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Re: Düngen: Zahlen, Daten, Fakten - und ein bisschen Balancing

Posted: Thu Nov 03, 2016 12:38 pm
by CaddyM
Hallo,

super, vielen Dank dafür!

Re: Düngen: Zahlen, Daten, Fakten - und ein bisschen Balancing

Posted: Fri Nov 04, 2016 5:46 pm
by UliS
Sehr schön, vielen Dank

Re: Düngen: Zahlen, Daten, Fakten - und ein bisschen Balancing

Posted: Sun Nov 06, 2016 7:26 pm
by Thelamon
rasilo wrote:Hallo zusammen,

ich hab mich mal dran gemacht, die ganzen Düngearten miteinander zu vergleichen. Ich denke, Zahlen sprechen mehr als viele Worte, daher einfach hier mal die Ergebnisse. Bitte beachtet, dass die Werte experimentell ermittelt sind und natürlich nicht 100% genau sind. Sie sollen auch nur einen groben Anhaltspunkt geben.
Bei den in die Saatgeräten integrierten Düngeoptionen sieht das Bild nicht mehr ganz so klar aus und der Düngerverbrauch pro Hektar variiert von Maschine zu Maschine. Die Pronto 9 und die Amazone Condor verbrauchen eine Recht hohe Menge Dünger - sind aber auch die schnellsten Maschinen.

Total aus dem Rahmen fällt die Kverneland Optima V, einen Grund dafür sehe ich nicht.


...

Generell gefällt mir das Düngesystem gut. Dass die Maschinen einer Art die gleichen Kosten pro Fläche verursachen, finde ich richtig gut, damit lohnen sich die großen Maschinen allein aus Zeitgründen tatsächlich.

...

Was mir nicht so wirklich gefällt: Kunstdünger ist deutlich billiger als Gülle und Mist. Das Tutorial sagt: "Mist ist ein guter Dünger, der zwar stinkt, dafür jedoch günstig ist". Das ist so leider nicht richtig. Das Substrat der BGA ist klasse, kostenlos und lohnt sich in jedem Fall, auf den Feldern zu verteilen. Mist und Gülle sind aber der teuerste Dünger im Spiel und es macht mehr Sinn, die einfach zu verkaufen und die Felder mit Kunstdünger zu düngen. Ganz davon abgesehen, dass die Bredalstreuer (und die NH SP.400F) weniger häufiges Nachfüllen erfordern und nur das Veenhuis Premium Integral II noch schneller düngt. Ich würde mir hier also wünschen, dass noch ein bisschen am Balancing geschraubt wird. Also Kunstdünger teurer machen oder den Verbrauch erhöhen - oder halt den Verbrauch von Gülle und Mist senken oder deren Verkaufspreis reduzieren. Mist und Gülle sollten auch wirklich deutlich günstiger als Kunstdünger sein. Ansonsten finde ich das Düngesystem aber echt klasse und es gibt viele Wege zum Ziel.

So, soviel mein Input zu dem Düngesystem. Ich hoffe, irgendjemand kann mit den ganzen Zahlen etwas anfangen :D
(Gekürzt und Unterstreichungen von mir)

Hallo Rasilo,

vielen Dank für die sehr aufschlussreiche Arbeit! *thumbsup*

1. Bei Den Sämaschinen bist m.E. einem ordentlichen Bug auf der Spur!

a.) Die Kverneland Optima V war schon als DLC im LS15 ein Saatgutfresser, der dadurch überproportionale Kosten erzeugte (und ständig den Saatguttank leer hatte...)
-> Du hast ja nur den Düngerverbrauch untersuch, ich vermute aber, dass die Maschine insgesamt eine zu hohen Verbrauch "l pro sec" (o.ä. kann mich an die genaue Bezeichnung des entsprechenden XML-Wertes gerade nicht erinnern) hat - egal ob Saatgut oder Dünger.

-> Diese Maschine - bzw. ihr übertriebener Verbrauch sollte unbedingt als Bug "reportet" werden!

b.) Auch der Verbrauch Horsch Pronto 9DC ist hier im Vergleich zu den anderen Maschinen zu heftig.

