Effektives fahren auf dem Feld mit und ohne Vorgewende

[Bona]

Nabend,

hat von euch jemand einen Tipp, oder ein Video, wie man am effektivsten (also am einfachsten und schnellsten) mit und ohne Vorgewende sät, erntet, grubbert, etc?
Ich hatte mal mehrere Varianten ausprobiert, aber welche die beste Lösung ist, weiß ich noch immer nicht.
Wie ich es bisher probiert habe:

-immer Reihe neben Reihe (immer dort ansetzen, wo man aufgehört hat: Bahn 1,2,3,4,...) ---> da ist man viel am drehen und wenden, weil die nächste Bahn ja direkt daneben liegt

-eine Reihe auslassen, so breit, wie der Wenderadius ist (also jede zweite Reihe fahren,so das Balken entstehen und wenn man am Ende des gesamten Feldes angekommen ist, geht es zurück: bahn 1,3,5,7, und dann zurück 6,4,2 --- oder umgekehrt, 2,4,6 Man muss ja sowieso einmal nach hinten und wieder zurück)

-Feld in zwei möglichst gleiche Teile aufteilen und jede Runde wechselt man den Teil, sodass man immer nur in einer Richtung ins runde fahren muss. Besser erklärt: Wir fangen in der Mitte des Feldes an zu ernten/säen, etc. dann entscheidet man sich ob links oder rechts herum, fährt bis nach hinten fährt dort einmal eine reihe durch, fährt rechts oder links rum (je nachdem, wo man zuerst lang fuhr) und befährt dann das andere Stück, das man geteilt hat. Und je mittiger man es aufgeteilt hat, desto gleichmäßiger ist es am Ende abwechselnd fertig befahren.

Das sind die Varianten, die ich getestet habe. Welche von denen ist die beste? oder doch eine ganz andere? Und wie sieht es mit dem vorgewende aus? Vorher so zwei bis dreimal um das Feld herum? Oder ganz zum Schluss? Welche Fahrweise dann in dem fall?


Über Tipps, wie man es am schnellsten schafft, freue ich mich sehr.

Gruß
Bona

[Trax]

Vorgewende hängt von der Arbeit ab, beim ernten, muss ja quasi erst das Vorgewende weg, bei allem anderen kannst du dir dieses aber selbst wählen, was dir lieber ist. Erst das Vorgewende macht es dir natürlich einfacher, da du so nicht abschätzen musst, ob du weit genug gearbeitet hast, damit das Vorgewende bündig abschließt. Wie oft du vorher musst, hängt von den Geräten ab, je breiter und/oder wendiger diese sind, desdo weniger brauchst du, zweie sollten es aber eigentlich immer sein.

Auch die gewählte Strategie hängt von den Geräten und den Felddimensionen ab, gerade Erntetechnik sollte so gefahren werden, dass man möglichst immer mit dem Abfuhrgespann ran kommt, ohne durch den Bestand zu müssen.

Ich persönlich dresche mit GuidanceSteering immer Beete im 1,5,2,4,6,3,7 System, wobei die 7te Spur zugleich auch immer die 1ste Spur des nächsten Beetes ist. Bei wirklich großen Feldern mache ich das mit 2 Dreschern im folgendem System:
Drescher 1: 1,6,7,4,9 - Drescher 2: 2,5,8,3,10 wobei auch hier 9 und 10 jeweils wieder die ersten beiden Spuren des nächsten Beetes sind.
Beim Gras mähen und Folgenden Arbeiten, arbeite ich gerne im 1,3,5,2,4,6 System, die 6te ist auch hier wieder die erste des nächsten Beetes.

GuidanceSteering ist hier natürlich eine große Hilfe, wenn die Spuren für die Felder erstmal angelegt sind, läuft das fast von selbst.

[Bona]

Hui, das klingt nach einer komplizierten fahr-Strategie. Ich hatte bisher ja immer GPS benutzt. Wenn ich bei null anfange (aufgund einer neuen Karte) hat man das ja nicht. Ich schaue mir GuidanceSteering mal an, vielleicht bekomme ich dann den Aha-Effekt! Vielen Dank erstmal für die Hinweise!

Das mit dem Vorgewende habe ich aber soweit verstanden!

