Feldbearbeitung nach dem Ernten

[ManHas]

Hallo Leute,

irgendwie stehe ich gerade auf dem Schlauch.

Wenn ich eine Ernte abgeschlossen habe, stehen davon noch die Stoppeln auf dem Feld. Diese könnte ich zwar untergrubbern, bekomme dann aber die Textur "Boden mit Stoppeln gemischt".

Was muss ich denn machen, um die reine Grubber-Textur zu bekommen, ohne dass auf dem Boden (bzw. in der gegrubberten Erde) noch restliche Stoppeln vorhanden sind?

[Crash Bandicoot]

Pflügen

[T4xs]

Nen tiefgrubber statt nem flachgrubber verwenden

[Merrlin]

Erst Stoppelsturz mit ner Scheibenegge sollte auch gehen…
Aber ist denn die gemischte Textur so schlimm?

[matador]

Also ...

Ich denke ... wenn man in der Realität einen Stoppelacker grubbert bekommt man auch ein Ergebnis, bei dem noch Stoppeln zu sehen sind. Eine saubere "gegrubbert-Textur" bekommt man nur, wenn vorher gepflügt wurde.

Von früher her weiß ich noch, dass zwischen "Seicht-" und "Tiefackern" unterschieden wurde. Zuerst wurde seicht-geackert = Stoppelsturz, und später, = vor dem Winter - dann tiefgeackert, damit der Boden im Winter ausfrieren konnte. Im Frühjahr vor dem Säen wurde dann gegrubbert.

matador

[Rohne]

Textur hängt vom verwendeten Gerät ab. Wenn du ne Egge oder Flachgrubber auf abgeerntetem Feld nutzt, bekommst du immer die Stoppelsturz-Textur. Wenn du unbedingt die "Gegrubbert"-Textur haben willst musst du einen normalen Grubber, Spatenmaschine oder Tiefenlockerer nutzen.
Im Shop stehts in der Gerätebeschreibung ob Flachgrubber oder normaler Grubber. In der Grubberkategorie sind beide zu finden, die Flachgrubber brauchen halt weniger Leistung bei größerer Arbeitsbreite.
Im LS ists aber eh völlig egal welche Bodentextur du da hast, reinsäen kannst du probemlos mit allen Sämaschinen in alle Bodentexturen.

[ManHas]

Danke für die Antworten.

[PapaHotel]

Ich nutze ManHas` Beitrag mal, um das um eine Frage zu ergänzen. Die grundsätzliche Reihenfolge der Feldbearbeitung laut LS ist mir klar:

Ernten - Stoppelsturz - Grubbern oder Pflügen - Säen - Düngen.

Aber an welcher Stelle wird im RL denn bspw gekalkt und / oder Gülle gefahren? Es gibt auch eine Menge Geräte, die ich noch nicht benutzt habe wie Spatenmaschinen, Tiefenlockerer oder auch Eggen. Die können offensichtlich nicht notwendig sein, wenn ich ohne diese Schritte auch auf 100 % Ertrag und 100 % Düngung komme (sofern Stoppelsturz und Walzen gemacht wird)?? Wahrscheinlich stecken die Antworten irgendwo in diesem Forum, aber eindeutig beantworten konnte ich das bisher nicht.

Nicht dass es im LS eine große Rolle spielen würde, aber wenn möglich, würde ich es gerne möglichst realitätsnah abarbeiten.

[Crash Bandicoot]

Ich nutze ManHas` Beitrag mal, um das um eine Frage zu ergänzen. Die grundsätzliche Reihenfolge der Feldbearbeitung laut LS ist mir klar:

Ernten - Stoppelsturz - Grubbern oder Pflügen - Säen - Düngen.

Aber an welcher Stelle wird im RL denn bspw gekalkt und / oder Gülle gefahren? Es gibt auch eine Menge Geräte, die ich noch nicht benutzt habe wie Spatenmaschinen, Tiefenlockerer oder auch Eggen. Die können offensichtlich nicht notwendig sein, wenn ich ohne diese Schritte auch auf 100 % Ertrag und 100 % Düngung komme (sofern Stoppelsturz und Walzen gemacht wird)?? Wahrscheinlich stecken die Antworten irgendwo in diesem Forum, aber eindeutig beantworten konnte ich das bisher nicht.