-> Bitte ebenfalls als Bug melden

Grundsätzlich sollte der Düngerverbrauch pro Hektar und der Saatgutverbrauch pro Hektar eigentlich bei allen Sämaschinen gleich sein und lediglich die Schlagkraft pro Zeit unterschiedlich!

Hier sollte Giants unbedingt entsprechend nachjustieren!

2.
Natürlich sind Gülle und Mist zunächst kostenlos (da sie als Abfallprodukt anfallen) und damit günstiger als Mineraldünger.
Für den direkten Vergleich ist es insoweit unerheblich, ob man auch anderweitige Verkaufsmöglichkeiten bei der BGA hat (zumal ja auch Substrat anfällt, das als wiederum als Dünger genutzt werden kann.)

Die Frage beim Preisvergleich mit dem Mineraldünger ist eigentlich:

a.) Ist der Mehraufwand (Fahrerei, Beladung bei Mist ggf. mit FL) bei der Ausbringung von Gülle und Mist die Sache wert (wenn man die Gülle nicht automatisch beim Helger "reinbeamen" lässt)?

b.) Sind die Mehrkosten für eigene Gülle-/ Misttechnik rentabel?

c.) Hat man überhaupt ausreichende Mengen zur Verfügung um bei Wachstum auf "normal", nennenswerte Flächen regelmäßig zu düngen. ...

Besten Gruß
Thelamon

PS
"edit": Ich habe gerade noch einmal gesucht und kann in der LS17 XML keine "sprayUsage" litersPerSecond" Werte mehr finden.
Keine Ahnung, wie der Verbrauch von Streuern, Spritzen und Fässern inzwischen eingestellt werden. (oder der Düngerverbrauch der entsprechenden Sämaschinen.)

Re: Düngen: Zahlen, Daten, Fakten - und ein bisschen Balancing

Posted: Sun Nov 06, 2016 8:05 pm
by rasilo
Thelamon wrote: b.) Auch der Verbrauch Horsch Pronto 9DC ist hier im Vergleich zu den anderen Maschinen zu heftig.
Jap, auch der Verbrauch der Horsch Pronto 9DC fällt ein bisschen aus dem Rahmen, aber nicht so extrem. Eigentlich sollte der Verbrauch pro Fläche bei allen Sämaschinen gleich sein, wie das auch bei den reinen Düngegeräten ist, das stimmt schon.
Ich hab aber kein Problem damit, wenn die Pronto 9DC ein bisschen mehr verbraucht, weil sie als einzige Sämaschine mit Direkatsaat und Dünger schon extrem gut ist. Man spart dadurch so viel Zeit, dass die geringen Mehrkosten durch den Dünger schon okay sind.
Thelamon wrote:Natürlich sind Gülle und Mist zunächst kostenlos (da sie als Abfallprodukt anfallen) und damit günstiger als Mineraldünger.
Für den direkten Vergleich ist es insoweit unerheblich, ob man auch anderweitige Verkaufsmöglichkeiten bei der BGA hat (zumal ja auch Substrat anfällt, das als wiederum als Dünger genutzt werden kann.)
Das ist so einfach nicht richtig. Nur weil dich die Herstellung nichts kostet, ist deren Ausbringung nicht "kostenlos". Ich habe das ein paar Beiträge weiter vorne schon mal versucht zu erklären. Der gedankliche Ansatz "Bargeld, das ich für den Dünger bezahle" führt hier schlicht auf einen Irrweg, richtig ist der Gedanke "Material im Wert von vieviel Euro verteile ich auf den Acker". Du musst dich dabei von dem Gedanken lösen, dass dein Vermögen nur aus Bargeld besteht. Dein Vermögen besteht aus deinem Bargeld und dem Wert aller Maschinen und Ressourcen, die du besitzt. Kunstdünger hat dabei den Wert von 1600€ pro 1000l, Naturdünger von 50€ pro 1000l. Wenn du Naturdünger auf dem Acker verteilst, verteilst du Material von höherem Wert auf dem Acker als bei Kunstdünger.