[jojorose]

Moin!
Egal ob Gps oder nicht, Ich mach es so:

Je nach Arbeitsbreite zwei bis drei Vorgewende beim drillen /Sähen. Danach in der mitte von Rechts nach links oder andersrum ganz egal.
Bei der Ernte genause
beim Mist streuen erst die bahnen danach ein bis zwei vorgewende je nach Arbeitsbreite
Messerwalze erst vorgewende dann die Bahnen
Gülle oder Gährreste erst die bahnen zum schluß Vorgewende
Scheibenegge erst die Bahnen dann das Vorgewende
Einfach überlegen wie würde man es im realen machen. Dann sollte es der Verstand normalerweise sagen

Drille 15 m Kalk/ Miststreuer 40m Messerwalze/Scheibenegge 12m
zu zweit rocken wir die nfmarsch 4fach mit cp und ad

[-Midnight-]

Einfach überlegen wie würde man es im realen machen. Dann sollte es der Verstand normalerweise sagen

Anmerkung dazu… beim Drillen würde im Realen garantiert niemand mit dem Vorgewende anfangen… da fährst dir ja alles wieder kaputt wenn dann die Bahnen machst.

[Rohne]

Einfach überlegen wie würde man es im realen machen. Dann sollte es der Verstand normalerweise sagen

Anmerkung dazu… beim Drillen würde im Realen garantiert niemand mit dem Vorgewende anfangen… da fährst dir ja alles wieder kaputt wenn dann die Bahnen machst.

Exakt. Wobei noch zu unterscheiden ist zwischen normaler Saat und Einzelkorn. Bei Letzterem ists letztlich egal ob man auf der Ahnewand anfängt oder auf den Bahnen, finden sich für beides genug Beispielbetriebe. Beim normalen Drillen aber definitiv immer zuerst die Bahnen.

[Merrlin]

Bei uns in Südbayern gibt’s aber auch Betriebe die bei bestimmten Schlägen erst das Vorgewende ansähen… also ganz pauschal kann man das also auch nicht sagen

[jojorose]

Einfach überlegen wie würde man es im realen machen. Dann sollte es der Verstand normalerweise sagen

Anmerkung dazu… beim Drillen würde im Realen garantiert niemand mit dem Vorgewende anfangen… da fährst dir ja alles wieder kaputt wenn dann die Bahnen machst.

Exakt. Wobei noch zu unterscheiden ist zwischen normaler Saat und Einzelkorn. Bei Letzterem ists letztlich egal ob man auf der Ahnewand anfängt oder auf den Bahnen, finden sich für beides genug Beispielbetriebe. Beim normalen Drillen aber definitiv immer zuerst die Bahnen.

Eben nicht

also angenommen wir gehen jetzt mal von Raps aus. Normalsaat!
Also ich bin jetzt 45. Ich bin auf einem Landwirtschaftlichem Nebenerwerbsbetrieb aufgewachsen. Gedrillt hat immer unser Nachbar. Das hat er vor 35Jahren so gemacht und ich habe das in meiner Landwirtschaftlichen Lehre vorfast 20Jahren mit der Amazon D6 ? Drille genauso gelernt.
Vier Vorgewende, dann die Bahnen. Da wird garnix kaputtgefahren.
Und so macht das mein 83Jähriger Nachbar noch heute und auf meinem Lehrbetrieb ein Dorf weiter wo inzwischen der Nachwuchs den Hof übernommen hat, wird das auch heute noch genauso gemacht.
https://youtu.be/V62yowHWTRE

Frag doch mal Sibbers, Schnacki, Röpers, Landwirt in MV und Rosa Kuh. Jeder macht es anders, ABER Keiner macht es absolut Falsch! Darauf kommt es doch an. Wie ist der Schlag, welche Drille,........ Jeder muß wissen wie es für Ihn persöhnlich am besten ist

[jojorose]

Bei uns in Südbayern gibt’s aber auch Betriebe die bei bestimmten Schlägen erst das Vorgewende ansähen… also ganz pauschal kann man das also auch nicht sagen

eben

[Rohne]

Gut, was irgendwelche Nebenerwerbler in Westdeutschland fabrizieren, da hab ich keine Ahnung von. Holt mich auch rein gar nicht ab diese winzigen Flächen wo dann gefühlt teilweise noch gearbeitet wird als wäre die Zeit vor 50 Jahren stehen geblieben.
Auf größeren Betrieben, sagen wir mal so ab 1000ha, in Ostdeutschland aber definitiv auch alle mir bekannten kleineren mit nur 100-1000ha, wird definitiv beim Drillen auf den Bahnen angefangen.

