Energiewende / Forderung nach Technologie-Offenheit.

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matador
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Energiewende / Forderung nach Technologie-Offenheit.

Post by matador »

Hallo Leute,

wir haben ja vor längerer Zeit hier schon einmal darüber diskutiert, wie Alternativen zum Antrieb von Fahrzeugen in der Landwirtschaft aussehen könnten, wenn wir keine fossilen Ressourcen (Öl, Gas ect.) mehr verbrennen wollen.

Die EU hat ja das "Verbrenner-Aus" für 2035 beschlossen, woraufhin sich unser derzeitiger Verkehrsminister Wissing (FDP) für eine "Technologie-Offenheit" stark gemacht hat. Gemeint ist damit, den Verbrennungsmotor auch nach 2035 noch zu erlauben, wenn er mit "e-fuels" oder Wasserstoff betrieben wird.

Allerdings wird bei der Forderung nach e-fuels und Wasserstoff der schlechte Gesamt-Wirkungsgrad dieser Treibstoffe ignoriert. Mit der gleichen Menge eingesetzter Energie fährt ein batterie-elektrisch angetriebenes Fahrzeug 85 Kilometer, ein Verbrenner-Fahrzeug mit Diesel oder Benzin 35 bis 45 Kilometer, aber ein mit e-fuel oder Wasserstoff angetriebenes Fahrzeug nur circa 25 Kilometer. Wenn wir also mit Energie haushalten wollen oder müssen, können diese Kraftstoffe nur eine untergeordnete Rolle spielen.

Ich habe jetzt über "Technologie-Offenheit" nachgedacht und mir die Frage gestellt, ob das auch für die mittlerweile vergessene Technologie der Holz-Vergasung gelten kann. :hmm:

In den 40er und auch noch den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts fuhren bei uns in Deutschland PKWs (selten), LKWs, aber auch Ackerschlepper mit Holzgas-Generatoren. Ich habe selbst noch einen solchen LKW fahren gesehen und habe noch die Erzählungen meines Vaters über das Fahren mit so einem Fahrzeug im Ohr.

Wie wäre das jetzt, diese Technologie wiederzubeleben?
Und auf das heutige technische Niveau zu bringen? Mit Lambda-Regelung, Katalysator und Feinstaubfiltern?
Denn die damalige Technologie entspricht ja ungefähr dem technologischen Niveau des Glühkopf-Motors.

Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, erfüllt also die Forderung nach Nachhaltigkeit.
Beim Wachsen entnimmt das Holz der Athmosphäre das derzeit so verteufelte CO2 und produziert dabei Sauerstoff (02).
Es ergäben sich also nur positive Effekte.

Was meint Ihr dazu?

matador :hi:
Last edited by matador on Sun Aug 04, 2024 8:01 am, edited 1 time in total.
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Haagele
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Re: Energiewende / Forderung nach Technologie-Offenheit.

Post by Haagele »

Der Wirkungsgrad des Holzvergasers wird vermutlich auch nicht besser sein als bei den anderen Verbrennertechnologien (Ich habe auf die Schnelle nur zahlen für die Wärmeerzeugung gefunden). Eher schlechter, sonst gäbe es die Technik bestimmt noch außerhalb der Heizungstechnik.
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matador
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Re: Energiewende / Forderung nach Technologie-Offenheit.

Post by matador »

Hallo Haagele,

um da einen Wirkungsgrad bestimmen zu können, müßte man die im Holz gespeicherte Energie definieren. Ausserdem wäre nach meiner Ansicht in diesem Fall der Wirkungsgrad zweitrangig, da die Energiequelle "Holz" ja nicht mit elektrischer oder fossiler Energie konkurriert. Solange genügend Holz da ist bzw. nachwächst sollte alles gut sein.

Ausserdem müßte ja nicht nur der Verbrennungsmotor dem jetzigen technischen Niveau angepasst werden, sondern auch der Holzgas-Generator.

Gruß, matador
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Re: Energiewende / Forderung nach Technologie-Offenheit.

Post by Haagele »

Wie ist es mit der Lagerung des „Treibstoffs“?
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matador
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Re: Energiewende / Forderung nach Technologie-Offenheit.

Post by matador »

Um das zu beantworten - denke ich - müßte man wissen, wie der neue Holzgasgenerator aussieht.

Vor 70 Jahren wurde normales Brennholz = Scheite verfeuert, natürlich luftgetrocknet, so wie es auch eingeschürt wurde.

Vielleicht kann der neue Holzgas-Generator auch Pellets verarbeiten?
Oder muß sogar Pellets verarbeiten.

Ansonsten denke ich, würde man wieder luftgetrocknete Scheite oder ebenso luftgetrocknetes auf Länge gekürztes Astholz vergasen.

Die Lagerung denke ich dürfte auf einem Bauernhof eher nicht das Problem sein.
Eher die Beschaffung.