Wenn das noch zu abstrakt ist, überleg dir folgendes: Wenn du den Naturdünger verkaufst und von dem Erlös genau die Menge Kunstdünger kaufst, die du brauchst, um die gleiche Fläche zu düngen, wirst du einen Gewinn machen. Du wirst am Ende nämlich genau 588 - 348 = 240€ mehr pro Hektar auf dem Konto haben, als du hättest, würdest du mit dem Naturdünger düngen. Du siehst also, dass es sinnvoller wäre, Naturdünger zu verkaufen und davon Kunstdünger zu kaufen, eben weil Natürdünger einen höheren Wert hat. Wie gesagt, das stimmt definitiv so. Wenn es dich interessiert, mach dich schlau darüber, was Opportunitätskosten sind ;)



Die anderen Frage, stellen sich demnach also eigentlich auch nicht: Naturdünger ausbringen lohnt sich nie, man sollte den komplett verkaufen!
Was sich hingegen lohnt, ist das Substrat der BGA. Da das nicht verkäuflich ist, ist das wirklich kostenlos. Das Veenhuis Premium Integral II ist der schnellste Düngerverteiler im Spiel, damit das Substrat verteilen lohnt sich auf jeden Fall. Auf der anderen Seite kostet Kunstdünger nur 388€ pro Hektar - man muss also erst mal eine riesige Menge verteilen, bevor sich die Anschaffungskosten lohnen. Die kleineren Gülleverteiler sind zwar günstiger, aber eben auch langsamer als beispielsweise die Bredalstreuer.

Das ganze Thema ist unheimlich schwer zu balancen. Ein Problem ist unter anderem auch die schierige Arbeitsgeschwindigkeit der Bredalstreuer, ohne die das deutlich einfacher wäre. Selbst wenn man den Naturdüngerverbrauch um die Hälfte reduziert, wäre Kunstdünger nicht so viel teurer als Naturdünger bei höherer Ausbringungsleistung. Eigentlich müsste man den Preis von Kunstdünger zusätzlich noch erhöhen.

Re: Düngen: Zahlen, Daten, Fakten - und ein bisschen Balancing

Posted: Sun Nov 06, 2016 8:49 pm
by Thelamon
Rasilo,

was Gülle und Mist und das Balancing angeht, sind wir ganz nah beieinander!
(Wobei ein Ansatz auch wäre, den Verkauf von Gülle /Mist im Spiel abzuschaffen..., dann wäre die Wertrelationsproblematik nicht gegeben, sondern nur noch die Frage, ob sich die Investition in Gülletechnik überhaupt lohnt.)

Gruß und Dank für die schnelle und ausführliche Antwort.
Thelamon

PS
Bezüglich der Sämaschinen und dem Verbrauch schlage ich vor, dass Du Deine Tabelle im Bugsamellthread als Bugreport postest!

Re: Düngen: Zahlen, Daten, Fakten - und ein bisschen Balancing

Posted: Sun Nov 06, 2016 9:02 pm
by Tobse82
Ich versuche mal an einem Beispiel zu erklären, was Rasilo meint:

Ich habe mal das Düngen von 5ha simuliert, natürlich auf Basis von Rasilos Zahlen.
Wir haben 10000 Gülle auf Lager.

Beispiel 1
Wir düngen soviel Fläche mit der Gülle wie geht und düngen den Rest mit Kunstdünger. Die Gülle ist dann verbraucht und für den Kunstdünger müssen wir zahlen
Image

Beispiel 2
Wir düngen nur mit Kunstdünger und verkaufen die Gülle
Image


Ich verstehe aber durchaus, dass man sich da im Kopf etwas verknoten muss, daher habe ich versucht es an einem Beispiel nachzuvollziehen.