[Merrlin]

Naja aber auch kleine Schläge sind Landwirtschafft.
Und das ist auch nicht unbedingt hinterweltlerisch.

Ich hab z.B. nen Schlag direkt neben meiner Werkseinfahrt. Der hat ca.2 Ha. Auf dem wird 2x im Jahr geerntet. Dieses Jahr war’s n Halmgetreide und jetzt stehen Sonnenblumen. Da war bei der ersten Ernte der große Lexion am einen Ende grad fertig, da stand am anderen Ende schon der Holmer TVT mim 21m3 Gülleaufbau (nebst Zunringer-LKW) und hat gewartet das er loslegen kann.

Und nen BigM hab ich hier auch schon öfter gesehen wie der so ne kleine 1Ha Wiese mäht.

[vlnjacki]

Ich fahre immer Vorgewende 1x bei kleinen Geräten und 2x Runden für Mittlere/Große Geräte.
Ich arbeite nach der Reihenfolge und Kalke erst immer bevor ich säen / legen / setzen tue.
So sehe ich genau wo ich schon war oder wo keine Saat hingekommen ist.
===================
Meine Reihenfolge:
===================
Ich fange normal immer so nach der Ernte an:
---------------------------------------
1)
Mulchen der Stoppeln
----------------------------------------
2)
1x Düngestufe
Mist im Winter
Gülle/Gärreste im Sommer/Herbst
Mineraldünger = Frühling/Sommer
----------------------------------------
3)
Pflügen(immer alle 3x Ernten)
(immer bei Zuckerrüben, Kartoffeln und Mais)
====================
Oder
====================
3.1)
Grubbern/Tiefenlockern
----------------------------------------
4)
Steine sammeln
----------------------------------------
5)
Kalken
----------------------------------------
6)
Säen / Setzen / Legen
----------------------------------------
7)
Walzen
----------------------------------------

Striegeln oder Herbizide
----------------------------------------
9)
2.Düngen: Flüssig oder Feststoffe
----------------------------------------
10)
Ernten
----------------------------------------
So mache ich das immer spiele mit Precision Farming
====================

[jojorose]

Gut, was irgendwelche Nebenerwerbler in Westdeutschland fabrizieren, da hab ich keine Ahnung von. Holt mich auch rein gar nicht ab diese winzigen Flächen wo dann gefühlt teilweise noch gearbeitet wird als wäre die Zeit vor 50 Jahren stehen geblieben.
Auf größeren Betrieben, sagen wir mal so ab 1000ha, in Ostdeutschland aber definitiv auch alle mir bekannten kleineren mit nur 100-1000ha, wird definitiv beim Drillen auf den Bahnen angefangen.

wie schon erwähnt. Jeder macht es so wie es für seine persöhnlichen gegebenheiten am besten paßt. Hier in der Lüneburger Heide gibt es keine 1000ha Schläge.
Natürlich ist das im Osten wieder ganz was anderes. Da hat die Drille dann auch entsprechende Arbeitsbreite und der Trecker Gps usw

[Digitalbauer]

Das hat Cattle & Crops damals "vor langer Zeit" gut im Tutorial gezeigt.
Grob zusammengefasst:

Vorgewende freilassen.
So lange auf und ab fahren bis noch eine Bahn frei bleibt. Dann das Vorgewende beackern. Über die freigelassene Bahn auf die andere Ackerseite. Dort das Vorgewende beackern und fertig.

[Haagele]

Das hat Cattle & Crops damals "vor langer Zeit" gut im Tutorial gezeigt.
Grob zusammengefasst:

Vorgewende freilassen.
So lange auf und ab fahren bis noch eine Bahn frei bleibt. Dann das Vorgewende beackern. Über die freigelassene Bahn auf die andere Ackerseite. Dort das Vorgewende beackern und fertig.

So kenne ich es auch.

P. S. Man kann ja C&C inzwischen wieder unzensiert schreiben