurückdrehen,
zumindest nicht weiter nach vorne. :hmm:
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