Nicht dass es im LS eine große Rolle spielen würde, aber wenn möglich, würde ich es gerne möglichst realitätsnah abarbeiten.

Zu den Thema gibt es etliche Tutorials dazu sehr Hilfreich

[Goldviper]

Ich nutze ManHas` Beitrag mal, um das um eine Frage zu ergänzen. Die grundsätzliche Reihenfolge der Feldbearbeitung laut LS ist mir klar:

Ernten - Stoppelsturz - Grubbern oder Pflügen - Säen - Düngen.

Aber an welcher Stelle wird im RL denn bspw gekalkt und / oder Gülle gefahren? Es gibt auch eine Menge Geräte, die ich noch nicht benutzt habe wie Spatenmaschinen, Tiefenlockerer oder auch Eggen. Die können offensichtlich nicht notwendig sein, wenn ich ohne diese Schritte auch auf 100 % Ertrag und 100 % Düngung komme (sofern Stoppelsturz und Walzen gemacht wird)?? Wahrscheinlich stecken die Antworten irgendwo in diesem Forum, aber eindeutig beantworten konnte ich das bisher nicht.

Nicht dass es im LS eine große Rolle spielen würde, aber wenn möglich, würde ich es gerne möglichst realitätsnah abarbeiten.

Im RL wird nicht jedes Jahr gekalkt. Bei uns in der Gegend wird meist vor Raps und Zuckerrüben gekalkt. Vor Rüben meist im Winter/Frühjahr auf die Zwischenfrucht und vor Raps im Sommer auf die Stoppeln.

Gülle wird bei Getreide in den Bestand gefahren. Zu Raps ebenfalls in den Bestand im Frühjahr und teilweise eine kleine Menge vor Aussaat und dann eingearbeitet. Bei Mais, Rüben im Frühjahr vor der Aussaat und dann auch eingegrubbert.

[matador]

Ich habe bei uns noch nie jemand kalken gesehen. Liegt vielleicht an dem Boden bei uns, dass das nicht nötig ist.
Gülle ausfahren - oder Mist ausbringen - wird hier immer vor dem Grubbern vor dem Säen gemacht. Wenn erst einmal gesät ist kommt nur mehr Kunstdünger und Herbizid zum Einsatz. Aber, wie gesagt/geschrieben, ich bin kein aktiver Landwirt und erzähle nur, was ich so beobachte.

Gruß, matador

[Eische]

Kalk kann man eigentlich immer ausbringen. Auch ohne Einarbeitung wird aufgebrachter Kalk bei jedem Regenguss in den Boden gewaschen.
Sinnvoll ist kalken aber generell einige Zeit vor der Ausbringung des Hauptdüngers, da der Boden dann die Nährstoffe besser aufnehmen/halten kann.

Gülle vor Pflügen ist eher unsinnig, weil die dann schnell zu tief liegt, um für die Pflanzen erreichbar zu sein. Gülle bzw. große Mengen Stickstoff machen direkt bei/vor der Aussaat nur bei speziellen Früchten Sinn. Vor allem Wintergetreide können das Überangebot nicht umsetzen, bevor es wieder ausgewaschen oder verflogen ist.
Zudem gibt es eine Einarbeitungspflicht für organische Dünger auf nicht bewachsenen Flächen. Also definitiv vor dem Grubbern, je nach Ausbringart. Und es gibt auch Sperrfristen für die Ausbringung. Meist sind die zwischen 15.Oktober und dem 15.Februar.

Zu den anderen Maschinen:
Spatenmaschinen
Werden im landwirtschaftlichen Ackerbau eher selten benutzt. Generell wird hier nur der Boden gelockert (Gartenbeet mit Spaten umgraben), die Bodenschicht aber eher nicht umgewälzt wie bei Pflügen. Es sind aber wesentlich höhere Arbeitstiefen möglich.
Die brauchen keine große Einzugsstrecke, arbeiten also schon direkt, sobald abgesenkt. Grubber/Pflüge/etc. brauchen immer ein paar Meter, bis volle Arbeitstiefe erreicht ist.