Man müßte wieder einmal den Energiegehalt in Holz bestimmen, um ausrechnen zu können, welche Menge Holz dann ein Betrieb im Jahr benötigen würde. Man bräuchte eine Kennzahl, ein Raummeter (in Bayern = Steer) oder 1 Festmeter Holz = X Ltr. Diesel

matador
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Re: Energiewende / Forderung nach Technologie-Offenheit.

Post by M@rCo »

Ich mach mir da weniger Probleme.....ich fahre auch weiterhin Verbrennerfahrzeuge.
Aktuell habe ich drei....einen PKW und zwei Motorräder.
Gruss
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Re: Energiewende / Forderung nach Technologie-Offenheit.

Post by matador »

M@rCo wrote: Sun Aug 04, 2024 4:34 pm Ich mach mir da weniger Probleme.....ich fahre auch weiterhin Verbrennerfahrzeuge.
Aktuell habe ich drei....einen PKW und zwei Motorräder.
Hallo M@rCo,

darf ich Dich fragen, welcher Geburtsjahrgang Du bist?

Ich bin Jahrgang 1946 und habe so ungefähr 1958 in der Schule gelernt, dass die bis dahin bekannten Erdölvorräte noch 40 Jahre reichen, wenn wir so weitermachen wie bisher. Nun, wir haben nicht nur so weitergemacht wie bisher, sondern immer noch einen Zahn zugelegt. Die Vorräte hätten also schon 1998 zu Ende sein sollen. Aber wir haben immer noch Erdöl und Erdgas. Weil wir auch die Fördermöglichkeiten weiterentwickelt haben.

Aber die Vorräte sind einfach nicht unendlich und irgendwann wird definitiv Schluß damit sein. Entweder, weil wirklich nichts mehr zu finden ist, oder, weil das Zeug wegen der immer schwierigeren Förderung so teuer geworden ist, dass es sich niemand mehr leisten kann. Ich werde im Jahr 2035 mein 89. Lebensjahr erreichen und ob ich dann noch Auto fahren kann weiß ich heute noch nicht. Aber ich mache mir trotzdem Gedanken um die Energiewende. Ob ich mit meinen Gedanken etwas ändern kann weiß ich nicht, aber vielleicht regen ja meine Gedanken andere an, die etwas ändern können.

Gruß, matador
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Re: Energiewende / Forderung nach Technologie-Offenheit.

Post by M@rCo »

Ich bin Bj 1970, und hoffe dass ich auch die restlichen Jahre Verbrenner fahren kann. Sollten irgendwann keine neuen Autos mit Verbrennermotor mehr verkauft werden (so ganz entschieden wirken unser Politiker da ja noch nicht), kaufe ich halt gebrauchte Fahrzeuge, oder den ein oder anderen Oldtimer.
Ich habe gerade mein Haus mit einer Wärmepumpe und Sonnenkollektoren ausgestattet. Mit welcher Energie meine Heizung betrieben wird ist mir egal, ausserdem wurden die Maßnahmen sehr ordentlich gefördert. Wenn Vater Staat zahlt, leiste ich auch meinen Beitrag zum Umweltschutz soweit es mich im Ergebnis nicht stört. :lol: Aber meine Fahrzeuge werden immer mit Verbrenner ausgeststtet sein.
Gruss
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Re: Energiewende / Forderung nach Technologie-Offenheit.

Post by matador »

Hallo M@rCo,

eigentlich sollte in diesem Thrad ja über Technologieoffenheit und die Möglichkeit der Holzvergasung diskutiert werden.

Aber Deine Aussage, Dü würdest immer nur Verbrenner fahren wollen gehört ja auch zu diesem Thema.
Nämlich genau wegen den Leuten, die nur Verbrenner fahren wollen hat ja unser Verkehrsminister Wissing die Technologieoffenheit gefordert.

Vielleicht hilft es in der Sache weiter, wenn Du uns einmal erklärst, WARUM Du nur Verbrenner fahren möchtest.

Im Übrigen: Fahrzeuge mit Holzvergaser sind zwangsläufig auch Verbrenner. Und bei Motorrädern kommt der Holzgasgenerator in den Seitenwagen. Zumindest war es in den 40ern so.

Gruß, matador
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Re: Energiewende / Forderung nach Technologie-Offenheit.