Re: Düngen: Zahlen, Daten, Fakten - und ein bisschen Balancing

Posted: Mon Nov 07, 2016 8:42 pm
by Farmer of 69
Auf der Liste sieht man erst, wie viel Gülle überhaupt wert ist. Ich werde irgendwann den Güllebomber mit 30 Kubik kaufen, dann lohnt sich der Verkauf von Gülle auf jeden fall

Re: Düngen: Zahlen, Daten, Fakten - und ein bisschen Balancing

Posted: Mon Nov 14, 2016 7:18 am
by Goodie
Tobse82 wrote:Ich versuche mal an einem Beispiel zu erklären, was Rasilo meint:

Ich habe mal das Düngen von 5ha simuliert, natürlich auf Basis von Rasilos Zahlen.
Wir haben 10000 Gülle auf Lager.

Ich verstehe aber durchaus, dass man sich da im Kopf etwas verknoten muss, daher habe ich versucht es an einem Beispiel nachzuvollziehen.
Super erklärt, Danke

Ach ein Danke an Rasilo für die ganzen Tests und Tabellen.

Gruss

Re: Düngen: Zahlen, Daten, Fakten - und ein bisschen Balancing

Posted: Mon Nov 14, 2016 12:48 pm
by wildberry
Danke für die Übersicht. Die Horsch Pronto kostet ziemlich viel mehr als die anderen... da wird Giants sich wohl vertippt haben, als die die XML dazu gemacht haben (hoffe ich).

Re: Düngen: Zahlen, Daten, Fakten - und ein bisschen Balancing

Posted: Mon Nov 14, 2016 2:33 pm
by Tobse82
Meinst du die Anschaffungskosten?

Re: Düngen: Zahlen, Daten, Fakten - und ein bisschen Balancing

Posted: Mon Nov 14, 2016 2:43 pm
by HeinzS
die Pronto hat 9 m Arbeitsbreite bei 20 km/h, grubbert, sät und düngt in einem Arbeitsgang.

Re: Düngen: Zahlen, Daten, Fakten - und ein bisschen Balancing

Posted: Mon Nov 14, 2016 3:35 pm
by DocDesastro
rasilo, kannst Du bitte noch Mal die Kverneland Optima V testen, ob die Werte immer noch so sind, wie sie in deiner Tabelle stehen, also viel zu hoch? Habe MadMax ne PN geschrieben und er sagte, da wäre was dran gemacht worden, aber da kleine Änderung nicht im Changelog erschienen. Ich komme im Moment zeitlich nicht dazu, es selber zu prüfen...RL ruft :/

LG

Doc

Re: Düngen: Zahlen, Daten, Fakten - und ein bisschen Balancing

Posted: Wed Nov 16, 2016 10:37 am
by wildberry
Tobse82 wrote:Meinst du die Anschaffungskosten?
Nee, die Kosten beim Düngen = 400! Weit mehr als alle andere Maschinen.

Re: Düngen: Zahlen, Daten, Fakten - und ein bisschen Balancing

Posted: Fri Nov 18, 2016 11:27 am
by VENOM_TC
wildberry wrote:
Tobse82 wrote:Meinst du die Anschaffungskosten?
Nee, die Kosten beim Düngen = 400! Weit mehr als alle andere Maschinen.
Dafür brauchst aber auch nicht noch ein zusätzlich gekauftes Düngergerät mit zusätzlichen täglichen Unterhaltskosten...
Das relativiert sich

Re: Düngen: Zahlen, Daten, Fakten - und ein bisschen Balancing

Posted: Fri Nov 18, 2016 11:30 am
by wildberry
VENOM_TC wrote:
wildberry wrote:
Tobse82 wrote:Meinst du die Anschaffungskosten?
Nee, die Kosten beim Düngen = 400! Weit mehr als alle andere Maschinen.
Dafür brauchst aber auch nicht noch ein zusätzlich gekauftes Düngergerät mit zusätzlichen täglichen Unterhaltskosten...
Das relativiert sich
Da haste ja Recht. Der Verbrauch ist aber höher, wenn ich das alles so richtig verstehe. Und dass stimme dann wohl eher nicht. Aber benutzen werde ich die Pronto trotzdem *thumbsup*