Tiefenlockerer
Im Spiel mit der falschen Textur dargestellt. Die machen keine Bodenbearbeitung in den oberen Schichten, eignen sich also nicht zur Saatbettvorbereitung. Wie der Name schon sagt, lockern die nur die tiefen Bodenschichten auf. Vor allem an Stellen mit hohen Verdichtungen machen die Sinn

Kreiseleggen
Meist nach Pflug oder Tiefengrubber, wenn Boden noch zu grobe Klumpen hat. Dienen also der Erstellung eines feinkörnigen Saatbetts. Auf sandigen Böden eher nicht nötig.

Scheibeneggen
Alternative zum Grubber. Gibt es für alle Arbeitstiefen. Eignen sich gut zum Zerkleinern der Pflanzenreste z.B. nach Körnermaisernte.

[PapaHotel]

Vielen lieben Dank für die Antworten Das hat mir sehr weitergeholfen!

Man könnte also, wenn man die verschiedenen Getreidesorten und deren Eigenheiten mal außen vor lässt, folgendes Muster zugrunde legen:

Ernten - Mulchen/(Scheiben-)Eggen - Pflügen - Gülle - Grubbern/(Kreisel-)Eggen - Säen - Walzen - Gülle

?

[Rohne]

Gülle vor Aussaat macht man eigentlich nur bei Raps oder Sommerungen. Erlaubt ist es zwar theoretisch auch noch bei Wintergerste, macht da aber wenig Sinn weil die im Herbst gar nicht mehr so viel Bedarf hat. Diese bekommt genau wie das übrige Wintergetreide ihre Gülle/Gärreste am besten im Frühjahr in den Bestand. Gülle in Raps-Bestand muss man übrigens sehr vorsichtig sein. Im Gegensatz zu Getreide ist Raps kein Stehaufmännchen und verträgt das überhaupt nicht wenn da im Frühjahr ein tonnenschwerer Güllebomber drüber rollt. Sollte man also nur machen wenn man auch die Technik hat um exakt in den Fahrgassen zu fahren.
Rechtlich kommt noch dazu, dass sofern die Ausbringung nicht in den Bestand oder auf Grünland erfolgt, organischer Dünger immer sofort danach eingearbeitet werden muss, also nach Schleppschlauch auf nackten Acker (Breitverteiler ist schon seit einigen Jahren nicht mehr erlaubt) ist danach immer Grubber oder Scheibenegge vorgeschrieben. Es sei denn man nutzt als Ausbringgerät eine Gülleschlitze oder Gülle-Striptill, diese zählen rechtlich ebenfalls als Einarbeitung und sind daher für Minimalbodenbearbeiter sehr interessant. Wobei in der Direktsaat generell hauptsächlich nur in den Bestand ausgebracht wird, unbewachsenen Acker will man da eigentlich nie haben. Schleppschuh ist rechtlich eine Grauzone, in manchen Bundesländern zählts als eingearbeitet in anderen dagegen nicht.
Kalk wie oben von Goldviper erwähnt. Raps ist sehr dankbar für das Calcium weswegen man die Kalkausbringung oft vor der Rapsaussaat macht.
Spatenmaschinen hab ich noch nie auf Feldern im Einsatz gesehen. Auch Tiefenlockerer nur sehr sporadisch, die kommen eher punktuell zum Beseitigen von Schadverdichtungen (also Vorgewende und Fahrgassen) zum Einsatz. Wobei viele Gülle-Striptill-Geräte ebenfalls eine Art Tiefenlockerer sind.

[Merrlin]

Bei mir mach ich das etwa wie folgt: Mulchen - Stoppelsturz mit Scheibe- Festmist und Kalk - Grubbern/ Pflügen je nach Notwendigkeit - Aussaht (meine DC6 hat ne Scheibenegge als Vorwerkzeug) - Pflegemaßnahmen