Post by M@rCo »

Ich überlege gerade ob das hier versteckte Kamera oder einfach ein besonderer Humorthread ist.
Die Sache mit dem Holzvergaser kannst du doch nicht ernst meinen ?
Zumindest kann ich das nicht ernst nehmen....:lol:
Wie oben schon geschrieben, habe ich in meinem Haus gerade eine Wärmepumpe eingebaut.
Das ist aber nur so geschehen,
  • weil mir bei einer Heizung der Antrieb egal ist
  • weil Dank Fördergeldern die Wärmepumpe mit Fussbodenheizung billiger war als ein Ölkessel mit neuen Heizkörpern
Bei Fahrzeugen werde ich nicht von Benzingetriebenen Modellen abrücken, weil mir nur diese den nötigen Fahrspass bringen. Wobei ich da bei meinen modernen Fahrzeugen auch schon mit Sportendschalldämpfern nachhelfen musste. Aber jetzt ist alles *thumbsup*
Gruss
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Re: Energiewende / Forderung nach Technologie-Offenheit.

Post by Haagele »

Du wirst sehen, dass die Wärmepumpe auch bares Geld spart, wenn das Öl immer teurer wird.

Zusammenfasst muss sein Auto also Krach machen, dass es Spaß macht :wink3: :coolnew:
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Re: Energiewende / Forderung nach Technologie-Offenheit.

Post by M@rCo »

Haagele wrote: Mon Aug 05, 2024 4:50 pm Du wirst sehen, dass die Wärmepumpe auch bares Geld spart, wenn das Öl immer teurer wird.
Abwarten.... :confusednew:

Haagele wrote: Mon Aug 05, 2024 4:50 pm Zusammenfasst muss sein Auto also Krach machen, dass es Spaß macht :wink3: :coolnew:
Eigentlich macht weder das Auto noch eines der Motorräder "Krach", die Dezibelwerte sind unverändert. Aber alle drei haben einen angenehmeren Klang. Andererseits ist durchaus möglich, das ich beim nächsten Fahrzeugwechsel durchaus mal ein sportlichers Modell wähle, welches ab Werk besser klingt und auch etwas lauter ist.....mal schauen was sich ergibt. :coolnew:
Gruss
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Re: Energiewende / Forderung nach Technologie-Offenheit.

Post by Haagele »

Sollen die Smileys ja auch sagen…
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Re: Energiewende / Forderung nach Technologie-Offenheit.

Post by matador »

M@rCo hat geschrieben:

"Bei Fahrzeugen werde ich nicht von Benzingetriebenen Modellen abrücken, weil mir nur diese den nötigen Fahrspass bringen. Wobei ich da bei meinen modernen Fahrzeugen auch schon mit Sportendschalldämpfern nachhelfen musste. Aber jetzt ist alles *thumbsup*"

Hast Du schon einmal mit einem Batterie-elektrischen Auto einen Ampelspurt hingelegt und die anderen staunend stehengelassen?
Oder beim Überholen auf der Landstraße einen Spurt hingelegt? Ich vermute 'nein'.
Denn in diesen Bereichen spielt das Elektroauto seine Stärken aus: kräftige Beschleunigung ohne Schaltunterbrechungen.
Fahrspass ist da durchaus vorhanden.
Bleibt noch die Frage der Geräusche.
Aber der Autoindustrie wird da sicher noch etwas einfallen.
Renault hatte schon ein Fahrzeug, in dem man für den Innenraum verschiedene Motorgeräusche einstellen konnte.
Einschließlich eines Motorrades. :wink3:

Aber jetzt einmal Spaß beiseite. Langfristig führt am Elektrofahrzeug kein Weg vorbei.
Der Verbrennungsmotor ist aus-entwickelt und die jetzt noch in Produktion befindlichen Typen werden nicht mehr weiterentwickelt.
Die Autoindustrie plant schon lange nur mehr mit dem Elektroantrieb.

Jedes Verkehrsmittel braucht auch eine Infrastruktur. Derzeit hapert es bei uns noch mit der Lade-Infrastruktur für die Elektrofahrzeuge. Vielleicht ist 2035 die Situation umgekehrt, aus den Tankstellen sind Ladezentren geworden und mit Deinem Verbrennerauto suchst Du dann eine Tankstelle, so wie jetzt mit dem Elektroauto eine Ladesäule.

Gruß, matador
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zumindest nicht weiter nach vorne. :hmm:
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Re: Energiewende / Forderung nach Technologie-Offenheit.

Post by M@rCo »

Ganz ehrlich....wie schnell und toll ein E-Auto fährt interessiert mich überhaupt nicht und von den Soundgeneratoren bekommt man Brechreiz und Ohrenkrebs. Ob es dir gefällt oder nicht, ich bleibe beim Benziner. Wenn diese nicht mehr hergestellt werden, gibt es halt einen Oldtimer mit "H-Kennzeichen". Wenn du wirklich glaubst, das sich die Infrastruktur bis 2035 derart geändert haben könnte.....tust du mir leid. Es wird sehr entäuschend für dich, und damit bin ich hier raus. Das Wetter ist toll, wir haben 24°C. Ich fahre noch eine Stunde mit dem Motorrad spazieren....vielleicht auch zwei. Diese Diskussion hier führt eh zu nix.
Gruss
M@rco
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